Hallo,
ich bin wieder mal nachträglich "neunmalklug", warum einen ULF bauen oder fliegen?
Thesen:
1. Die Idee des ganz einfachen Fußstart und dann deutlch besser in Hangflugrevieren als Gleitschirm oder Drachen hat nicht funktioniert.
2. In den heroischen Jahren der Rhönwettbewerbe lief der Lernprozeß nur 16 Jahre um zu realistischen Konstruktions- und Baugrundsätzen zu kommen, besonders was Strukturfestigkeit, g-Belastung, Sturzflugbremsen betrifft, aber auch die ersten Auslegungen auf Schnellflugpolaren. Anforderungen für den praktikabelen Segelflug mit hoher Sicherheit. Inkl. der Zulassungsverfahren mit Flugerprobung, Trudelverhalten usw.. Die Erfahrungen wurden damals mit einigen Toten teuer erkauft, es gebietet der Respekt die mit Toten damals gefundenen Irrwege nicht zu wiederholen.
3. Wartungsarme Kunstoffkonstruktionen der frühen 70er, Libelle und auch dann die LS4 sind wohl der perfekte Kompromiß, robust genug für alle Wetterverhältnisse. Genügend aerodynamische Güte für Segelflug in allen Regionen der Erde.
Anders formuliert, mit einer Libelle oder LS4 kannst du Spaß an 200km Überland haben wenn die ASH25 500km fliegen kann. Für einen Spatz, Ka8, Minimoa, ULF usw. gibt es aber viele Tage wo du nicht von einem Aufwind zum nächsten kommst, die Orchideen aber 750km schaffen. Mit LS4, Libelle aber etwas weniger weit auch an dem Tag aber auch auf Strecke.
Siehe Wettbewerbe, es gibt wenige Tage an denen die offene Klasse fliegt, für Club- oder Standardklasse aber neutralisiert wird.
Und für Ulf benötigst du alles an Bodenorganisation ikl. Anhänger, für LS4, Astire, Libellen, PIK20, PilatusB4, StandarJantar usw. aber auch nicht mehr.
Und eine LS4 oder Libelle ( Beispiel ) kannst du an einer Elektrowinde mit 1500m Seil auf 500m bis 700m bringen, solche Plätze benötigen teueren F-Schlepp nur in Ausnahmefällen.
Libelle und LS4, ( andere kenne ich weniger genau ) sind auch leicht aufzurüsten und benötigen nur ggf. kleine Zug-PKW ( Polo, Fabia oder Fiesta reicht )
Anders formuliert, ähnlich wie Fahrräder mit "diamantrahmen" der gelungende Kompromiß sind so auch Segelflugzeuge mit Gleitzahl um 40 und Rüstmasse um 220kg, plus brauchbaren Schnellflug, Mac Ready...
Oder Segeln auf dem Wasser mit Jollen, mit Korsar, FD, 470er oder 505er ist auch der "ideale" Kompromiß schon vor 50 Jahren gefunden worden.