Klemm 107/Bölkow 207

Diskutiere Klemm 107/Bölkow 207 im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo zusammen, zwei weitere Geschichten zu Bölkow 207 hätte ich da noch. D-ECBU, Werk-Nr. 229, Baujahr 1962, wurde am 23.1.1962 Auf den...

rimme

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Hallo zusammen,

zwei weitere Geschichten zu Bölkow 207 hätte ich da noch.

D-ECBU, Werk-Nr. 229, Baujahr 1962, wurde am 23.1.1962 Auf den Bölkow Apparatebau zugelassen. Am 11.09.1964 hat sie der Luftsportverein Alsfeld e.V. gekauft. Am 02.08.1967 war das Flugzeug auf dem Flugplatz Mannheim abgestellt und wurde mit weiteren Maschinen durch Starkwind mit Orkanböen an ein Gebäude geschleudert und stark beschädigt. Am 31.12.1969 wurde die Maschine aus der Luftfahrzeugrolle gelöscht. Im September 1967 hat sich der Verein eine neue Bölkow 207, die D-EFPU, gekauft. Die Information über die Beschädigung der Maschine durch einen Sturm habe ich durch den 1.Vorsitzenden des Vereins bekommen. Mehr wußte er leider nicht mehr. Mich würde interessieren, was aus der beschädigten Maschine wurde und ob es sie oder Teile von ihr noch gibt.

D-EBTE, Werk-Nr. 240, Baujahr 1962. Von diesem Flugzeug weiß ich nur, daß es am 14.03.1962 in der Luftfahrzeugrolle eingetragen und im selben Jahr auch wieder gelöscht wurde. Laut www.hdekker.info ist sie vor Manslagt in die Nordsee abgestürzt. Am 12.08.1962 wurde die Maschine durch den holländischen OSRD gesucht. Kann mir hier im Forum jemand etwas zu dieser Maschine sagen? Und was ist der OSRD?

Gruß Rimme
 
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also so etwas wie SAR bzw. DGzRS bei uns:)
 

rimme

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Hallo Flusi-Flieger,

so etwas in der Art hatte ich mir gedacht. Die Abkürzung hat mir aber überhaupt nichts gesagt und im www habe ich auch nichts gefunden. Vielen Dank für die Info!!


Gruß Rimme
 
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Moin Zusammen,

wahrscheinlich weiß es ja schon jeder der in diesem Thread mitliest, aber ich möchte gerne auf das Bölkow-Treffen, vom 24.-26.06.2016 in Erndtebrück-Schameder (EDGQ), hinweisen. Da dies nicht ganz so weit weg von meiner Heimat ist, habe ich dieses auch mal mit ins Auge gefaßt um dort vielleicht einmal vorbei zu schauen. Der Verein FSV Schameder-Wittgenstein nannte auch eine Zeit lang die D-EJFI sein Eigen. Jedoch ist der Zeitraum, auf deren Internetauftritt, mit 1971 bis "Mitte der 80er" beschrieben. Damit wäre sie schon ein Jahr früher dort gewesen, als in der Liste von Dir, Rimme.
Auf dem Flugplatz ist auch der Bölkow Junior D-EFJC von Karl-Ulrich Völkel beheimatet. Vielleicht ergibt sich dort ja auch die Gelegenheit den ein oder anderen zu treffen...

JR
 

rimme

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Hallo Privateer,

den Termin werde ich mir merken. Wenn ich Zeit habe werde ich vorbei schauen. Die D-EJFI ist laut NfL II 49/72 zwischen dem 01.-30.06.1972 auf den Eisenbahner Flugsportverein Wittgenstein e.V., Schameder, 5921 Aue Nr. 31 zugelassen worden. Vorher flog sie in Nürnberg und gehörte einem Robert Stäudtner. Vielleicht ist sie schon 1971 in Schameder stationiert worden und konnte vom Verein genutzt werden. Ich habe immer wieder festgestellt, daß die Angaben aus den NfL nicht übereinstimmen mit Angaben auf Vereinschroniken. Eigner war der Verein aber erst ab Juni 1972. Es könnte durchaus sein, daß sie noch immer dort eingelagert ist. Nach meinen Informationen war es 1984 geplant das Flugzeug neu aufzubauen. Das hätte sich damals sicherlich gelohnt, besonders weil sie kurz vorher noch einen neuen Motor bekommen hatte.


