Gerade bei einer derart anonymen Useranmeldung.
...wohingegen "Victoralert" alles andere als "anonym" ist... nicht wahr?
Wahrlich: so bald man Ihren Nick sieht weiss jeder wer Sie sind - nicht wahr?
Bezüglich "meckern" und "ewiger Kritikant"... Es ist schon typisch dass Sie fragen ob meine Posts als ein Maßstab betrachtet werden können. Noch mehr dass Sie "erfreut" sind weil (Zitat) "es geht anders". Dabei kommen Sie offensichtlich nicht zu einer einfachen Schlußfolgerung: ja, es geht anders - weil Harpia Bücher eben "anders" sind.
Ich oute mich hiermit als ein Vielleser. Kein Zweifel: meine Vorlieben gelten der modernen Militärluftfahrt aber ich lese so gut wie alles dass mir in die Hände fällt.* Dazu gehöre ich einer Generation die von neuen Publikationen deutlich mehr erwartet als dies in den letzten 10-15 Jahren üblich geworden ist. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen in der IIWK von Beteiligten in ihren Veröffentlichungen "abgearbeitet" wurde. Auch zu einer Generation die mit Begeisterung hoffte dass die "Wende" viel Neues bringen würde. Dann kam auch noch das Internet mit allen seinen "unendlichen Weiten"... "Endlich" sollten wir so viel über die letzten 35 Jahre erfahren: just jener Zeit in der wir leben.
Aber nichts da. Was den Luftfahrjournalismus betrifft ist es in einer vollkommen falscher Richtung gegangen und (leider) wird es immer schlimmer. Eigentlich ist ein Großteil dieser Branche in einer Ecke gelandet und seither dort auch geblieben. Seitdem es Internet gibt werden wir zwar mit "Neuen Veröffentlichungen" zugemüllt aber diese wiederholen sich anstatt neue Themen aufzugreifen. Mittlerweile wird nicht nur ständig abgeschrieben sondern gibt's nur noch zwei Arten der "Militärluftfahrtbücher": gleiches Thema wird nochmals aufgegriffen ohne irgendwas tatsächlich Neues zu bringen o. gleiche Autoren bringen noch mehr Müll in einer "erweiterten" Ausgabe. Autoren die tatsächlich was Neues bringen könnten werden dagegen ignoriert oder als Ketzer verleumdet und Mundtot gemacht. Es ist sehr selten geworden dass auf neue Themen aufmerksam gemacht wird - als ob es diese nicht gäbe. Und am meisten gehen mir auf den Geist sog. "exklusive" Veröffentlichungen in Deutsch von Werken die in Englisch veraltet sind (und dass schon seit Jahren...). Oder Besserwisser die auf jeder Ecke warten um mir zu erklären was ist alles "unmöglich" weil dass ist "das ist die Dritte Welt", "sie können es nicht" oder sonst einem anderen idiotischen Grund. Unterdessen scheinen ähnliche Charaktere auch unter Verlagsbesitzern verbreitet zu sein wo sie sich mit irgendwelchen Finanzkontrolleuren umzingeln. Sie sind alle davon überzeugt erleuchtet zu sein was ich lesen möchte und was nicht (oder was mich "nicht interessieren sollte"). Ehrlich: das nervt.
Ich vertrete den Standpunkt dass jede "neue Publikation"
tatsächlich Neues bringen sollten. Neue Bücher (und Zeitungsartikel) sollen nicht nur "etwas Neues" im Sinne von "ein Paar Details“ (wie ein Paar Bilder und Zeichnungen) bringen. Noch weniger dürfen sie abgekaute Information als "Neu" verkaufen versuchen. Mich interessieren auch keine üblichen Vorurteile, Dilettantismus, Kurzsichtigkeit, idiotische Propaganda mit der wir tagtäglich (gar stündlich!) gefuttert werden, und am wenigsten "politische Korrektheit": davon habe ich in den letzten 50 Jahre mehr als genug gesehen.
Vielleicht bin ich durch zwei Dekaden an Dilettantismus abgestumpft...Aber, nach bisheriger Erfahrung kann ich nur feststellen dass die "African MiGs" Reihe meine Erwartungen teils sogar übertroffen haben.
Ein Beispiel für Vollständigkeit und Präzision von "African MiGs" (Volumes 1 und 2): Horrend hohe Abonnement-Kosten für Publikationen wie Jane's World Air Forces oder Air Forces Intelligence (von Key Publishing, siehe "Air Forces Monthly") können sich nur bestimmte Firmen gönnen. Trotzdem steht keiner davon auch nur einen entfernten Vergleich mit dem was diese zwei Harpia Bücher um insgesamt nur €70,- anbieten. Es wundert mich nicht (mehr) wenn bestimmte andere Anbieter schon "umgestiegen" sind (mir sind Flight und SIPRI als Beispiele bekannt: so bin ich auch auf Harpia gestoßen).
Diese Bücher sind auch "erfrischend" in ihrer Art ein "neues" Thema abzuhandeln. Die eine oder andere Konstruktionsnummer dürfte zwar falsch gelesen sein - ist aber insgesamt unbedeutend. Diese Bücher sind trotzdem sehr genau und vollständig (übrigens gibt's duzende Zeitungsartikel und Bücher über NATO-Luftwaffen die weniger genau sind als "African MiGs" über 23 fast "unbekannten" Luftwaffen). Sie bringen fast ausschließlich "Neues", und sind frei von Wiederholungen und Vorurteilen. Außerdem sind diese Bücher einfach zu lesen (auch bei wenig Englisch-Kenntnisse) und ich kann sie auch jungen Lesern empfehlen.
Bin ich im Unrecht wenn ich über diese Bücher nicht meckere?
Wenn ja sind Ihre Erwartungen schlichtweg zu niedrig.
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* Wenn sich die Admins schon wieder verunsichert fühlen weil ich "lange Worte" benutze dann kann ich ihnen nur einen nochmaligen Schulbesuch empfehlen.