Löschflugzeuge in Deutschland und anderswo

[Michael aus G.]

Zeige mir die 8.000 Seelen Gemeinde die sich ein Löschflugzeug hin stellt, selbst wenn eine gebrauchte AT-802 für läppische 800.000 Euro zu bekommen wäre.

Da soll sich ja auch nicht jeden Gemeinde ein eigenes Löschflugzeug kaufen. Das kann für Brandenburg wohl eh nur das Land. Langfristig wird sich die Waldbrandgefahr in Brandenburg eh nur ändern, wenn man die Bewirtschaftung der dortigen Wälder, also weg von der Kiefermonokultur, ändert. Da gibts wohl auch schon konkrete Pläne, aber allein der Kieferumlauf beträgt ~70 Jahre. Es wird also noch etwas dauern, bis dort eine homogene Mischbewaldung mit ca.40% Laubgehölzen entstanden ist.

Bis dahin kommt man um eine "Luftlöschtruppe" nicht herum. Ich kann mir da kurzfristig etwas ähnliches denken wie die Waldbrandhilfe für Griechenland in den 90igern. Da waren im Sommer regelmäßig 3-6 CH-53 im Löscheinsatz vor Ort stationiert.

Richtig sinnvoll wäre natürlich ein europäische Lösung. Wir sind nämlich nicht die einzigen bei denen es im Sommer brennt.

 

[lutz_manne]

Die könnte man auch dem THW als eigenständige bundesweite Gruppe zuordnen. Schicke blaue Löschflugzeuge... hätte was. Und international tätig sein können die ja dann damit auch.

 

[Michael aus G.]

Die könnte man auch dem THW als eigenständige bundesweite Gruppe zuordnen. Schicke blaue Löschflugzeuge... hätte was.

Der Ansatz ist garnicht so doof... Da wäre die Finanzierung auch gesichert.

Die Bundesoberbehörde untersteht dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

 

[mirage]

So 6 - 10 Canadair CL-415 in RAL 5002 hat was.
Dann muß das Jahresbudget des THW aber massiv aufgestockt werden

 

[Nomex]

Richtig sinnvoll wäre natürlich ein europäische Lösung. Wir sind nämlich nicht die einzigen bei denen es im Sommer brennt.

So was ist ja auch im Entstehen mit rescEU. Leider gibt es in Deutschland in führenden Positionen (zum Beispiel der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes) zu viele Leute die davon keine Ahnung haben und sich vehement dagegen aussprechen. Keiner der Experten hat am eigenen Leib erlebt was so ein Löschflugzeug leisten kann. Nach den Bränden im Vorjahr hat sich der Innenminister Brandenburg gegen Löschflugzeuge ausgesprochen bevor überhaupt angefangen wurde die Waldbrände auszuwerten

1992 in Weißwasser hatten wir noch 3 CH-53, 5 Dromader und zwei Helis die Landdespolizei Sachen im Löscheinsatz. Unterstützt von weiteren Luftfahrzeugen zur Beobachtung bis hin zu Tornados. Heute sind in Brandenburg gerade 1x BPol und 1x BW im Einsatz. Traurig.

Man muss kein Hellseher sein um zu wissen das wir uns auch noch in Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen werden.

 

[Sens]

Wie viele Tote und Verletzte durch Munitionsreste gibt es denn nach 1994 in den neuen Bundesländern?!

 

[n/a]

Wie viele Tote und Verletzte durch Munitionsreste gibt es denn nach 1994 in den neuen Bundesländern?!

Das hat mit deiner Behauptung jetzt nicht wirklich was zu tun. Wenn auf einem Gelände mit einer Munitionsbelastung zu rechnen ist (war mal Truppenübungsplatz, Luftbilder aus dem Krieg zeigen, dass dort diverse Blindgänger liegen müssen), geht man entsprechend vorsichtig vor damit es keine Toten und Verletzten gibt.

In Krisengebieten gehen Streitkräfte genauso vor: Solange nicht eindeutig geklärt ist, dass in einem bestimmten Gelände keine Minen oder IEDs liegen, tut man so, als ob es welche gibt.

