Atomwaffen auf DDR-Gebiet

Diskutiere Atomwaffen auf DDR-Gebiet im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Es ist schon richtig, wenn mal die Frage erörtert wird, wer den Reigen mit den Mittelstreckenraketen eröffnet hat. Wobei hier wirklich interessant...
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Wohltuend, dass die Stationierung der R-5 im Zusammenhang mit den amerikanischen Atomwaffen betrachtet wird - das lassen ander Publikationen leider vermissen.
Es ist schon richtig, wenn mal die Frage erörtert wird, wer den Reigen mit den Mittelstreckenraketen eröffnet hat. Wobei hier wirklich interessant wäre, mal zu wissen, warum diese Raketen nach wenigen Wochen wieder abgezogen wurden.

Wobei es richtiger wäre, den Beginn der Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Europa schlechthin mal zu betrachten, es müssen ja nicht unbedingt Raketen sein.
 
David G

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Fluglehrer
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Ganz interessantes Foto von schrottigen Atom-Übungsbomben für die MiG-29 der russischen Luftwaffe bei Finow.

1. http://www.16va.be/galeries_vvs/dumps/imgcol/index.html
2. links oben "Various Dumps" klicken
3. dann oben rechts
Das Bild wurde zwar hier im Forum schon mal verlinkt aber:

Warum die Einschränkung auf Finow und MiG-29?

Der ehemalige Luftpark Biesenthal (wo das Foto gemacht wurde) - auch Vorwerk Finow - war das oder eines von zweien Munitionsdepot/s der 16. Luftarmee! Die hatten eigentlich alles dort gelagert.

Die genannte Einschränkung hinkt daher etwas. Interessant ist das Foto auf jeden Fall!
 
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Die Raketschniki im sächsischen Walde

Von Thomas Schade
Vor 25 Jahren stationierte die UdSSR heimlich Atomraketen bei Königsbrück und Bischofswerda. Bis heute ranken sich Mythen um die Soldaten und Bunker.

SS-12 Raketenstellung der Sowjetarmee.Fotos: privat, Schade

Langsam erobert die Natur zurück, was ihr Soldaten einst genommen haben–auch den breiten Schotterdamm. Unter hohen Kiefern und Birken führt er irgendwo im westlichen Teil der Königsbrücker Heide von einer Waldlichtung zu einer anderen. Brombeersträucher und Gräser wachsen zwischen den Steinen, aus denen auch die Gleisdämme der Bahn geschüttet sind. Kaum noch erkennbar ist die breite Fahrspur–hinterlassen von olivgrünen Kolossen mit riesigen Ballonreifen.

Von den Lichtungen weg führen Gräben in fast zugewachsene Erdsenken. Sie waren mal mit Holz verbaut. Sonst wäre die steile Böschung eingestürzt. Jede dieser Senken endet an einer fünf Meter hohen Betonwand. Dann versperren schwere, rostige Stahltore den Weg. Noch kann man die drei Meter hohen Flügel mühelos schwenken. Dabei sind diese versteckten Orte seit 20Jahren verlassen.

Hinter den Toren verbergen sich Bunker–bis zu 34 Meter lang, wölben sie sich glockenförmig nach oben. Im Wald sind sie nur als Erdhügel zu sehen und auf Luftbildern kaum zu erkennen. So sollte es auch sein in den Jahren 1984 bis 1988. Denn damals versteckte die Sowjetunion in diesen Erdgaragen atomare Mittelstreckenraketen–25 Kilometer Luftlinie vom Dresdner Zwinger entfernt.

Quelle: Sächsische Zeitung August 2009.

Die Ehemaligen haben eine Seite im www: http://www.11td.ru/
 

Reinhard

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So ein Unsinn.Es gab dort zwar "Atomraketen".Das waren aber keine Mittelstreckenraketen.Naja,wenigstens ist es nicht das alte Märchen von den SS-20 in der DDR.
 
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Danke...!!!

War ein sehr schönes,abwechslungsreiches,abendfüllendes Thema!
Schade,dass schon"haben fertig"!
 

Reinhard

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"captive Kh-25MP ARM" kann man mit viel Phantasie so übersetzen.
 
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"captive Kh-25MP ARM" kann man mit viel Phantasie so übersetzen.
"Gefesselte Anti-Radar-Missile" ??????

Am Heck der Rakete sind zumindest keine Steuerflächen.
 

