Die für Mai angesetzte Sitzung der russisch-chinesischen Kommission für militärtechnische Zusammenarbeit wird erneut verschoben, diesmal auf den Herbst. Moskau begründet den Aufschub mit Personalwechsel, China mit der Notwendigkeit, Unstimmigkeiten in den bereits laufenden Verträgen zu beseitigen.
Doch der tatsächliche Grund dafür ist wohl das bereits ausgeschöpfte Potential der militärtechnischen Zusammenarbeit zwischen Russland und China, schreibt die russische Wirtschaftszeitung „Kommersant“ am Montag. ...
Nach China lieferte Russland hauptsächlich Waffen, die noch zu Sowjetzeiten entwickelt wurden, sagte Andrej Karnejew, stellvertretender Direktor des Instituts für Asien und Afrika. „Nun ist diese Reserve ausgeschöpft. China möchte modernere Systeme aus Russland bekommen. Aber Russland kann die Zusammenarbeit auf Raketentechnologien aus verständlichen Gründen nicht erweitern.“
„Wir haben China mehrmals bewaffnet, in den 60er Jahren wurden diese Waffen gegen unsere Grenztruppen eingesetzt. Das bedeutet nicht, dass so etwas sich unbedingt wiederholen wird. Dennoch übt Russland Vorsicht und will China die neuesten Waffen nicht verkaufen“, sagte Alexander Lukin, Direktor des Zentrums für Asien-Studien und SOZ der Moskauer Diplomatenhochschule MGIMO. Zu einer Beendigung der militärtechnischen Zusammenarbeit mit China wird es ihm zufolge jedoch nicht kommen. „Wir werden noch lange Ersatzteile für die bereits verkauften Systeme liefern“, sagte Karnejew. Auch Peking will die Zusammenarbeit nicht auf Eis legen. ....