Houston : United B737MAX verunglückt

Diskutiere Houston : United B737MAX verunglückt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Eine B737-8MAX ist bei der Landung in Houston über die Bahn hinaus gerollt und dabei ist ein Teil vom Hauptfahrwerk eingebrochen...
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Alien
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Eine B737-8MAX ist bei der Landung in Houston über die Bahn hinaus gerollt und dabei ist ein Teil vom Hauptfahrwerk eingebrochen.
 
FastEagle107

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Sieht so aus als hätten sie den Turn verpasst und das linke Hauptfahrwerk war im Gras. Das als "verunglückt' zu bezeichnen halte ich für etwas übertrieben, da verunglückt in der Regel für Totalverlust, Crash und Todesopfer verwendet wird. Aber in den Zeiten von Clickbait kann man ja schon fast keine neutralen und richtigen Titel erwarten. Rollunfall oder Landeunfall wäre passender.

EDIT: mit den vorhandenen ADS-B Daten gem. Aviation Safety Network kann man wohl sagen, dass A) der Turn verpasst wurde und B) das Lfz auch noch zu schnell war (30kts). Nass schien es ja auch gewesen zu sein. Fazit: Pilotenfehler. Um genau zu sein, Fehler des Kapitän, da nur dieser die Fähigkeit besitzt das Lfz am Boden zu lenken.

 
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Ist denn das linke Hauptfahrwerk kollabiert, in ein negatives Hindernis gerollt oder einfach nur im weichen Erdreich versunken?
 
doerrminator

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Simon Meyer hat im Thread Boeing News #994 geschrieben, dass die Unfallursache wohl ein klemmendes Pedal für das Seitenruder war. Wäre dann
kein Pilotenfehler gewesen. Danke für die Meldung an Simon Meyer
 
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Simon Meyer hat im Thread Boeing News #994 geschrieben, dass die Unfallursache wohl ein klemmendes Pedal für das Seitenruder war. Wäre dann
kein Pilotenfehler gewesen. Danke für die Meldung an Simon Meyer
Dabei geht es um einen Vorfall vom 6. Februar in Newark/NJ, bei dem am 7.3. der vorläufige Bericht des NTSB veröffentlicht wurde. Sollte dieser Vorfall und der hier, vom 8.3. (beides Boeing 737-8) die gleiche Ursache haben gibt es die nächste Baustelle bei Boeing.
 
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Simon Meyer hat im Thread Boeing News #994 geschrieben, dass die Unfallursache wohl ein klemmendes Pedal für das Seitenruder war. Wäre dann
kein Pilotenfehler gewesen. Danke für die Meldung an Simon Meyer
Das sind zwei unterschiedliche Fälle.
Ausschließen kann man natürlich erstmal nichts. Allerdings hat ein klemmendes Seitenruderpedal mit diesem Unfall wenig zu tun, da das Bugrad bei normalen Rollgeschwindigkeiten mittels Handrad (linke Seite im Cockpit angebracht) gesteuert wird.
 
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Das sind zwei unterschiedliche Fälle.
Ausschließen kann man natürlich erstmal nichts. Allerdings hat ein klemmendes Seitenruderpedal mit diesem Unfall wenig zu tun, da das Bugrad bei normalen Rollgeschwindigkeiten mittels Handrad (linke Seite im Cockpit angebracht) gesteuert wird.
Bei dem Vorfall am 6.2. in Newark löste der Captain das Steuerungsproblem indem er eben genau diesen Nosewheel Steering Tiller benutzte. Da könnte also von den Abläufen her (Pedale klemmen bei Landung/Lösung des Problems mit Hilfe des NST/Steuerung des Nosewheel beim Abbiegen mittels Steering Tiller) schon eine Kausalität da sein.
Nicht jede 737 hat anscheinend auf jeder Seite einen solchen Tiller. Hängt wohl von der gewünschten Ausstattung ab. Bei diesem Bild gibt es einen Tiller auf der Seite des Copiloten (evtl. ja Serie bei den 737 MAX? siehe Grafik unten):

Quelle: Why is there only 1 tiller in the Boeing 737 (in the captain's side)?

