Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära

Diskutiere Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Danke Peter. Das Flugzeug ist doch wirklich schick. Ich habe es noch mal mit der M17 (aus dem Jahre 1925) verglichen. Eigentlich ist die GMG II...

Wumpe

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Danke Peter. Das Flugzeug ist doch wirklich schick.
Ich habe es noch mal mit der M17 (aus dem Jahre 1925) verglichen.
Eigentlich ist die GMG II von der äußeren Konstruktion her scheinbar nur ein schlechterer Abklatsch? (weil abgestrebte Tragfläche)
Gibt es zwischen der GMG I (aus dem Jahre 1927) und der GMG II größere Unterschiede?
Leider konnte ich im Web keine Flugdaten von der GMG I und GMG II finden um sie mit der M17 zu vergleichen.
 
JohnSilver

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Alien
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Im Lotter Kreuz links oben
Der einzig sichtbare Unterschied zwischen der GMG I und der GMG II dürfte im Höhenruder liegen.

Bei der I war dies als Pendelruder ausgeführt, d.h. das Höhenruder war als Ganzes beweglich, dagegen besaß die GMG II ein Höhenleitwerk mit Dämpfungsflossen, d.h. der vordere Teil ist fest und nur der hintere Teil beweglich.

Im Typenhandbuch Luftfahrttechnik von Lange sind ein paar spärliche Daten enthalten:

GMG I: Anzani 3A2 mit 35 PS, Spannweite 11 m, Länge 6,50m, Flugmasse 450 kg, Höchstgeschwindigkeit 125 km/h

GMG II bzw. IIa: Anzani 3A2, ABC Skorpion oder Salmson AD9, Spannweite 11 m, Höchstgeschwindigkeit 130 km/h

Edit: Bei flightglobal.com habe ich für die GMG II folgendes gefunden:


The Muller G.M.G. II has an overall length of 6.16 m. (20 • 2 ft.) and a wing span of 11 m. (36• 1 ft.). The wing area is 16 sq. m. (172 sq. ft.). Tare weight 275 kg. (605 lbs.) ; permissible load, 225 kg. (495 lbs.). Total loaded weight, 500 kg. (1.100 lbs.). The maximum speed is 136 km/h- (84 m.p.h.), and the cruising speed, 130 km./h. (81 m.p.n)- Landing speed, 60 km./h. (37 m.p.h.). Climb to 1,000 m. (3,280 ft.), in 7-6 mins. with full load, and in 4-5 mins. with pilot only. Duration at full throttle, 5 hrs., giving a range of 420 miles.
Die Daten beziehen sich offensichtlich auf den Anzani.

Interessant in der Beschreibung auf der Seite ist dieser Satz: :wink:

The forward view thus becomes fairly good, although one would imagine that the rear cockpit at any rate must be fairly draughty.
Die Sicht nach vorne muss also gar nicht mal so schlecht gewesen sein, gezogen hat es aber wie Hechtsuppe. :TD:
 
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Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Nochmal zur GMG:
Na ja, schick? Ich weiß nicht. Einen gewissen Charme kann man dem Flugzeug aber nicht absprechen. Waren die Müllers nicht eigentlich Möbeltischler?:FFTeufel:

Interessant sind die Informationen von Robert. Ich habe mich schon über die komische Heckpartie der GMG in #1941 gewundert. Denn das hat ja ein Pendelhöhenruder, müßte also eine GMG I sein? Die D-1510 hat aber ein normales Höhenleitwerk mit Flosse und Ruder. Also sind das zwei verschiedene Flugzeuge.

Das Seitenleitwerk in #1941 sieht aber auch komisch aus. Ich kann beim besten Willen keine Trennstelle zwischen Flosse und Ruder erkennen. :headscratch:

Viele Grüße
Peter

edit:
In #1941 müßte die GMG I D-1269 des Vereins zu sehen sein. Aber das Seitenleitwerk sieht trotzdem komisch aus.
 
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Wumpe

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Interessant sind die Informationen von Robert. Ich habe mich schon über die komische Heckpartie der GMG in #1941 gewundert. Denn das hat ja ein Pendelhöhenruder, müßte also eine GMG I sein? Die D-1510 hat aber ein normales Höhenleitwerk mit Flosse und Ruder. Also sind das zwei verschiedene Flugzeuge.

Das Seitenleitwerk in #1941 sieht aber auch komisch aus. Ich kann beim besten Willen keine Trennstelle zwischen Flosse und Ruder erkennen. :headscratch:

edit:
In #1941 müßte die GMG I D-1269 des Vereins zu sehen sein. Aber das Seitenleitwerk sieht trotzdem komisch aus.
Sieht eigentlich so aus als wenn das SLW genauso ausgelegt ist wie das HLW. Also auch Pendelausführung. War bestimmt zu instabil.
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Das kann natürlich sein. Lange schreibt im "Typenhandbuch der deutschen Luftfahrt" S.228 "mit ungedämpftem Leitwerk", was sich wahrscheinlich auf Höhen- und Seitenleitwerk bezieht.