Gruß Rimme
 

rimme

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Hallo zusammen,

heute mal die Geschichte einer schwedisch/dänischen Klemm 107 B.
Die D-EFEW, SE-CHE, OY-DDV, Baujahr 1959, Werk-Nr. 107. Sie wurde am 09.03.1959 im Deutschen Register eingetragen und nach Schweden überführt. Am 15.03.1959 ist die deutsche Registrierung wieder gelöscht worden. Nachfolgend stelle ich den Lebenslauf der Maschine so ein, wie ich ihn aus einem schwedischen Forum habe. Sehr detailliert.

SE-CHE Klemm Kl107B C/n 107 (as c/n ’6’ = sixth after prototype) YoM 1959
Ex (D-EFEW)
19581112 Res Skellefteå Gummifabriks AB, Ersmark
19590309 Ir Reg CofR #2/59 Skellefteå Gummifabriks AB, Ersmark
19590317 (TAT 19)
19590417 Temp PtF
19590417 Reg CofR #1280 Skellefteå Gummifabriks AB, Ersmark
19590422 CofA #1397
19590630 Accident, Edsbyn airfield, heavy landing sustaining damage to fuselage, fin, prop, cowlings and engine mount
19600317 CofA lapsed until 0428 (TAT 123)
19601031 Accident, Rommehed airfield, ran into bushes on t/o with damage to LH gear and wing
19610429 CofA lapsed until 0721 (TAT 273)
19620115 E H A Kring, Hudiksvall & K F Björnqvist, Edsbyn (195912xx as wreck)
19620721 CofA lapsed until 0820
19630820 CofA lapsed until 0907
19640930 CofA lapsed until ?
19650306 Accident, Åre/Molanda airfield, RH ski hit snowbank on t/o, damage to LH aileron & stab (TAT 941)
19660930 Swedish CofA lapsed
19661215 Canx sold Denmark OY-DDV (Reg 19661215>Canx 19721204 as BU)

Source credits: Riksarkivet, LFV & danishaircraft.dkPaul R. Compton

In Dänemark flog sie dann vom 15.12.1966 bis Ende 1972. Am 04.12.1972 wurde sie in Herning, Dk, verschrottet.
Ein Foto von der Maschine mit dänischer Registrierung ist auf http://www.oy-reg.dk/register/1889.html zu finden (ist weiter oben schon einmal genannt worden).

Gruß Rimme
 

rimme

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Hallo zusammen,

vor mittlerweile über fünfzig Jahren wurde in Deutschland im Allgäu in Füssen ein Kinofilm mit Starbesetzung gedreht. U.a. waren dabei Charles Bronson, James Garner, James Coburn und Steve McQueen. Der deutsche Titel des Filmes war Gesprengte Ketten. Für die jüngeren unter uns; es ging um einen amerikanischen Fliegeroffizier, der während des zweiten Weltkriegs in deutsche Gefangenschaft geriet und dort nicht bleiben wollte. Nach mehreren Ausbruchversuchen hat er es, wenn ich mich richtig erinnere, geschafft. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte. Für die Filmaufnahmen wurde u.a. ein Flugzeug eingesetzt und zwar eine Klemm 107. Es gibt eine Internetseite, auf der mal ein Foto eingestellt war, das aber zwischenzeitlich wieder entfernt wurde. Ich weiß also leider nicht, um welche Klemm es sich handel. Sicher ist nur es war eine Klemm 107 C. Vielleicht könnt Ihr mir ja weiterhelfen.



Das ist sie, aber leider nur von vorne.


