Flugzeuge Im Museum Dessau
Ihr Lieben,
heute bin ich erstmals schreibend in diesem Forum und kann auch einige Info´s zum Thema "TM Dessau" geben, da ich schon vor dessen Existenz an der Sat - Schüssel mit anderen die AN-2 ´s "03" (rot), "04" (rot) und D-FWJD ("Anhalt") betreute, die ersten Exponate für das Museum in Empfang nahm, als noch keiner mit dem Museum rechnete und auch keiner wußte, dass DM 33.000,00 Fördergelder aus Brüssel über den ehemaligen Polizeipräsidenten F.M. für die heutige Landebahn beantragt wurden. Wir haben Aufbaustunden als Team geleistet, um diese gegen Geld für die Sanierung des heutigen Museumsgeländes, Anschaffung der MIG´S und anderer damals zum Abschuß (Verschrottung) freigegebenen Fluggeräte zu tauschen.
Wir haben die Kompensierscheiben beim Rasenmähen gefunden, sind auf Dachböden gekrochen, um Materialien für´s Museum zu suchen, haben bei Bauern und anderswo Löcher gebuddelt, um Motoren von abgestürzten Flugzeugen zu bergen, haben eine MIG zum Tausch gegen die vorhanden JU 52 (1Z-BY gehoben wurde sie vom Militär in Norwegen 1986 aus dem Hartvigvan bei Narvik) "salonfein" verladen, ...... .
Natürlich gab es dann Knatsch, als unsere Arbeiten den "neuen Besen" (die älter waren als wir und heute auch nicht mehr dem Museum in leitender Position zur Verfügung stehen) nicht mehr exklusiv genug waren, die Eigentumsfrage der JU 52 im Raum stand etc. .
Bei Interesse kann ich auf einige Fakten gerne näher eingehen, allerdings möchte ich vermeiden, hier jemanden namentlich und / oder persönlich anzugreifen.
Die AN-2 "03" (rot) steht in Sinsheim, die AN-2 "04" (rot) erhielt durch unser Zutun eine deutsche Kennung (wir klebten diese mit ausgeschnittener Möbelfolie auf) D-FBJU (JU für den Eigentümer Bernd Junkers) und flog durch Rundflüge und Fallschirmsprungbetrieb die Betriebskosten ein. Die AN-2 mit der Kennung D-FWJD wurde erst durch die Luftsportabteilung Sektion AN-2 im PSV 90 Dessau-Anhalt e.V. mit Hilfe von Lottogeldern und Eigenleistungen von Militärgrün auf Silber mit Bauchbinde in den Farben von Anhalt (rot, grün, weiß) am Leben erhalten, 1998 übernahm der neu gegründete Anhaltische Verein für Luftfahrt e.V. die Maschine und finanzierte mit Lotto und dem notwendigen Eigenanteil an Leistungen eine "Generalsanierung" (neue Bespannung, Motorwechsel, etc.).
Die gesammte Flotte der gesammelten Flugzeuge (MIG-Serie war fast vollständig, Hubschrauber DDR / BRD) wurde durch das Museum reduziert.
Ein Teil ging nachweislich nach Merseburg in das Museum (empfehlenswert, da nicht nur der Kommerz im Fordergrund steht), der traurige Rest vergammelt leider weiterhin, ebenso wie die abgestellten Kühlzüge vom Waggonbau Dessau (DDR). Schade nur, wenn man selber etwas mit aufgebaut hat, aber dann sehen muß, wie ein Großstück nach dem anderen verschwindet, zerfällt, ...
Die Militärflugzeuge (doppelte Anschaffungsobjekte) waren ja z.T. für den Tauschhandel gedacht. Diese Idee wurde leider mißachtet / verworfen von den Herren, die jetzt auch nicht mehr im Museum "regieren".
Ich wünsche mir nur, dass wieder auf Werte im Museum geachtet wird und nicht nur darauf, wie man am günstigsten Geld für Nichtigkeiten oder sonstiges ausgibt. (Geld brauch jedes Museum, aber man muß sich nicht zwingend eine Schar von freiberuflichen Architekten, Museumskonzeptoren, die eben nicht ehrenamtlich arbeiten, halten.)
Bis dahin für´s 1. .
Anna