Reinhard

Guest
Die Webseite wird ja von Leuten gemacht,für die englisch nicht die Muttersprache ist."captive" sollte besser "capture" heißen,was man auch mit "Einfangen von Daten" übersetzen kann.Und dann wird schon irgendwie eine Schreiberrakete draus.
 
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@Monitor

Schon möglich, dass es sich hier um eine Art Schreiberrakete für die Ch-25MP handelt, denn normalerweise waren die Raketen ja weiß.
Wir hatten solche Schreiberraketen nicht. Für das Training wurden richtige Raketen angehängt, d.h. auch mit allen Leitwerken. Es waren aber die Pyropatronen für den Abschuss der Rakete ausgebaut, damit nicht aus Versehen eine Funkmeßstation in der BRD getroffen worden wäre, denn es wurden diese realen Ziele in Grenznähe zur Übung angeflogen.

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crossiathh

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Bin beim "Aufräumen" wieder auf einen nun 2 Jahre alten Artikel gestoßen:

http://penza.rfn.ru/rnews.html?id=7441

Es geht um die Eröffnung des russischen Kernwaffenmuseum in der Nähe von Jekaterinburg. Es lohnt sich ein Blick auf das Video. Ein Snapshot daraus habe ich mal als Bild angehängt.
 
Anhang anzeigen

sierrabravo

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Was sich in diesem chaotischen Blog so alles ansammelt, aus einem Zeitungsartikel:
Trotz vielfältiger und verdienstvoller Forschungsarbeit in den vergangenen Jahren, ist noch längst nicht jede Frage geklärt. So ist bis heute noch nicht bekannt, welche Waffen genau im Taucherwald stationiert waren. „Mit Sicherheit waren es keine SS 20-Raketen. Denn die hätten Schächte erfordert; die im Taucherwald waren aber auf Lkw stationiert“, sagte Gerhard Scheunemann, Vorsitzender des Taucherwaldvereines, Ende vergangenen Jahres in einem SZ-Gespräch.
 

Reinhard

Guest
Das mit den Schächten ist zwar Unsinn,die Bezeichnung "Mittelstreckenraketen" kann man durchaus mal verzeihen,und SS-20 haben nur ganz wenige Spinner gesehen.
Insgesamt gesehen mal ein sehr interessanter Zeitungsartikel nebst Leserbriefen mit außergewöhnlich wenigen Schönheitsfehlern zu einem Thema,zu dem die Augenzeugen naturgemäß sehr wenig Sachkenntnis hatten.
Diesen Artikel im "Spiegel" und eine Diskussion im zugehörigen Forum - Das wäre wohl ein Alptraum !
 
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Bleiente

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Und Du kannst auch davon ausgehen, dass die damalige Gegenseite sehr genau geguckt hat, wie Kolja seine A-Waffen nach Hause brachte ...
Scheinbar einmal so sogar sehr sehr genau, wenn man das Interview mit Burlakow in dem aktuellen Spiegel 53/2009 zum Maßstab nimmt.

"1991 gab es einen heiklen Zwischenfall. Drei Bundeswehr-Offiziere fuhren an einem unserer Objekte vor, in dem wir Atommunition gelagert hatten. Sie wollten die Strahlung messen oder was auch immer. Dort aber standen einige dieser usbekischen Soldaten, und die waren überfordert - einer schoss einem Offizier in den Arm. Ich wurde alamiert und setzte mich mit dem damaligen Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg in Verbindung. Keine Seite wollte einen Skandal; das Ministerium liess anderntag verlauten, die deutschen Offiziere seien betrunken gewesen. Nun weiß man aber: Die Deutschen sind nie besoffen, jedenfalls im Dienst. "

Weiß jemand wo dieser Zwischenfall passiert ist und was genau passiert ist ?

PS: "Usbekische Soldaten" - auch hier liefert Burlakow eine ziemlich abendteuerliche Erklärung "... 1992 bespielsweise mussten wir mit einem Schlag 92.000 Wehrpflichtige entlassen ... In meiner Not rief ich den usbekischen Verteidigungsminister an, der hatte mit mir gedient. Er schickte mir per Flugzeug 7.000 Mann"

Aber dannn passen die Zeiten nicht mehr. Oder aber er hat den Usbeken vorher angerufen und hat das Jahr 1992 nur als "Extremjahr" erwähnt.
 

ColdWar

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Scheinbar einmal so sogar sehr sehr genau, wenn man das Interview mit Burlakow in dem aktuellen Spiegel 53/2009 zum Maßstab nimmt.