Gruß Rimme
 
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Hallo Rimme,

leider gibt es das Bild der Klemm auf www.thegreatescapelocations.com :confused: nicht mehr, aber man hat immerhin schon den Anhaltspunkt, daß die Klemm von Penzing aus geflogen sein muß.:wink:

JR
 
Claus Albrecht

Claus Albrecht

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Hallo zusammen,

hier noch ein paar Daten zum Leben der D-ENVU bei der Akaflieg Karlsruhe (aus deren Jahrbüchern):
1965: Kauf der Bölkow die bisherige Klemm 107B (Kennzeichen?) wurde in Zahlung gegeben.
1967: Fahrwerk musste nach ca. 550h wegen Verschleiß überholt werden
1969: Erste Motorüberholung bei ca. 1000h
1970: Grundüberholung mit 2.500 Arbeitsstunden, Zelle wurde mit Seidenbatist bespannt


1972: Bereits wieder Neulackierung wegen Lackzustand
1974: Neuer Motor mit kurz darauf kapitalem Motorschaden
1977: Einbau eines VOR, Flug nach Korsika
1979: Flächen und Leitwerk Grundüberholt
1980: Rumpf grundüberholt, als Schleppmaschine beim Idaflieg Treffen eim Einsatz, 2 x Motorschaden
1983: Erneut 1 Zylinder defekt
1984: Einbau von ADF und Transponder, Einsatz als Meterologisches Messflugzeug, da Flugstunden stark zurückgegangen (Sprit wurde ab 1981 besteuert)
1986: Einsatz als Messflugzeug bei der Stadtklimaerkundung
1987: Neuer Motor
1989: Beim Fluglager in Bayreuth durch Abwind vom US Hubschrauber an Tankstelle gedrückt, Fläche beschädigt.
1990: Überholung und Verkauf

Gruß

Claus
 
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rimme

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Hallo Claus,

an Deiner Aufstellung kann man schön sehen, was an Reparaturen über die Zeit an so einer Maschine anfallen. Mir ist aufgefallen, daß der Lack der Maschinen nicht besonders gut ausgeführt wurde. Es waren häufige Lackreparaturen bzw. Neulackierungen fällig. Die D-ENVU wurde 30.06.1965 auf die Akademische Fliegergruppe Karlsruhe zugelassen und ist dort geflogen worden bis zum 31.03.1990. Dann wurde sie an Isidor Hagl verkauft, der sie zuerst in Bonn, dann in München und zuletzt in Bad Heilbrunn betrieben hat. Heute gehört sie Hubertus Steinerstauch und sie ist in Lautertal stationiert. Er hat sich übrigens auch zum OTT 16 angemeldet. Die D-ENVU hat die Werk-Nr. 285 und wurde 1963 gebaut und bis zu ihrer Erstzulassung 1965 eingelagert.



Heute sieht sie so aus.


Gruß Rimme
 
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rimme

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Hallo zusammen,

ich habe gerade bei aeromarkt gelesen, daß Hubertus Steinerstauch seine D-ENVU für 35.500 € verkaufen will.



Gruß Rimme
 

rimme

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Hallo zusammen,

über die ersten Klemm 107 habe ich bis jetzt noch gar keine Informationen hier eingestellt. Nachfolgend also die Vorkiegsklemms, hoffentlich vollständig.

D-EXKL Klemm 107 V1, Werknummer V-1/1650, Baujahr 1940, ex. Klemm 105 V6, am 05.07.1939 Absturz - Tragflächenbruch Aufgrund eines Materialfehlers - Pilot Helmut Kalkstein tot (Chefpilot Fa. Klemm).
D-ERKS Klemm 107 V2, Werknummer V-2/1656, Baujahr 1940, Erstflug am 30.06.1940, letzter Flug am 02.07.1940, ex. Klemm 105 V12.
D-ENQR Klemm 107 V3, Werknummer V-3/1657, Baujahr 1940, Erstflug am 19.10.1940.
D-EPFM Klemm 107 V4, Werknummer V-4/1658, Baujahr 1941, 2.Flug am 05.02.1941.
D-ESKL Klemm 107 V5, Werknummer V-5/1659, Baujahr 1941, Erstflug am 20.05.1941.
D-EVNV Klemm 107 V6, Werknummer V-6/1655 (auch 107000006), Baujahr 1941, Erstflug am 27.08.1941, ex. Klemm 105 V11.
D-E??? Klemm 107 V7, Werknummer 107000007, wahrscheinlich nicht mehr fertiggestellt und geflogen.