 

[Nomex]

Wie viele Tote und Verletzte durch Munitionsreste gibt es denn nach 1994 in den neuen Bundesländern?!

Was möchtest du mit der Fragestellung den implizieren?

Die Gefahr ist real vorhanden. Das wird auch deutlich wenn man sich das rbbSPEZIAL vom 05.06.19 (ab 14:00) mal anschaut. Die Roten Zonen mit nachgewiesener Kampfmittelbelastung sind nicht umsonst ausgewiesen. Eben damit es keine Unfälle gibt.

Daneben sind aber noch 1/3 der Waldfläche Brandenburgs als Kampfmittelverdachtsflächen beschrieben. Die Flächen sind nicht gesperrt und können ganz normal betreten werden. Das sind z.B. Flächen auf denen im 2. WK Kampfhandlungen stattgefunden haben. Ich war auf solchen Flächen selbst schon im Einsatz und einige Überraschungen erlebt. Auf dem Areal des Kauscher Kessel hat es in den 90ern einen Waldbrand gegeben, in den umliegenden Orten konnte man noch 14 Tage nach Ende der Löscharbeiten Explosionen hören. Hier ist es vermutlich sogar Glück das es das Gelände so nicht mehr gibt weil Tagebau Welzow die Gegend überbaggert hat.

 

[Michael aus G.]

Die Gefahr ist real vorhanden.

Was keinen zumindest davon abhält Waldwirtschaft zu betreiben...

 

[Nomex]

Was keinen zumindest davon abhält Waldwirtschaft zu betreiben...

Aber ganz sicher nicht in der Roten Zone.

 

[sixmilesout]

In Krisengebieten gehen Streitkräfte genauso vor: Solange nicht eindeutig geklärt ist, dass in einem bestimmten Gelände keine Minen oder IEDs liegen, tut man so, als ob es welche gibt.

Dann dürfte kein Mensch mehr einen Fliegerhorst aus WW2 betreten.

 

[n/a]

Welche «Fliegerhorste aus WW2» gibt es denn in Mali und Afghanistan? Mich würde auch wundern, dass auf Fliegerhorsten in Deutschland Minen oder IEDs liegen.

Wenn du aber spitzfindig darauf hinauswillst, dass auch auf ehemaligen Wehrmachtsfliegerhorsten noch Munitionsreste aus der Zeit zwischen ca. 1935 und 1945 liegen: Ja, mit Sicherheit, aber einen großen Teil wird man geräumt haben, ansonsten hätten wir in der Presse regelmäßig Meldungen über Verletzte oder Tote deswegen, oder?

 

[jackrabbit]

Hallo,

Ja, mit Sicherheit, aber einen großen Teil wird man geräumt haben, ansonsten hätten wir in der Presse regelmäßig Meldungen über Verletzte oder Tote deswegen, oder?

da bin ich nicht so ganz bei Dir: Pressemitteilungen und Evakuierungen wegen Bombenräumungen gibt es ja recht häufig, aber unkontrollierte Explosionen vorab sind mir aus der Erinnerung nicht so geläufig.
Ich meine es gab aber vor ca. 10 Jahren Unglücksfälle bei Bauarbeiten (ohne Todesopfer).

Grüße

 

[Aeroplan]

Im Jahr 2006 traf der Fahrer einer Fräsmaschine auf einer Baustelle der Autobahn A3 in der Nähe des bayerischen Aschaffenburg auf eine Fünf-Zentner-Bombe. Der Arbeiter starb.

Im Jahr 2010 explodierte eine Zehn-Zentner-Bombe auf einer Baustelle in Göttingen, als drei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes die Entschärfung der Bombe vorbereiten wollten. Die drei Arbeiter kamen zu Tode. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Es handelte sich um eine Bombe mit besonders tückischem Säurezünder.