"1991 gab es einen heiklen Zwischenfall. Drei Bundeswehr-Offiziere fuhren an einem unserer Objekte vor, in dem wir Atommunition gelagert hatten. Sie wollten die Strahlung messen oder was auch immer. Dort aber standen einige dieser usbekischen Soldaten, und die waren überfordert - einer schoss einem Offizier in den Arm. Ich wurde alamiert und setzte mich mit dem damaligen Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg in Verbindung. Keine Seite wollte einen Skandal; das Ministerium liess anderntag verlauten, die deutschen Offiziere seien betrunken gewesen. Nun weiß man aber: Die Deutschen sind nie besoffen, jedenfalls im Dienst. "

Weiß jemand wo dieser Zwischenfall passiert ist und was genau passiert ist ?

PS: "Usbekische Soldaten" - auch hier liefert Burlakow eine ziemlich abendteuerliche Erklärung "... 1992 bespielsweise mussten wir mit einem Schlag 92.000 Wehrpflichtige entlassen ... In meiner Not rief ich den usbekischen Verteidigungsminister an, der hatte mit mir gedient. Er schickte mir per Flugzeug 7.000 Mann"

Aber dannn passen die Zeiten nicht mehr. Oder aber er hat den Usbeken vorher angerufen und hat das Jahr 1992 nur als "Extremjahr" erwähnt.
Ist mir auch aufgefallen, der Herr wird langsam etwas verwirrt. "Usbekische Soldaten" - das waren 1991 noch seine "Sowjetsoldaten", die in der Truppe nicht selten mishandelt wurden. Daran kann er sich bestimmt auch nicht mehr erinnern oder die Information ist nie bei ihm angekommen.
 
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Wäre wirklich mal interessant zu wissen, was da abgelaufen ist. Was hat die Wachmannschaft falsch gemacht ?
 
David G

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Die Wachmannschaft hat keinen Fehler gemacht, Dienst nach Vorschrift!

Burlakow wird doch so langsam alt und redet wirres Zeug, anders lässt sich nicht erklären warum er diesen Vorfall mal so und mal so zum besten gibt. In einem TV-Interview zum Thema hat er es vor einiger Zeit mal anders dargestellt. Zusätzlich verwischen sich hier verschiedene Begebenheiten (es handelt sich tatsächlich um drei Vorfälle an ein und der gleichen Stelle innerhalb eines Monats) zu einem Wust der genau die Schlagzeilen erzeugt die man dann zu lesen bekommt.

Aber man muss wirklich genau aufpassen was die Redakteure vom Spiegel selber dazu gedichtet haben und was Burlakow wirklich selbst gesagt hat und ob es richtig übersetzt wurde.
Recherchiert scheint der Spiegel nicht zu haben oder stehen da die wirklichen Hintergründe zu dem Vorfall drin? Hätten mal Schönbohm fragen sollen! Sieht nicht danach aus aber ich kenne diesen Artikel des Spiegel nicht. Gibts den online?

Was ich weiß ist das es um Kernwaffen ging die dort waren und dort hätten nach "offiziellen Verlautbarungen" aber gar nicht mehr sein dürfen. Waren aber noch da, dumm gelaufen wenn man dann dort hingeht. Mit einem Wachposten der weiß das er Kernwaffen bewacht ist nicht zu spaßen. Sicher, ein Spass war das damals ganz bestimmt nicht aber die deutsche Seite ging aufgrund der "offiziellen Verlautbarungen" davon aus das dort keine Kernwaffen mehr waren. Folgenschwerer Irrtum in dessen Ergebniss eine Nachüberprüfung, daher Dokumentation/Beobachtung der Sicherungsanlagen erfolgte die dann den, die Schüsse zu Folge hatte.

Blöderweise hatte Burlakow erst Jahre später - auf diesen Vorfall angesprochen - durchblicken lassen das dort nicht "seine" Kernwaffen lagerten. Die waren auch schon weg gewesen zu dieser Zeit und da war es doch ganz normal das man mal nachschaut was denn dort nun sei. Eben Kernwaffen ......

http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1991&month=4&day=19 (der zweite von drei Vorfällen innerhalb kurzer Zeit)

Kurios, genau in jenen Bunkern wo damals die sowjetischen Kernwaffen lagerten befindet sich heute das Munitionslager der Bundeswehr vom TÜP Altengrabow. Dort weiß man natürlich wieder nichts von alldem :-)
 
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