Gruß Rimme
 

hemingis

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Hallo Rimme

Ein paar Ergänzungen:
D-EXKL Kl 107 V1: Baujahr 1940 und 1939 abgestürzt ?; also Baujahr 1939, Erstflug wahrscheinlich im Mai 1939
D-ENQR Kl 107 V3: 19.10.40 Erstflug KL-Chefpilot Voy; 22.10.40 zwei, 16.11.40 ein Probeflug, RLM-FF Riediger; an Est Rechlin, 25.1.41 Nachfliegen FF Czolbe
D-ESKL Kl 107 V5: 2.7.41 Nachfliegen FF Czolbe; Für Voruntersuchung zu Kl 151 Umbau zu 4sitziger Kabine durch Verlegung des Benzintanks und Einbau Y-förmige Achsschenkel
D-EVNV Kl 107 V6: war im 7/43 bei Hanns Klemm Flugzeugbau abgestellt; 5.8.43 Genehmigung von GL/F1 zur Lieferung an Ungarn; stattdessen aber als VG+PA Reiseflugzeug für RLM-Abnahmepilot Riediger von 9.10.43 bis 14.8.44, dabei 7.6.44 Notldg bei Büdingen wg Motorschaden; 14.8.44 letzter Flug nach Böblingen; (ex Kl 105 V11 fraglich; eher Zweitbelegung der WNr nach Einstellung des Kl 105-Baus)

Gruß
Paul
 
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rimme

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Hallo Paul,

vielen Dank für die Korrekturen/Ergänzungen. Zu den Vorkriegsklemms habe ich nur wenig Recherchiert. Trotzdem hätte mir das mit Erstflug 1939 und Baujahre 1940 natürlich auffallen müssen. Mir ist aber auch klar, daß die Informationen, die ich fast ausschießlich aus dem www habe z.T. fehlerhaft oder auch falsch sind.
Kannst Du den bestätigen, daß die zum Kriegsende noch vorhandenen Klemm 107 bei Hanns Klemm in Böblingen standen und von den einrückenden Franzosen zerstört wurden?


Gruß Rimme
 

hemingis

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Hallo Rimme,

nein, kann ich nicht bestätigen. Ich habe das zwar auch schon irgendwo gelesen, aber noch keinen Nachweis dafür gefunden.

Gruß
Paul
 

hemingis

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Hallo,

als Kl 107 V7 wurde übrigens der Nachkriegs-Prototyp, die D-ECAD, in der ersten Ausführung als Kl 107A, bezeichnet. Im WWW taucht auch die Bezeichnung Kl 107 V8 nach dem Umbau auf Kl 107B auf, aber dafür habe ich keine Bestätigung finden können.

Als Quelle für die Geschichte der Vorkriegs-Klemms in Teilschalen-Bauweise, Kl 105/106/107 und Kl 151/152/153, kann ich den Artikel von Karlheinz Kens in Fliegerrevue extra Nr. 9, empfehlen.

Gruß
Paul
 

rimme

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Hallo Paul,

so ähnlich habe ich es auch recherchiert. Zuerst war es die 107 V-7, dann 107 A mit 95 PS-Motor und nach dem Umbau auf Lycoming O-320 war es die Klemm 107 B V-1.
Als Quelle hatte ich u.a. Bölkow-Sportflugzeuge von Kyrill von Gersdorf und die Air Britain Archiv No. 1-4 1990 und 1-4 1991.


Gruß Rimme
 

rimme

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Hallo zusammen,

als nächstes möchte ich die Geschichte einer Klemm 107 B einstellen. Es ist die D-EJEK, Werk-Nr. 121, Baujahr 1959. Sie wurde am 22.12.1959 auf den Luftsportclub "Eifelflug" e.V., Kall/Eifel zugelassen. Am 01.07.1963 wurde das Flugzeug dann an den Bölkow-Apparatebau GmbH, Ottobrunn/München zurückgegeben. Der Bölkow Apparatebau stellte das Flugzeug dann der Fluggruppe des Entwicklungsring Süd e.V. zur Verfügung auf dessen Namen es auch am 31.07.1966 eingetragen wurde. Am 17.08.1967 wurde das Flugzeug Nachts aus dem Hangar in München-Oberwiesenfeld gestohlen und beim anschließenden Startversuch zerstört. Zwischen dem 01.-30.09.1967 wurde das Flugzeug aus der Luftfahrzeugrolle gelöscht. Es gab einen ausführlichen Artikel damals im Hamburger Abendblatt.


