12.6.20 Notlandung eines Segelflugzeugs.

Diskutiere 12.6.20 Notlandung eines Segelflugzeugs. im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Hier steht das Schild
Intrepid

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Warum sind die nicht neben der Straße in den Acker gegangen?
 
Chopper80

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Warum sind die nicht neben der Straße in den Acker gegangen?
Das war ja auch mein Einwand, nur @Yak ist ja der Meinung, dass der Unfall im Wald geschehen ist. Lt. diverser Meldungen, auch der Polizei , war die Fahrbahn Richtung Miltenberg, also Richtung Süden, betroffen. Also auch das von ihm markierte Schild im Wald passt überhaupt nicht.

C80
 
macfly

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Also auch das von ihm markierte Schild im Wald passt überhaupt nicht.
Korrekt, das hatte ich auch gerade gesehen. Das Foto aus der Presse zeigt Fahrtrichtung "Aschaffenburg" (man sieht noch das "A"). Der Screenshot von GoogleEarth zeigt oben Fahrtrichtung Autobahn (blaues Rechteck) - also Fahrtrichtung nach Norden. Gelbe Schilder stehen an einer Bundesstraße natürlich mehrere. Die Stelle von C80 passt aber (besser) - und eben auch zum den Pressemeldungen.
 
Chopper80

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Warum sind die nicht neben der Straße in den Acker gegangen?
Ist ja genau in Verlängerung der 08, vielleicht wollte er nicht kurven, die Höhe hat knapp nicht gereicht um noch über die Strasse zukommen und ist mit ner Fläche an einem der Bäume hängen geblieben. Wird der Zwischenbericht bestimmt klären, gibt ja offenbar genug Zeugen.

In der GE-App ist das Schild sogar gut in der 3D-Ansicht zu sehen.


C80
 
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Waldi

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Das war die einzige sinnvolle (und gesündeste) Lösung, auf der B469 zu landen. Auf dem Foto sieht man warum...
Bei dem aktuellen Bewuchs der umliegenden Felder wäre das wohl nicht so ausgegangen.
Das Bild ist von heute und die Bäume im Hintergrund markieren die Stelle, wo er gelandet ist. Der Flugplatz ist am linken Bildrand zu erkennen.
 
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macfly

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Ich sehe das Problem mit dem Bewuchs auf den Fotos auch nicht. Im Gegensatz zu Motorflugzeugen sind Segelflugzeuge extra für eine Landung auf einem Acker konstruiert (daher z.B. die Rumpfform und das einzelne große Hauptrad). Das gilt unter normalen Umständen luftfahrtrechtlich noch nicht mal als Notlandung, sondern als zwar sehr unbeliebte, aber normale "Außenlandung". Unschön sind natürlich hohe, reife Maisfelder (die Maiskolben können dann schon mal Schäden hinterlassen). Aber die Fotos sehen erstmal nach einem normalen Acker-/Feldbewuchs aus.
Wir wissen natürlich nicht wieviel Zeit der Pilot hatte. Vielleicht waren sie so tief und er musste noch Fahrt aufholen, dass er kaum noch Zeit für eine Richtungskorrektur hatte. Aber eine Landung auf einer Bundesstraße ist im Vergleich zur Option zu einem bewachsenen Feld schon ungewöhnlich.
 
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lutz_manne

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Das Feld sieht für mich tip-top aus. Da wäre ich, schon alleine wegen der Spannweite, eher runter gegangen als auf die befahrene Straße, wo man auch noch weitere Personenschäden Dritter riskiert. Aber gut, wir kennen die Ausgangslage des Piloten nicht und somit nicht den möglichen Spielraum.
Ich hoffe nur, dass es nicht die gedankliche, spontane "Faulheitsentscheidung" war. Also, dass das Flugzeug auf der Straße einfacher zu bergen wäre. Sogar eventuell ohne Schaden. Die Rechnung ging dann nicht auf.
 
innwolf

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"Besserwissenmodius Ein". Ernsthafter, ob Örlinghausen oder Unterwössen, dort gehört zum Startcheck immer ein Durchsprechen der Optionen bei Startabbruch oder Seilriss! In Unterwössen an der Winde ist das IMMER ( wenn der Pilot es richtig macht zu jedem Zeitpunkt schadensfrei beherrschbar. Vereinfacht, wenn du beim Seilriss schon so hoch bist daß es geradeaus zur Winde knapp wird, dann reichte es für 90°links und 270° rechts um in Gegenrichtung zu landen.
An Flugplätzen mit F-Schlepp mag das anders sein, aber da sind auch Verfahrensabsprachen vorher notwendig.
 
macfly

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Also, dass das Flugzeug auf der Straße einfacher zu bergen wäre. Sogar eventuell ohne Schaden.
Das würde ich mal kategorisch ausschließen. Es ist zwar richtig, dass Segelflugpiloten bei einer normalen Außenlandung den Acker auch danach auswählen, dass er möglichst eine Straßenanbindung hat, oder nicht zu weit davon entfernt ist, so dass man mit dem Anhängergespann möglichst dicht an die Landestelle kommt - aber kein Segelflugpilot entscheidet sich deswegen absichtlich für eine Landung auf einer Straße. So verrückt ist keiner.

Ich denke, der Pilot hatte entweder keine andere Wahl (zu tief oder auf dem ausgewählte Feld zeigte sich im letzten Moment ein übersehenes Hindernis, wie ein querlaufender Zaun, so dass er im letzten Moment ausweichen musste), oder der Pilot war einfach unerfahren.
 