 

[Sens]

Das hat mit deiner Behauptung jetzt nicht wirklich was zu tun. Wenn auf einem Gelände mit einer Munitionsbelastung zu rechnen ist (war mal Truppenübungsplatz, Luftbilder aus dem Krieg zeigen, dass dort diverse Blindgänger liegen müssen), geht man entsprechend vorsichtig vor damit es keine Toten und Verletzten gibt.

In Krisengebieten gehen Streitkräfte genauso vor: Solange nicht eindeutig geklärt ist, dass in einem bestimmten Gelände keine Minen oder IEDs liegen, tut man so, als ob es welche gibt.

Wenn man die Gefahr ernst nimmt, dann reicht es nicht aus, nur mit Schildern davor zu warnen. Eine direkte Gefährdung muss beseitigt werden. Wildtiere, die dort ständig unterwegs sind, die können noch nicht einmal Schilder lesen. So dienen diese in erster Linie dazu, einer möglichen Haftung zu entgehen. Deshalb meine ernste Frage zur realen Gefahr, die sich auch in Zahlen belegen lassen muss.

 

[Sens]

Im Jahr 2006 traf der Fahrer einer Fräsmaschine auf einer Baustelle der Autobahn A3 in der Nähe des bayerischen Aschaffenburg auf eine Fünf-Zentner-Bombe. Der Arbeiter starb.

Im Jahr 2010 explodierte eine Zehn-Zentner-Bombe auf einer Baustelle in Göttingen, als drei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes die Entschärfung der Bombe vorbereiten wollten. Die drei Arbeiter kamen zu Tode. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Es handelte sich um eine Bombe mit besonders tückischem Säurezünder.

Spätfolgen des Krieges: Vor Baumaßnahme erst auf Bombensuche
Es kommt niemand auf die Idee, Göttingen nicht mehr zu betreten oder zu befahren, weil es diese latente Gefahr immer noch gibt. Bei Deinen Beispielen ist da wohl etwas schiefgegangen und die Betroffenen haben mein Mitgefühl.

 

[Sens]

Land will mehr Geld für Bombensuche (neues deutschland)
Da kann jedes Bundesland zeigen, wie wichtig ihm die Beseitigung der möglichen Gefahr ist und ob es lieber Löschflugzeuge anschafft.

 

[Aeroplan]

Es kommt niemand auf die Idee, Göttingen nicht mehr zu betreten oder zu befahren, weil es diese latente Gefahr immer noch gibt. Bei Deinen Beispielen ist da wohl etwas schiefgegangen und die Betroffenen haben mein Mitgefühl.

Ich wollte nur nochmals die Gefahr verdeutlichen.

Das Problem von im Boden lauernden Bombenblindgängern wird uns auch 100 und mehr Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch beschäftigen.

Ich glaube, wir sollten langsam wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückkehren.

 

[jackrabbit]

Hallo,

Im Jahr 2006 traf der Fahrer einer Fräsmaschine auf einer Baustelle der Autobahn A3 in der Nähe des bayerischen Aschaffenburg auf eine Fünf-Zentner-Bombe. Der Arbeiter starb.

Im Jahr 2010 explodierte eine Zehn-Zentner-Bombe auf einer Baustelle in Göttingen, als drei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes die Entschärfung der Bombe vorbereiten wollten. Die drei Arbeiter kamen zu Tode. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Es handelte sich um eine Bombe mit besonders tückischem Säurezünder.

Bitte genauer Lesen: Es ging um Gefahren aus „Blindgängern“ vorab, also ohne dass daran jemand manipuliert, d.h. Bomben, die spät einfach so explodieren. Gab es so etwas in den letzen Jahren?
Ich denke eher nein.
Das bei Arbeiten an/ mit den Bomben eine Gefahr besteht ist umunstritten

Grüße

 

[Sens]

Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel – Wikipedia
" In anderen Bundesländern können Löschflugzeuge von jeder Kommune angefordert werden. Über den Einsatz von Brandbekämpfung aus der Luft und die eingesetzten Luftfahrzeuge entscheidet der örtliche Einsatzleiter." Soviel zu unserem Thema über 8 Seiten.