Hamburger Abendblatt Nr. 191, S. 20 v.18.08.1967 - Verhinderter "Testpilot" -
17 jähriger entführte Flugzeug und machte Bruch
München, 18. August
Testpilot möchte der 17jährige Lehrling Reinhold Heimig aus Planegg bei München werden ? aber er hatte einen katastrophalen Start. Der Junge schlich sich nachts in einen Hangar des Münchner Sportflugplatzes Oberwiesenfeld, warf den Motor eines viersitzigen Reise- und Sportflugzeuges vom Typ Klemm 107 an und raste mit der Maschine schräg über das Flugfeld in die Dunkelheit hinein.
Es kam wie es kommen mußte: Dem jugendlichen Piloten gelang es nicht, die Maschine abzuheben. Nach 600 Metern Bodenfahrt überschlug sich das Flugzeug mehrmals, als es von der Betonpiste auf die Grasnarbe geriet. Übrig blieb ein Trümmerhaufen. Reinhold hatte bei dem Abenteuer wesentlich mehr Glück als Verstand: Mit einer geringfügigen Verletzung am Oberschenkel und einigen Prellungen arbeitete er sich aus dem Wrack heraus und ergriff die Flucht. Die Polizei hatte ihn aber schon nach wenigen Stunden am Kragen - er hatte seinen Ausweis im Flugzeug liegenlassen.
Reinhold Heimig ist Lehrling bei der Firma MAN-Turbo, die Flugtriebwerke herstellt, und seine ganze Leidenschaft gilt der Fliegerei. Er verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit auf dem Flugplatz Oberwiesenfeld und durfte auch mehrmals als Passagier mitfliegen. Flugunterricht hat er jedoch nie gehabt. Daß er sich nachts in einen unversperrten Hangar schleichen und einfach eine Sportmaschine stehlen konnte, dürfte wohl auch für das Bodenpersonal noch Folgen haben. Der Schaden bei diesem seltsamsten Flugzeugunfall der Nachkriegsgeschichte wird auf 25 000 DM geschätzt, für den Reinholds Eltern aufkommen müssen. Strafrechtlich war der mißglückte Flugversuch die "mißbräuchliche Benutzung eines Kraftfahrzeugs", die wahrscheinlich noch das Jugendgericht beschäftigen wird.
Das Motiv des Jungen dürfte nicht nur fliegerische Leidenschaft und Abenteuerlust gewesen sein. Weinend berichtete er bei seiner Vernehmung, daß er zu Hause "große Schwierigkeiten" habe. Tatsächlich war er auch zwei Tage zuvor seinen Eltern ausgerissen. Er habe damit gerechnet, trotz seiner geringen fliegerischen Kenntnisse das Flugzeug in die Luft zu bringen. Auf die Frage, wohin die Reise hätte gehen sollen, zuckte er jedoch nur mit den Achseln. Die Polizei vermutet, daß der Lehrling den "Fliegertod" sterben wollte. Jetzt scheint er wieder neuen Lebensmut zu haben. "Trotz des Mißgeschicks", erklärte er, "will ich weiterhin versuchen, Testpilot zu werden."


Währe doch interessant herauszufinden, was aus dem "Testpiloten" geworden ist.


Gruß Rimme
 

rimme

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OWL-Ostwestfalen-Lippe
Ich habe versucht den Artikel in ein Format zu bekommen, das ich hier einstellen kann. Ist mir aber nicht ganz gelungen. Aber das Foto des Crashes ist noch ganz gut zu erkennen.



Der Text des Artikels steht ja auch unter #279


Gruß Rimme
 
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