19.08.20 Cessna kollidiert mit Auto. Nabern /Teck

Diskutiere 19.08.20 Cessna kollidiert mit Auto. Nabern /Teck im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Mager betriebene Motoren haben erheblich weniger Ablagerungen, es wäre gut, wenn sich eine elektronische Gemischbildungen bald durchsetzen würde...
Doppelnik

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Mager betriebene Motoren haben erheblich weniger Ablagerungen, es wäre gut, wenn sich eine elektronische Gemischbildungen bald durchsetzen würde, die Fadec Motoren von Lycomming leanen ohne das der Pilot etwas davon merkt. Auch bei einer festen Einstellung der Hebel, würde ohne Gegenmaßnahmen das Gemisch mit zunehmender FLughöhe immer fetter, das heißt nicht, dass das Lambda automatisch immer konstant bleibt.

@Whisky Foxtrott : Zum Alkoholgehalt: da E10 und E5 mit der Weile unterschiedliche Preise haben (war damals nicht der Fall) halte ich es für wahrscheinlich, dass sich was geändert hat. Ich habe selber übrigends lange ein Auto mit selbstzusamengetankten E60 betrieben (ca. 100.000 km bis zum Rostende nach 440.000 km), bis auf eine defekte Kraftstoffpumpe gings das problemlos (etwas mühsamens Startverhalten, der Motor war ein Euro 1 Einspritzer C14NZ).

Die hohen Bleigehalte geben wohl auch etwas Notlaufeigenschaften, aber ob das im normalen Betrieb (außer an den Ventilsitzen) wirklich einen großen Effekt hat? An den Ventilsitzen sorgen die Ablagerungen allerdings für deutlich weniger Verschleiß (verhindert Mikroverschweißen), je sauberer der Kraftstoff verbrennt, desto höher der Ventilsitzverschleiß (AVGAS => MOGAS => LPG => Erdgas).

Ich kann nur die O-Markt zitieren, dort wurde ausdrücklich geschrieben, dass die korrosive Wirkung bei kleinen Alkoholmengen erheblich größer ist als bei 10 %.
 
Whisky Foxtrott

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. . . Auch im Oldtimerbereich haben wir mit der Ethanolzugabe zu kämpfen und ich musste ca. alle 2 Jahre die Membranen wechseln, weil sie verhärten oder rissig werden.

Wenn man ethanolhaltigen Sprit verwendet, dann sollte man besser die Membran dauerhaft damit feucht halten. Ein ständiger Wechsel zwischen befeuchtet durch Sprit und austrocknen verschärft das Problem der Aushärtung. Es bildet sich Essigsäure.
. . .

. . . Ich bin auf ethanolfreien Sprit umgestiegen bei Fahrzeugen für die ich bisher keine ethanolfesten Membranen bekommen habe.
Gruß!
Ja, das Problem ist, dass es für Oldtimer nicht immer Ersatz(membranen) gibt, die für moderne Kraft- und Schmierstoffe geeignet sind. Linderung bis Abhilfe bringt der bereits genannte geringe Zusatz von Mineralöl bis zur SC Klasse.

Im Kraftstoffsystem gibt es kein direktes Austrocknen, da durch vorhandene Gase die Kunststoffe kaum diffundieren.
Essigsäurebildung ist bei Ethanolverbrennung eher gering im Gegensatz zu Methanol. Motoröle mit Korrosionsschutz enthalten einen basischen "Neutralisierer"; dessen TBN Anteil kann gemessen werden und zeigt, wie gut bzw. ob das genutzte Öl noch schützt.

Simmerringe, Membranen, etc. aus 'Viton' sind weitgehend für aktuelle Schmier- und Kraftstoffe geeignet.
 
Stovebolt

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Simmerringe, Membranen, etc. aus 'Viton' sind weitgehend für aktuelle Schmier- und Kraftstoffe geeignet.
Aber weniger für deren Zerfallsprodukte bei längerer Standzeit.
Zitat aus dem Testergebnis der Oldtimer Markt vom 05/2012 warum 5% schädlicher als 10% ist:
"Dies lässt sich durch die Aufhebung der Wasserstoff-Brückenbindungen des Ethanols erklären, die bei E5 erheblich ist und mit zunehmender Ethanolkonzentration im Kraftstoff wieder abnimmt. Wenn die höchstmögliche Wasserkonzentration erreicht ist, setzt eine Entmischung der Inhaltsstoffe ein. Das schwerere Wasser plus Ethanol setzen sich ab und fördern nun die Korrosion."
In der Oldtimer Markt 05/2011 wurde der Test gestartet.
Gruß!
 
