Hallo,
interessante Frage!
Was die ursprünglichen Tower auf den ehemaligen NVA-Plätzen angeht, so sahen die im Prinzip alle ähnlich aus.
Ich kann jedoch nur für den ehemaligen Tower in Cottbus sprechen, weil ich ihn durch meinen Dienst kenne - was gab es also dort:
Ganz unten im Gebäude war die Wetterwarte und eine abgesetzte Funkstation (R05 glaub ich?) untergebracht. Die Treppe hoch im ersten Stockwerk war (nach Überwindung eines täglich wechselnden Zahlen-Code-Schlosses), der eigentliche Gefechtsstand angesiedelt. Neben den Steuerleuten, waren hier auch die "Planchetties" - also die Planzeichner angesiedelt, die akribisch den Weg der Flugzeuge an der Plastikwand vor ihnen, mit dem "Fettstift" dokumentierten.
Bitte den Fettstift in Anführungszeichen nicht falsch verstehen - ich habe die Leute immer bewundert, rasend schnelle Zahlen per Kopfhörer - schreiben in Spiegelschrift - der blanke Wahnsinn!
So, dann war da noch die Fernschreibstelle und in der oberen Etage die "Flugüberwachung" untergebracht. Im Prinzip war es die Position, die den besten Überblick, aber auch die geringste Kompetenz während des Flugdienstes hatte
...
Eigenartigerweise war der Flugleiter (bei Nichtflugdienst im DHS stationiert) bei sämtlichen Flugbewegungen nur auf dem SKP zu Gange.
Der Tower war eben als zentrales Objekt auf jedem Flugplatz vorhanden und auch als solches erkennbar und auch angreifbar!
Eine Form der Dezentralisierung war die Einführung der GDFL - also gedeckte, meist verbunkerte, Anlagen auf dem Flugplatz, die die wichtigen Komponenten eines Flugdienstes (Flugleitung, Nachrichten etc.) beherbergten.
Übrigens, Cottbus lagerte Mitte 1975 seinen Gefechtsstand aus und bezog die neu gebaute Bunkeranlage in Striesow.
Bekanntermaßen wurde das damalige JG-1 im Jahre 1982 mit Mann und Maus noch Holzdorf verlegt - die nun frei gewordene Bunkeranlage übernahm, so viel ich weiß, Drewitz...
Gruß Funkfeuer02