701 schrieb:
Ist eigentlich bekannt, wie die Su27 die Mig29 abgefangen haben?
Bei
www.acig.org gibt es einen sehr interessanten Artikel über den Konflikt zwischen Eritrea und Aethiopien von 1998-2000, mit einigen Bildern und Profilen:
http://www.acig.org/artman/publish/article_189.shtml
Darin werden auch die Begegnungen zwischen den Su-27 und den MiGs geschildert (nach ca. der Hälfte, im Kapitel "Sukhoi contra MiG")
Gore schrieb:
soweit ich weiß, fliegen die Afrikaner diese Maschinen nicht selbst, sondern ebenso "importierte" russische Piloten, die, wenn die Infos stimmen, Ex-Piloten aus der Ukraine oder aus Russland sind. Die Afrikaner haben gar nicht den Ausbildungsstand, dass die solche Maschinen fliegen könnten.
Das stimmt so nicht ganz. Beide Seiten hatten zwar ausländische "Instruktoren" und "Militärberater", auf äthiopischer Seite waren es Russen und für Eritrea vorwiegend Ukrainer (aber auch einige wenige Russen von privaten Firmen, z.B. für Hubschrauber), aber diese bildeten auch einheimische Piloten aus, auch auf den Su-27 (Aethiopien) und MiG-29 (Eritrea).
Die ausl. Piloten haben aber dann im besagten Konflikt den Grossteil der Missionen geflogen. Doch auch die einheimischen Piloten haben aktiv am Kampfgeschehen teilgenommen.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal in Moskau zufällig die Gelegenheit mit einem russischen Su-27 Piloten zu sprechen, der während dem Konflikt in Aethiopien war. (Freund eines Bekannten von mir) Zum Zeitpunkt als ich mit ihm sprach, war er kurz zuvor aus der russ. Luftwaffe (VVS) ordentlich ausgeschieden. Er hatte also noch während er bei der VVS war, in Aethiopien gedient.
Der Pilot erzählte mir, dass sie ursprünglich zwar als Instruktoren dort waren, aber als der Konflikt hochkochte, flogen sie dann Kampfmissionen, teilweise mit den einheimischen Piloten zusammen, die sie vorher ausgebildet hatten. Er sagte auch, dass die ausl. Piloten auf beiden Seiten es vermieden, gegenseitig aufeinander zu schiessen, wenn sie bemerkten, dass in den gegnerischen Maschinen ehemalige Kameraden sassen, weil man sich noch aus gemeinsamen Tagen bei der sowjetischen Luftwaffe kannte. Es soll so auch immer wieder zu Funkgesprächen zwischen den Kontrahenten gekommen sein.
So soll es, wie gesagt, während des Konfliktes gewesen sein. Wieviele der russischen Maschinen auf beiden Seiten heute noch flugtüchtig sind und wer sie fliegt, weiss ich auch nicht, aber es werden sicher nicht nur Ausländer sein (wenn überhaupt).
Eritrea hat ja mittlerweile auch Su-27 erhalten. Da kann man wohl davon ausgehen, dass in der Lieferung auch eine gewisse Anzahl an Ausbildungsstunden für Piloten und Bodenpersonal enthalten sind, die durch Russen und/oder Ukrainer vermittelt werden.
Vor allem die äthiopische Luftwaffe scheint nach dem Konflikt grosse Probleme bekommen zu haben, weil einiges Personal aufgrund der Lebensumstände ins Ausland floh. Auch dazu gibt's einen interessanten Artikel bei
www.acig.org: http://www.acig.org/artman/publish/article_472.shtml