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Immer noch OT, vielleicht mag ein Moderator die Kraftstoff-Beiträge in einen eigenes 'MoGas' Kapitel schieben?

O-Markt & O-Praxis, peinlich häufig werden dort grob falsche Geschichten abgedruckt, 'Strom' mit 'Spannung' verwechselt, Drehzahl und Drehmoment falsch interpretiert, etc. Im letzten OT-Heft als nachzählbares Beispiel ein Artikel vom Chefredakteur selbst, der voller Schreibfehler wimmelt - das ist für mich keine Referenz!

Deswegen auch kurz zu deren oben zitiertem 5/10 % Ethanol Statement. Denn das ist sinnfrei!
Ethanol ist wasserlöslich. Benzin ist ethanollöslich. Binden sich Ethanol und Wasser, ist dies sinngemäß "unendlich" möglich, da es keine Sättigung gibt. Gehen wir der Einfachheit halber von 50/50 als bildliche "Wirkgrenze" aus, würde das in einem 100 l Tank einen halben Eimer pures Wasser bedeuten, bis der Alkoholanteil unterliegt! So'n praxisfremder Quatsch!

Hinzu kommt, dass sich die Alkohol/Wasserlösung nicht mit dem Kraftstoff mischt, sondern lediglich eine Emulsion entsteht. Allein das zeigt, dass 5 oder 10 %-iger Schnaps grundsätzlich schlecht ist und logischerweise auch von dessen Höhe abhängt.

Und nochmal: Je höher der Alkoholanteil, desto höher die Aggressivität gegenüber Zink, Zinklegierungen und bedingt auch Aluminium sowie Kunststoffe!

Kurz noch zum oben von mir erwähnten "TBN-Zusatz". Das ist mißverständlich. Der chemische Korrosionsschutz ist eine Base. Dieser basische Zusatz neutralisiert die bei der Verbrennung bzw. die im Kraftstoff entstehenden Säuren. Diese Neutralisationsfähigkeit des Öles wird als TBN (Total Base Number) dargestellt. Die TBN-Zahl wird in Ölproben gemessen und zeigt an, wieviel von dem basischen Korrosionsschutz 'verbraucht', exakter gesagt, neutralisiert wurde.

Dies, sowie der Wassereintrag (etc.) sind simple Standardmessungen in Schmierstofflabors und kommen bei Großmotoren mit vielen hundert Öllitern - die aus Kostengründen nicht per Intervall gewechselt werden -, bei Reklamationen von Automobilmotoren und gelegentlich auch bei Flugzeugmotoren zum Zuge.
 
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Doppelnik

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Wenn Journalisten über Technik schreiben, geht es regelmäßig in die Hose, das wird erst dann schlimm, wenn Politiker anfangen den Quatsch zu glauben (und dann z.B. von explodierenden Strompreisen überrascht werden...). Die Oltimermarkt ist aber in ihre Segment der Goldstandart, sie führen wirklich repräsentative Tests durch (sie den Langzeittest mit Hohlraumversiegelungsmitteln unter absolut vergleichbarer Bedingungen). Die Aussage zum Ethanolgehalt haben sie sich nicht selber einfallen lassen, sondern sie kam von einen externen Experten (zugegeben, wenn ich im Fernsehen "Experten empfehlen" höhre, dann weiß ich, jetzt kommt der Propagandateil....).

Es ist der der Chemie nicht so unvorstellbar, dass Mischungen innerhalb einer gewissen Spanne am kritischsten sind, den havarierte Schwefelsäuretanker im Rhein wollte damals niemand leerpunpen, weil man nicht wusste welche Konzentration nach dem Eindringen von Wasser in den Tanks dort vorhanden war, also ließ man ihn langsam ausbluten und täuschte Aktivität vor bis er leer war... Aus hier wäre die ursprünglich hoch konzentrierte Schwefelsäure unkritischer gewesen als schwach verdünnte Säure.
 
gero

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Checklisten sind sicher in komplexen Flugzeugen und bei Flugzeugführern die nicht regelmässig Fliegen eine sehr sinnvolle Sache. Ich weiss nicht wer sie erfunden hat, aber vor 1945 gab es jedenfalls in Deutschland bei der Luftwaffe keine Checklisten.
soweit ich weiß, wurden die Checklisten erfunden, nachdem Boeing einen Viermot-Prototypen (B-17?) in der Erprobung verloren hatte, weil die Besatzung versucht hatte mit Ruderverriegelungen zu starten.
Also genau so eine, mit Blut geschriebene Regel, von denen immer erzählt wird.

gero
 
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Wobei ich nicht glauben kann, dass Checklisten einmalig erfunden wurden und sich von diesem Erfindeort aus verbreiteten. Es wird schon vorher viele Piloten gegeben haben, die für sich den Ablauf im Cockpit geordnet und sich dazu Spickzettel angefertigt haben.
 
bodo

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Wobei ich nicht glauben kann, dass Checklisten einmalig erfunden wurden und sich von diesem Erfindeort aus verbreiteten. Es wird schon vorher viele Piloten gegeben haben, die für sich den Ablauf im Cockpit geordnet und sich dazu Spickzettel angefertigt haben.
Die Deutschen hatten deutlich vorher schon Checklisten. Das weiß doch jeder, der "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" gesehen hat 😉.
 
