Naja, Tegel offen zu lassen ist nicht die schlechteste Entscheidung. Eine Flughafen-Redundanz in einer Hauptstadt mit Regierungssitz zu Zeiten des Terrorismus ist grundsätzlich nicht falsch. Allerdings sollte der BER ganz klar den Vorrang haben. Airlines sollten es sich nicht aussuchen können, wo sie in Berlin landen. Das sollte logistisch Neutral verwaltet werden, damit nicht wieder irgendwelche blöden politischen Entscheidungen vorrang haben. Für Tegel sollten dann für den normalen Flugbetrieb Obergrenzen für Passagiere/Flüge pro Tag entsprechend der vorhandenen baulichen Kapazitäten (damit meine ich z.B. diese kleinen Wartezellen für Fluggäste im Hauptterminal) und der Verkehrsanbindung an den ÖPNV (Hey, die haben nur Busse und Taxis mit einer Zufahrt!) festlegen.
Natürlich mit einem zusätzlichen Notfallplan und Ermächtigung auch bei Notfällen den Flugverkehr im Ausnahmefall vom BER soweit es geht nach TXL umzuleiten, ohne dann die Anwohner gleich wieder mit Klagen kommen können.
Im übrigen zeigte die Volksabstimmung doch sehr klar, dass ein Flughafen in der Nähe für die Benutzer eher ein Vorteil ist. Keine lange Anreise. Und die Leute haben doch keine Zeit (beim Reisen). Der Fluglärm betrifft eben heutzutage nicht mehr so viele Leute, weil die Flieger in den letzten jahrzehnten stetig leiser geworden sind.
Der Lärm am Kutschi ist durch den Straßenverkehr beinahe lauter als die alle 4-5 Minuten landenen Flieger mit dem eher monotonen an- und abschwellenden Geräuschpegel. Hupen, quietschende Reifen, Tatütata, Motorgeheule und die Mucke aus dem Smartphone der pupertierenden und nicht auspupertierten Bevölkerung nerven da eher. Aber es ist eine Großstadt!
Und wenn dann irgendwann mal der BER vollumfänglich, mit genügend SLBs und mindestens zwei unabhängigen Terminals, eröffnet wurde. Dann sollte man Tegel schließen. Politische Hauruckaktionen sind für den Popo.
PS: Und solange TXL noch offen ist, genieße ich die beinahe perfekte Dachterrasse zum Spotten. :-)