01.07.19 - Bundeswehr-Hubschrauber in Niedersachsen abgestürzt

Diskutiere 01.07.19 - Bundeswehr-Hubschrauber in Niedersachsen abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Von beherrschen kann hier sicher keine Rede sein, sonst wäre der Unfall so nicht passiert. (Lernzielstufen) Nicht unwesentliche Anteile der...

HelicoPeter

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Mit 450 Stunden beherrscht man den extremen Tiefflug, zumal die Pilotin als hervorragend geeignet beurteilt war und sich nach meiner Kenntnis in der Ausbildung zur Fluglehrerin befand.
Von beherrschen kann hier sicher keine Rede sein, sonst wäre der Unfall so nicht passiert. (Lernzielstufen)

Nicht unwesentliche Anteile der Stunden sind im Simulator verbracht worden und nur ein kleiner Anteil im Profil des Unfallgeschehens.
Ein verantwortungsbewusster Einsatzoffizier in einem Einsatzverband hätte diese Crew in der Konstellation nicht mit diesem Auftrag losgeschickt.

Natürlich sind Flugstunden allein nicht aussagekräftig. Auch Menschen mit x Tausend Stunden aufwärts können dumme Sachen oder einfach Fehler machen.

Der Unfallbericht im Original ist sehr interessant zu lesen. Vor allem fliegerische Vorgesetzte und Lehrberechtigte sollten ihre Lehren daraus ziehen.
 
Thone

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Wenn man sich die Ausbildung am IHAZ anschaut, dann ist dort ein großer Teil Simulatorstunden bei.

Thomas
 
GorBO

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Nicht unwesentliche Anteile der Stunden sind im Simulator verbracht worden
Und wenn man im Simulator eins nur eingeschränkt üben kann, dann ist das Tiefflug. Egal wie gut das Sichtsystem eines Sims ist, es fehlt doch immer die Referenz zum Boden.
Das fängt damit an, das man in keinem Simulator vernünftig Schweben kann, weil man nie weiß wie hoch man wirklich ist und ob sich die Höhe gerade verändert. Wenn die Situation dynamisch wird, stelle ich mir das noch bescheidener vor.
 
Whisky Foxtrott

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Eine Randbemerkung von mir.
Mitte der 70-er bin ich als Luftraumbeobachter bei einer Tiefflugübung in der CH 53 mitgeflogen. Das war für mich purer Streß! In Baumwipfelhöhe sind das rasende Ereignisse, die auf einen zuschießen, und die entsprechenden Manöver verstärken das Gesamtgefühl der Körpereinwirkung entsprechend.
Das waren gewiss keine heißen Manöver, aber der psychische Druck ist natürlich auch für den Steuermann - oder wie hier Steuerfrau - ganz gewaltig.
Diese zusätzliche Belastung ist weder mit typischem 'Reiseflug' und erst recht nicht mit sicherem Simulator auch nur annähernd zu reproduzieren.
 
Thone

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Na ja.
Natürlich passiert im Tiefflug recht viel recht schnell.
Aber: Dafür macht man eine Ausbildung. Niemand steigt am Tag eins in einen Hubschrauber und fliegt in 10 Fuß über die norddeutsche Tiefebene.

Dennoch stimme ich zu, dass gerade Tiefflug im Simulator nur schlecht zu üben ist. Und 450 Gesamtstunden, egal mit wie viel Simulatorstunden, ist ein überschaubarer Erfahrungsschatz. Deshalb hat man ja für diesen Lehrgang eine "Professionalisierung" der Fluglehrerschulung vorgeschaltet.

Thomas
 

mike2

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Da bin ich bei Thone was Tiefflug und Simulator angeht.

450 Stunden ist auch fern von Erfahren.
Fluglehrer Ausbildung, da sollten es wesentlich mehr Stunden sein.
 
Thone

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Moin.

Grundsätzlich 200 Stunden auf dem Typ, auf dem die (erste) Fluglehrberechtigung erworben werden soll.
Die Gesamtflugstunden legt jeder Org-Bereich selbst fest. Hier wurde entschieden, dieses "FAIP" Programm so umzusetzen.

Thomas
 
Intrepid

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Also wenn ich das richtig verstehe, wer in einer kommerziellen oder militärischen Umgebung fliegt, darf relativ kurz nach der eigenen Ausbildung selber ausbilden. Macht ja auch Sinn, weil dann die ganzen Verfahren der Ausbildungsorganisation noch präsent sind und nicht mühevoll gegen andere Gewohnheiten, die man sich im Laufe seines Fliegerlebens angeeignet hat, ausgetauscht werden müssen.

Dieser mühsame Austausch von in Fleisch und Blut übergegangenen und an Überzeugungen hängenden Gewohnheiten gegen die Organisations-eigenen Verfahren macht die Standardisierung in einer Ausbildungsorganisation zu einer (fast) unlösbaren nie endenden Aufgabe. Da zieht man sich lieber seine eigene Brut hoch, die nicht fremdgeformt ist.

Und der Gesetzgeber hat die Möglichkeiten dazu vereinfacht (zu LuftpersV-Zeiten waren das bei Fläche 100 Stunden mehr). Als Copilot kann man die Zeiten nicht erfliegen (OK, ist bei Hubschraubern seltener). Das müssen zivil singlehand-Ferryflüge, -Rundflüge, -Fotoflüge etc. sein. Und militärisch eben ein Flugprogramm, welches vermutlich schon die Inhalte der Ausbildungsflüge vorwegnimmt.
 

HelicoPeter

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Ich kenne jetzt die Konzeption des FAIP Programmes nicht, aber ich meine mich zu erinnern, dass zumindest die FAIP's in der Jet Ausbildung nur eingeschränkt selber Ausbilden dürfen. (Quasi Start/Platzflug / Landung) Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Man muss also ggf zwischen einem vollwertigen FLB und dem FAIP unterscheiden.

Die 200 Stunden von Thone beschreiben ja auch nicht die Gesamtflugstunden / VLF-Stunden für den Ersterwerb der FLB bei der Bundeswehr.

Davon war das ja kein Ausbildungsflug in der Ausbildung. Also TCTP
 
Thone

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Hier die aktuellen zivilen Voraussetzungen für die FiH: Berechtigungen Hubschrauberpiloten - AIR LLOYD .
Hat mit dem hier besprochenen Unfall nix zu tun.

Ich kenne jetzt die Konzeption des FAIP Programmes nicht, aber ich meine mich zu erinnern, dass zumindest die FAIP's in der Jet Ausbildung nur eingeschränkt selber Ausbilden dürfen. (Quasi Start/Platzflug / Landung) Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Man muss also ggf zwischen einem vollwertigen FLB und dem FAIP unterscheiden.

Die 200 Stunden von Thone beschreiben ja auch nicht die Gesamtflugstunden / VLF-Stunden für den Ersterwerb der FLB bei der Bundeswehr.

Davon war das ja kein Ausbildungsflug in der Ausbildung. Also TCTP
Das ist auch mein Stand. FAIPs in der Jetausbildung sind genau für den Bereich ausgebildet, den sie ausbilden.
Hier sollen aber vollumfängliche FLBs generiert werden.

Thomas
 
MiGCap

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FAIPs in Sheppard sind vollwertige IPs auf T-6 oder T-38 im Rahmen des UPT.
 
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