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Flugzeug stürzt über Lüneburg ab: Was wir über den Unfall wissen
Das Ultraleichtflugzeug ist auf dem Gelände der Theodor-Körner-Kaserne auf den Boden aufgeschlagen und mit einem Baum kollidiert: Dabei wurde eine 34 Jahre alte Flugschülerin schwer verletzt. Wie konnte es zu dem Absturz kommen? Wie hoch ist der Schaden?
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Unfall auf Kasernengelände
Flugzeug stürzt über Lüneburg ab: Was wir über den Unfall wissen (Malte Lühr / 12.06.2023, 17:35 Uhr)
Das Ultraleichtflugzeug ist auf dem Gelände der Theodor-Körner-Kaserne auf den Boden aufgeschlagen und mit einem Baum kollidiert: Dabei wurde eine 34 Jahre alte Flugschülerin schwer verletzt. Wie konnte es zu dem Absturz kommen? Wie hoch ist der Schaden?
Lüneburg. Hektische Betriebsamkeit am Montagmorgen auf dem Gelände der Theodor-Körner-Kaserne: Um kurz vor 10 Uhr stürzte eine 34 Jahre alte Frau mit ihrem Ultraleichtflugzeug „Ikarus“ nahe dem Flugplatz auf das angrenzende Kasernengelände im Bereich der Hangars. Der Fall wirft unterschiedliche Fragen auf.
Wie kam es zu dem Absturz?
Bei der Pilotin handelte es sich nach Angaben der Polizei um eine Flugschülerin. Gestartet war die 34-Jährige zu einem ihrer ersten Alleinflüge unter Anleitung ihres Fluglehrers vom Flugplatz Lüneburg aus.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte ein Flugfehler die Ursache für den Unfall gewesen sein. Die weiteren Ermittlungen, auch in Richtung eines technischen Defekts, durch das Luftfahrt-Bundesamt dauern jedoch noch an.
Wie geht es der Flugschülerin?
Die Frau wurde bei dem Aufprall schwer verletzt und eingeklemmt. Ersthelfende aus der Kraftfahr- und Grundausbildung der Bundeswehr rückten umgehend zur Unfallstelle aus und kümmerten sich um die eingeklemmte Pilotin. Kurz darauf trafen auch eine Truppenärztin und zwei Notfallsanitäter an der Unfallstelle ein. Sie übernahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr, die mit rund 25 Einsatzkräften anrückte, die Erstversorgung.
Mit hydraulischem Rettungsgerät gelang es den Feuerwehrleuten, die eingeklemmte Frau aus dem Flugzeugwrack zu befreien. Die Schwerverletzte wurde mit einem Rettungswagen ins Klinikum gebracht.
Wie hoch ist der Schaden?
Durch den Absturz wurde das Ultraleichtflugzeug zusammengedrückt. Vor allem der Frontbereich des Flugzeuges ist stark beschädigt, nachdem die Maschine am Boden gegen einen Nadelbaum auf dem Gelände der Theodor-Körner-Kaserne geprallt war. Beschädigt worden waren offenbar auch Spritleitungen und der Tank der Maschine, Kraftstoff lief an der Unfallstelle aus. Die Feuerwehr sicherte das Wrack mit einem Schwerschaumteppich, um einen Brand auf dem trockenen Kasernengelände zu verhindern. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Zehntausend Euro.
Entwickelt sich eine neuerliche Diskussion um die Sicherheit des Flugplatzes?
Der Unfall könnte die Diskussion über die Sicherheit des Lüneburger Flugplatzes neu entfachen. Die Grünen wollten nach Angaben ihres Fraktionssprechers Ulrich Blanck am Montagabend über einen Dringlichkeitsantrag für die Sitzung des Stadtrates Ende Juni beraten. „Wir wollen, dass der Flugbetrieb ausgesetzt wird, bis die Sicherheitslage auf dem Lüneburger Flugplatz durch die Aufsichtsbehörde neu bewertet ist.“ Schließlich, so Blanck, sei es nicht der erste Absturz im Umfeld des Flugplatzes gewesen. Zuletzt war ein Ultraleichtflieger am Pfingstmontag 2021 kurz vor der Landung auf das Dach einer Produktionshalle nahe des Flugplatzes gestürzt.