Intrepid

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Bei dem aktuellen Bewuchs der umliegenden Felder wäre das wohl nicht so ausgegangen.
Ich bin kein Segelflieger. Ist das tatsächlich so: lieber dort landen, wo möglicher Weise der Platz für die Flächenspitzen nicht ausreicht und man gegen Hindernisse stößt als den hohen Bewuchs von Feldern zu wählen?
 

Rhönlerche

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In der Theorie ist ein Feld besonders gut, besonders eins mit möglichst niedrigem Bewuchs. Wald, Wasser und befahrene Straßen sind dagegen eigentlich schlecht. Man kommt ja im Gleitflug noch sehr weit aus relativ niedriger Höhe. Im Normalfall ist der Handlungsradius noch relativ groß. Das ist nicht wie in einer Cessna mit stehendem Propeller, wo es eindeutig bergab geht.
 
innwolf

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Auch ein Maisfeld selbst kurz vor der Ernte ist eine gute Option um unverletzt auszusteigen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. halte ich für sicherer als eine befahrende Straße. Richtig schlimm sind nur Weidezäune aus Draht. ( Etliche Muster wurden für eine niederländische Zulassung mit einem Drahtabweiser für das Cockpit nachgerüstet.) Und für ALLE Stromleitungen gilt, deren Mindestabstand vom Boden ist deutlich höher als ein Segelflugzeug mit Seitenruder hoch ist. Im Zwiefelsfall nachdrücken unter die Leitung durch und mit 15km/h mehr über die Ähren wegzischen als aus 25m Höhe ein Stall beim verzweifelten Versuch über die Leitung wegzukommen. Gehört meiner Meinung nach auch zum prefleight-check auf entsprechenden Flugplätzen.

Das gilt auch für Motorflugzeuge, z.B. Startrichtung 30 in Bad Ragaz, 700m westlich ist eine Hochspannungsleitung, im Zweifelsfall darunter durch, Platz genug für eine Cessna oder auch Mooney 201 und ausschweben ist besser als von der Leitung eingefangen zu werden.

Ein Spaziergang mit Maßband, Stativ und Winkelmesser in der Umgebung bei einer Leitung in der Nähe kann nicht schaden. Oder mal einen 2m-Zollstock senkrecht unter der Leitung auf dem Boden, aus 50 m Entfernung photographiert lässt sich gut die Höhe der niedrigsten Stelle über Grund ausmessen. Ebenso mal die unmittlebare Umgebung ( dann wenn die Entscheidung sofort gefällt werden muß ), was gibt es in Startrichtung an Gräben und Zäunen.

Bei uns in EDMY haben wir sehr sehr viel Platz in alle Richtungnen mit vielen Optionen. Moosburg-Kippe oder Jesewang sind da "brutaler"......
 

arneh

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Ernsthafter, ob Örlinghausen oder Unterwössen, dort gehört zum Startcheck immer ein Durchsprechen der Optionen bei Startabbruch oder Seilriss!
Naja, aber insbesondere bei einem F- Schlepp mit den viel flacheren Steigwinkeln ist es doch komplett abhängig davon, wann genau der Abbruch erfolgt, welche Optionen sich dann ausgehen. Willst Du da alle 100m 'nen Entscheidungspunkt setzen??! Und ausgerechnet dann kurvt genau an der Stelle wo Du gerne in dem Acker landen würdest ein Trecker rum oder gehen Leute mit ihrem Hund spazieren.
In dem Moment, wo es nicht mehr klappt auf der Piste zu landen bleibt wohl nur übrig nach draußen zu schauen und zu entscheiden, wo es (einem selbst und anderen) am wenigsten weh tut. Auch die zweitbeste Entscheidung kann da immer noch eine gute Wal sein. Nur die Umkehrkurve um jeden Preis, die sollte man lieber gar nicht erst versuchen. Das hat der Pilot hier beherzigt und deswegen wird er wieder in eine Segelflugzeug einsteigen können. Den Rest erledigt die Versicherung.

In Unterwössen an der Winde ist das IMMER ( wenn der Pilot es richtig macht zu jedem Zeitpunkt schadensfrei beherrschbar. Vereinfacht, wenn du beim Seilriss schon so hoch bist daß es geradeaus zur Winde knapp wird, dann reichte es für 90°links und 270° rechts um in Gegenrichtung zu landen.
Was hat ein Startabbruch an der Winde (mit ihren sehr hohen Steigwinkeln) mit einem Abbruch beim F- Schlepp zu tun???
 
bodo

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Zu einem F-Schlepp gehört immer dazu, sich zu jedem Zeitpunkt über die Notlandeoptionen im Klaren zu sein, sollte es zu einem Problem kommen. Das kann je nach örtlichen Verhältnissen auch schon mal eine gesteuerte Landung auf den Baumwipfeln sein. Es gibt genügend Beispiele, wo dies ohne Personenschaden und sogar nur mit geringem Materialschaden ausgegangen ist. Ist in jedem Fall gesünder als ein Abschmieren bei einer Umkehrkurve. Ich bezweifel aber, dass in diesem Fall die Bundesstraße die Notlandeoption gewesen wäre. Entweder hatte der Segelflugpilot sich keine wirklichen Gedanken gemacht und dann im Affekt gehandelt, oder (was ich für wahrscheinlicher halte) sein Plan war, über die Bundesstraße hinweg zu fliegen und er hatte dann Zweifel, ob er über die nördliche Baumreihe kommt und hat sich dann umentschieden.
 

12pepe34

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Immer dieses wenn und aber, man hätte dies oder jenes tun können...
Der Pilot kam gut runter, es wurde am Boden niemand verletzt oder kam sonst zu Schaden. Die Maschine kann man reparieren oder anschreiben.
 
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12.6.20 Notlandung eines Segelflugzeugs.

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