Da die MAX-Modelle ja auf der 737 NG basieren:

Quelle:

Und speziell für die MAX-Modelle (ab 33:38 Steering):
 
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SWA 737 (inkl. MAX) haben den tiller nur links.

EDIT: und mein Freund bei United hat gerade bestätigt, dass alle UA 737 den tiller auch nur links haben.

Wenn beide Situationen zusammenhängen sollen, wie erklärst du dir, dass die 737 in Houston mit 30kts abgebogen ist? Bremsen dann auch kaputt?

@efi2000 Danke für das Video. Das ist sehr gut.
 
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SWA 737 (inkl. MAX) haben den tiller nur links.
Wenn beide Situationen zusammenhängen sollen, wie erklärst du dir, dass die 737 in Housten mit 30kts abgebogen ist? Bremsen dann auch kaputt?
Ausschließen würde ich einen Pilotenfehler auch nicht, sein Auftreten könnte allerdings auch in einem Zusammenhang mit zuvor, während des ausrollens bei der Landung, von der Besatzung zu lösenden Problemen stehen.
Und in Newark haben sie die Landebahn nach dem Ausrollproblem über einen high-speed turn-off verlassen, hier nicht.
 
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Und in Newark haben sie die Landebahn nach dem Ausrollproblem über einen high-speed turn-off verlassen, hier nicht.
In Houston wollte die crew bis zum Ende ausrollen, um schneller zu gate zu kommen. In einem der Artikel stand geschrieben, dass die crew diese Anfrage beim Tower gestellt hat. Das ist auch nicht ungewöhnlich.
Um schneller zum Ende der Bahn zu kommen bremst man natürlich auch später. Und hier kann man sich schnell verschätzten. Speziell wenn es am Ende der Bahn rutschig ist. Oder man bremst so halbherzig (schleifend) und überhitzt die Bremsen und dann hat man am Ende weniger Bremswirkung. Oder man verpasst einfach wie schnell das Ende der Bahn näher kommt.
Also, dass sie nicht den hi-speed taxiway genommen haben war Absicht.
Warum in Newark der hi-speed taxiway genommen wurde weiß ich nicht (Zufall, Plan, passend zur Geschwindigkeit, einfacher?).
 
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Hat das noch keiner verlinkt?


Oder habe ich was übersehen?

Den entscheidenden Satz im Funk habe ich rot eingekreist:

 
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Den entscheidenden Satz im Funk habe ich rot eingekreist:

Für mich ist das nicht der entscheidende Satz.
Das ist eine normale Reaktion auf die Anfrage, ob man bis ans Ende rollen darf. Es heißt so viel wie, "ja, ist ok aber bitte rollt nicht mit 5 kts die halbe Bahn runter (wie manche Airlines das gerne machen)". Der Tower muss dafür sorgen, dass auch alle nachfolgenden Flugzeuge landen können. Dafür muss die Bahn frei sein.

Landen, bremsen, mit 20-30kts die Bahn runter rollen, rechtzeitig auf 10kts abbremsen, rechts abbiegen. So hätte das ablaufen müssen und so läuft es duzende Male täglich in USA auf allen möglichen Flugplätzen korrekt ab.

Juan Brown spricht von "operational pressure". Und das Thema des Stresses oder Druckes im normalen operationellen Tagesgeschäft in der kommerziellen Luftfahrt ist sehr wichtig, interessant und nicht zu unterschätzen. ATC bringt oft viel Stress in Situationen. Meistens in dem sie die Crews anweisen irgendetwas schnell oder schneller zu machen. Aber dafür gibt es Piloten, die ihren Job richtig machen müssen. Und dazu gehört auch sich nicht anheizen zu lassen. Man muss sich die Zeit nehmen, die man braucht und nicht die, die man vorgeschrieben bekommt!
Das führt oft dazu, dass man einfach die Forderung von ATC nicht ausführen kann/will/sollte. "UNABLE" oder "NEGATIV" sind da gute Antworten.