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... Das weiß doch jeder, der "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" gesehen hat ...
Danke! Ich habe mich nicht getraut, es zu schreiben ... "erstens: hinsetzen" :FFTeufel:
 

jackrabbit

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Hallo und Moin,

die gab es als Hilfestellung auch im Flugzeug fest angebracht, z.B. bei der F-6 Hellcat links vom Piloten.
Wobei das folgende Bild der Plakette aus dem EDUARD-Bausatz ist, also kein Original.



Grüsse
 
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lutz_manne

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In einem einmotorigen Jagdflugzeug aus der Zeit vom WWII hatte man vermutlich eher Platzprobleme die "Kladde" mit der Checkliste irgendwo unter zu bekommen ohne das sie stört. Die Blechschilder bei dem Amis kenn ich auch so.
 
Intrepid

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Wir haben in den Ausbildungsflugzeugen die Checklisten ins Cockpit geklebt (den Teil, den man im Flug benutzt). In einem modernen Glascockpit gibt es die Checklisten auf dem Bildschirm. Ein papierloses Cockpit umfasst natürlich auch die Checklisten.

Die in meinen Augen beste Checkliste habe ich in den 1980er-Jahren in Papua Neu-Guinea gesehen, als ich meinen Onkel (Missionar) besuchte: kleine Plättchen in Reihe, beidseitig beschriftet. Wenn alle Plättchen nach oben zeigten, war man fertig für den Start, wenn alle Plättchen nach unten zeigten, war man fertig für die Landung.
 

nuggen

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Der „Missionary Bush Pilot“ hat das mMn auch ganz toll gelöst.

Siehe ab 01:00 in Anwendung:
 
Intrepid

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Der „Missionary Bush Pilot“ hat das mMn auch ganz toll gelöst.
Was ich gesehen habe, war im Grunde genommen das Gleiche, nur ohne Strom. Das scheint dort in der Gegend Standard zu sein. Ich meine die Pfeile am Glareshield. Was man auf dem Foto nicht erkennen kann, ist die Beschriftung oberhalb der Pfeile. Die "Checkliste" steht jetzt noch auf Landung. Der Pilot arbeitet sie gleich ab und wenn alle Pfeile oben sind, ist er ready for T/O.

 
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Noch ein Bild gefunden kurz vor der Landung, ein Checkpunkt ganz rechts muss noch abgearbeitet werden (vermutlich Propeller kleinste Steigung)

 
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Das Bild ist insofern lustig, weil wir einen Landestreifen umkreisten, wo wir gar nicht hin wollten. Der Pilot hatte sich verflogen und die Einheimischen hinten im Flugzeug wurden unruhig und machten sich bemerkbar.



Da hilft auch keine Checkliste!

Wir sind dann - zum Glück - dort nicht gelandet, der Pilot hat noch einmal Gas gegeben, und dann den richtigen Landestreifen jenseits der Jacquinot Bay umkreist und ist dort gelandet. Ich selber habe dann, als ich wieder zuhause war, entschieden, dass kannst Du auch, das lernst Du jetzt, und mich zum Pilotenschein angemeldet.
 
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nuggen

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Was ich gesehen habe, war im Grunde genommen das Gleiche, nur ohne Strom. Das scheint dort in der Gegend Standard zu sein. Ich meine die Pfeile am Glareshield. Was man auf dem Foto nicht erkennen kann, ist die Beschriftung oberhalb der Pfeile. Die "Checkliste" steht jetzt noch auf Landung. Der Pilot arbeitet sie gleich ab und wenn alle Pfeile oben sind, ist er ready for T/O.

Ja genau. Das meinte ich auch nicht im Widerspruch sondern wollte eher den pragmatischen Lösungsansatz von dem Kollegen hervorheben:)
 
Doppelnik

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@Intrepid
Richtige Entscheidung, wer weiß, vielleicht wärt ihr ansonsten noch als kulinarische Spezialität geendet….
 
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19.08.20 Cessna kollidiert mit Auto. Nabern /Teck

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