Mit dem Pendelhöhenruder hatte auch Messerschmitt mit seiner M 29 schlechte Erfahrungen gemacht: Flattern bis zum Abmontieren.

Viele Grüße
Peter
 
Wilbur

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Waren die Müllers nicht eigentlich Möbeltischler?
Ja, das waren sie, ab 1924 aber auch Flugzeugbauer. Unter anderem haben sie im Auftrag Flugzeuge gebaut, die von anderen konstruiert worden waren, so z.B. von Arthur Martens und der Akademischen Fliegergruppe Darmstadt. Die konstruktive Verwandschaft zur Darmstadt D-18 und D-22 ist offensichtlich. Es würde mich nicht wundern, wenn bei der Müller GMG ein Akaflieg-Konstrukteur zugange gewesen ist.
Um mehr über die Geschichte der GMG zu erfahren, habe ich mir den Band XIV der Blätter zur Geschichte der Deutschen Luft- und Raumfahrt zugelegt: "Anfänge der Luftfahrt im Raum Darmstadt und Frankfurt". Zu meiner Verblüffung mußte ich feststellen, daß zu dem Kapitel aus dieser Vortragssammlung, welches mich am meisten interessierte, nämlich jenes über die Gebrüder Müller, lediglich lakonisch vermerkt war: "Manuskript liegt nicht vor".
Wobei zu vermerken ist, daß die Vorträge im September 1996 gehalten wurden, das Buch aber erst 2002 erschienen ist. Man hat es also binnen sechs Jahren nicht geschafft, dem Redner das Manuskript zu entlocken. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt ist offenbar noch damit beschäftigt, vom Kriechen zum Krabbeln zu kommen.

Nachtrag: Ich habe den Konstrukteur gefunden: Laut Jörg Mückler in Fliegerrevue 05/2011 war es Dipl.-Ing Hermann Hofmann. Weiß jemand, ob der zu den Akafliegern gehörte?
 
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richard B

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Quimper und Chambéry
H. Hermann war Konstrukteur am Akaflieg Darmstadt für , am wenigsten D-15 und D-20 ;
Kontrukteur von Arado L.I in 1929 für Europa Rundflug 1929 . Er stürzte tödlich über Orly ab ...
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Klasse Foto! :TOP:

Keine Flieger-SA. Die A 50 gehörte, wie auch noch weitere, zum Flugsportverband Westsachsen in Plauen. Die flogen 1932/33 Propaganda (u.a. Flugblattabwürfe) für die NSDAP und Hitler in den verschiedenen Wahlkämpfen. Das zog sich von Mitte 1932 bis Anfang 1933 nach dem Wahlsieg. Die Flüge fanden im Auftrag der Gauleitung Sachsen statt.

Anbei wieder einmal ein Flugbuchauszug eines Beteiligten von September 1932, der u.a. die D-1822 pilotierte. Die Maschinen flogen u.a. mit SA-Abzeichen und mit Hakenkreuzen an der Unterseite der Tragfläche.

Viele Grüße
Peter
 
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Junkers-Peter

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Hier noch ein Foto aus der sog. "Kampfzeit", also von vor 1933. Der spätere Junkers-Chefpilot Karl-Heinz Kindermann zusammen mit Göring während eines Propagandafluges in Sachsen im Jahre 1932. Eventuell sitzt er er in der D-1822. Foto aus "Der Propeller" 11/37.

Viele Grüße
Peter
 
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AGO Scheer

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Super Ergänzung, Peter, vielen Dank! Das Forum hier ist wirklich einzigartig.:TOP:
 
Junkers-Peter

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Ist auch immer ein wenig Zufall, was man zu einem Thema hat.
Hinter der D-1822 dürfte die A 50 D-1842 stehen, die ebenfalls 1932/33 in Plauen flog mit anscheinend ähnlicher Bemalung aber umgekehrter Farbgebung. Drittes mir bekanntes Flugzeug im Bunde war die U 12 D-1277.

Leider verliert sich die Spur der D-1822 nach den Flügen in Plauen. Der letzte mir bekannte Flug fand am 26.03.33 dort statt. Keine Ahnung, was mit dem Flugzeug danach geschah.

Viele Grüße
Peter
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Schwerstarbeit an der Latte: Es scheint gar nicht so leicht zu sein, den BMW IV mit seinen rund 23 l Hubraum durchzudrehen. Hier zu sehen an einer Arado SC I der DVS in Schleißheim. Interessant der Kühlereinbau unter dem Rumpf und die Typenbezeichung auf dem Fahrgestell.
 
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