Die Marine intensiviert die Kontrolle und Verwaltung des Küstengewässers und verbessert systematisch die Struktur für regelmäßige Patrouillen, um genaue Informationen über die Verhältnisse in den Seegebieten ihrer Zuständigkeit zu erhalten, Störmanöver, Infiltration und Sabotage zu verhüten und rechtzeitig auf Zwischenfälle im Küstengewässer und im Luftraum reagieren zu können. Außerdem treibt sie die Zusammenarbeit in Bezug auf die Sicherheit auf See voran, um den Frieden und die Stabilität auf dem Meer zu wahren und eine freie und sichere Seefahrt zu garantieren. Im Rahmen des Military Maritime Consultative Agreement (MMCA) tauschen China und die USA regelmäßig Informationen aus, um Vorfälle auf dem Meer zu vermeiden.
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Die Marine erforscht neue Trainingsmodelle für Kampfformation auf hoher See, wobei Zerstörer und Fregatten neuen Typs, Hochseeversorgungsschiffe und Bordhubschrauber eine Flotte bilden, forciert die Forschung und Übungen zur Erfüllung von Aufgaben unter komplexen Verhältnissen und legt großen Wert u. a. auf Frühwarnung über große Entfernung und umfassende Kontrolle, Abfangen, Langstreckenangriff, Abwehr gegen U-Boote und Begleitschutz auf hoher See. Die Hochsee-Übungen dienten den Einheiten in Küstengebieten auch zu konfrontativen Übungen unter Einsatz von realen Soldaten in Bezug auf die Abwehr gegen Luftangriffe, U-Boote und Seeminen, zum Kampf gegen Terroraktivitäten und Piraterie, zur Verteidigung der küstennahen Gebiete und zu Überraschungsangriffen auf Inseln und Riffe.
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Schutz der maritimen Interessen
China ist ein großer Staat. Das bezieht sich sowohl auf die Land- als auch auf die Meeresfläche. Das Meer stellt einen wichtigen Raum und eine wichtige Ressourcenquelle für die nachhaltige Entwicklung Chinas dar und steht daher mit dem Wohlstand des chinesischen Volkes und der Zukunft Chinas in engem Zusammenhang. Das Meer zu erschließen, zu nutzen und zu schützen sowie aus China eine starke Seemacht aufzubauen, ist eine wichtige nationale Entwicklungsstrategie geworden. Es ist eine wichtige Aufgabe der Volksbefreiungsarmee, die maritimen Interessen des Landes entschlossen zu wahren.
Die chinesische Marine gewährt, in Verbindung mit ihrem ständigen Vorbereitetsein auf einen Kriegsfall, der maritimen Gesetzesvollstreckung, der Fischerei, der Erdöl- und Erdgasförderung und anderen Tätigkeiten auf See die notwendige Sicherheit. Sie hat separat mit der Meeresüberwachung und der Fischereiverwaltung eine Koordinations- und Zusammenarbeitsstruktur sowie mit Polizei und Miliz eine Struktur für den gemeinsamen Sicherheitsschutz eingerichtet.
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Schutz der überseeischen Interessen
Mit der Integration der chinesischen Wirtschaft in die Weltwirtschaft machen die überseeischen Interessen einen wichtigen Teil der staatlichen Interessen Chinas aus. Sicherheitsfragen nehmen einen immer größeren Stellenwert ein, so das Problem über den Schutz der Sicherheit der überseeischen Energieressourcen, der strategischen Schifffahrtslinien sowie der chinesischen Bürger und juristischen Personen im Ausland. Begleitschutz, Evakuierung von Auslandschinesen, Rettungs- und Hilfsdienste im Ausland sind für die Volksbefreiungsarmee zu wichtigen Aufgabenfeldern geworden, um die überseeischen Interessen des Landes zu wahren und Chinas internationale Verpflichtungen zu erfüllen.
Gemäß entsprechenden Beschlüssen des UN-Sicherheitsrates und mit Zustimmung der Übergangsregierung Somalias schickt die chinesische Regierung seit dem 26. Dezember 2008 Flotten zum Begleitschutz in den Golf von Aden und das Seegebiet vor Somalia. Die Eskorten erfüllen vor allem die Aufgaben, die ungehinderte Durchfahrt chinesischer Schiffe und die Sicherheit deren Besatzung sowie von Hilfskonvois internationaler Organisationen wie des Welternährungsprogramms zu gewährleisten und möglichst auch ausländischen Schiffen Begleitschutz anzubieten. Bis Dezember 2012 hat China 13 Kontingente aus 34 Schiffen, 28 Hubschraubern und 910 Elitesoldaten zu 532 Begleitschutzaufgaben für 4984 chinesische und ausländische Schiffe eingesetzt, darunter 1510 Schiffe aus Festlandchina, 940 aus Hongkong, 74 aus Taiwan und eines aus Macao. Die Begleitschutzflotten haben zwei von Piraten gekaperte und 22 von ihnen verfolgte chinesische Schiffe befreit. Im Februar 2011 verschlimmerte sich die Lage im libyschen Bürgerkrieg, wodurch die Sicherheit der chinesischen Institutionen, Unternehmen und Staatsbürger in Libyen gefährdet wurde. Die chinesische Regierung hat vor diesem Hintergrund 35 860 chinesische Staatsbürger aus Libyen evakuiert. Das war die größte Evakuierungsaktion seit Gründung der Volksrepublik China. Die Volksbefreiungsarmee hat dazu Schiffe und Flugzeuge eingesetzt. Die Fregatte „Xuzhou“, die mit Begleitschutzaufgaben im Golf von Aden und dem somalischen Seegebiet beauftragt war, wurde vor die Küste Libyens kommandiert, um Schiffe, die chinesische Staatsbürger evakuierten, zu schützen und ihnen Hilfe zu leisten. Die Luftwaffe entsandte umgehend vier Flugzeuge nach Libyen, die in 40 Flügen 1655 Personen (darunter 240 Nepalesen) in den Sudan ausgeflogen und von dort aus 287 nach China zurück verbracht haben.
V. Wahrung des Weltfriedens und der regionalen Stabilität
Die Sicherheit und die Entwicklung Chinas sind mit dem Frieden und der Prosperität der Welt eng verbunden. Die chinesischen Streitkräfte sind nach wie vor eine zuverlässige Kraft zur Wahrung des Weltfriedens und der regionalen Stabilität. Sie setzen sich dafür ein, mit allen Ländern die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen im militärischen Bereich zu verstärken, sich an regionalen und internationalen Sicherheitsangelegenheiten zu beteiligen und eine positive Rolle in der internationalen Politik und im Sicherheitsbereich zu spielen.
Beteiligung an UNO-Friedensmissionen
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