Allerdings geht der Trend der operativen Kultur immer mehr dahin, dass ATC anweist und Piloten einfach machen. Zu 95% sagt ATC den Piloten was sie machen sollen und die Piloten machen und es ist richtig und gut. Die Gefahr und leider auch der Trend geht daher dahin, dass Piloten seltener darueber nachdenken, ob das was ATC sagt auch tatsächlich richtig und sinnvoll ist. Meistens ist es das aber manchmal eben nicht. Piloten müssen ständig mitdenken und sich nicht einfach nur lenken lassen. Die Piloten fliegen, rollen das Flugzeug und es wird von ihnen erwartet, dass sie es korrekt machen. Egal was Tower sagt.

Und damit sind wir wieder bei diesem Fall.
Die Crew hat die Entscheidung getroffen bis zum Ende rollen zu wollen, um Zeit zu sparen (Annahme von mir). Diese Entscheidung müssen wir hinterfragen. Ist es das zusätzliche Risiko wert diese wenigen Minuten (oder sogar Sekunden) einzusparen? Risiken sind für ATC, ob die Bahn rechtzeitig frei wird, so dass andere landen können. Und Risiken für die Crew sehen wir am Resultat. Ausserdem war es nass, was als zusätzlicher Faktor einkalkuliert werden muss. Natürlich wissen wir jetzt, dass es das Risiko nicht wert war. Aber wieviel weniger Zeit hätte die Crew gespart, wenn sie auf den High Speed taxiway SF geplant hätte? Wahrscheinlich nicht viel weniger aber bei wesentlich geringerem Risiko.

Da ist für mich die Ursache des Unfalls. Planung. (mit der Annahme, dass alles am Flugzeug korrekt funktioniert hat)

Aber selbst mit diesem suboptimalen Plan hätte die crew das Flugzeug so bedienen, bewegen, fliegen, rollen müssen, dass sie es sicher von A (Landebahn) nach B (Gate) bringen. Das ist deren Job und deren Verantwortung, egal was Tower sagt.
Und das haben sie nicht gemacht.
 
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OK.

Sie haben gefragt, wie sieht der Abstand aus, können wir bis zum Ende durchrollen. Und vielleicht hat ihnen die nasse Piste und starker Gummibelag den Strich durch die Rechnung gemacht, den keiner bedacht hat.

Aber insgesamt sieht es so aus, dass es eine operative Entscheidung und kein technischer Defekt war, der zum Unfall führte.
 
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Und vielleicht hat ihnen die nasse Piste und starker Gummibelag den Strich durch die Rechnung gemacht, den keiner bedacht hat.
Nass oder trocken, Gummi oder kein Gummi.
30kts beim Abbiegen sind so oder so zu schnell. Die Gummispuren der Räder deuten ja darauf hin, dass sie guten Grip hatten. Mit geringerem Grip aufgrund von Nässe oder Gummibelag wären sie wahrscheinlich geradeaus in den Overrun marschiert.
 
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Wenn Gummiabrieb ein Faktor war, wird das im Untersuchungsbericht stehen. Ich bin schon oft im Friktiontester mitgefahren oder schaue mir gelegentlich die Protokolle an. Das ist eine Wissenschaft für sich. Aber wenn viel Gummi drauf ist, merkt man das und kann es auch anhand der Protokolle nachvollziehen.

Die Besatzung wollte bestimmt vor der Kurve ihre 10 kts erreicht haben. Haben sie aber nicht, das dürfte wohl eindeutig sein.



Ist das Engineered Materials Arrestor System (EMAS) am Ende der Piste oder hätte man ohne große Schaden geradeaus in die RESA gekonnt?
 
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Sie haben die 10 kts nicht erreicht, es ist ihnen nicht gelungen langsam genug für die Kurve zu werden.
 
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Houston : United B737MAX verunglückt

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