Neuerscheinungen vom Motorbuch Verlag

Diskutiere Neuerscheinungen vom Motorbuch Verlag im Aktuell & Neuerscheinungen Forum im Bereich Bücher u. Fachzeitschriften; Auch ich habe mir das Buch über den Kampfhubschrauber Tiger gekauft. Um es vorneweg zu sagen, ich habe einen völlig anderen Eindruck von dem Buch...

busir

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Nachdem das Tiger-Buch heute in den Handel kam und ich mein Exemplar heute abholen konnte, bin ich nach einer ersten groben Übersicht (mit kleineren Abschnitten die ich gelesen habe) wirklich nicht begeistert, eher enttäuscht.
Dies mag nicht daran liegen, dass ich den Tiger selber recht gut kenne, sondern die Aufmachung des Buches und die Widersprüche an sich gefallen mir nicht so recht.
Kein Vorowort eines Kommandeurs, etc. wie man es vielleicht von anderen Büchern kennt, einfach nur ein Vorwort des Autos und das war es dann schon, schade, ist mir nur so aufgefallen.
Schreibt der Autor im Vorwort: "Dieses Buch soll einen kleinen Blick auf den in Deutschland nicht ganz umstrittenen Kampfhubschrauber Tiger werfen. [...]Entwicklungsgeschichte des Tigers kurz umreißen, die einzelnen Versionen vorstellen und ihn mit anderen heute im Einsatz befindlichen Kampfhubschraubern vergleichen."
Weiter geht es mit "Europas Weg zum Kampfhubschrauber" - hier wird als erstes auf den französischen Algerienkrieg eingegangen. Die 4 Seiten ziehen sich ein bisschen in die Länge, aber ok. Darauffolgend kommt das Kapitel "Das Konzept des Panzerabwehrhubschraubers" - hier auch ältere Bilder der Alouette II zusehen - bis es dann über die Gazelle zur BO 105 geht, hier leider nur in der PAH-1A1 und BO 105M (abgerüstet mit KSK-Soldaten), leider keine Ur-PAH mit den geraden HOT-Startern, wäre schön gewesen und wenn auch nur in 3-4 Sätzen die Kampfwertsteigerung zu benennen. Lediglich heisst es das es eine erste Version mit geraden und später mit den schrägen HOT gab.
"Der lange Weg zum Kampfhubschrauber Tiger"
Auch hier wieder einige Wiederholungen im Text (dazu später mehr), kommen auch einige Bilder zur Schau (Bo115), P.277, bis es zum deutschen Tiger übergeht.
Neben einer dreiseitenansicht und technischen Daten findet sich dann auch eine Tabelle mit den Produktionsnummern, der Kennung (VVZ und jetzige Kennung) und Bemerkung, zum Beispiel: 74+23 Einsatz Mali, MINUSMA, 25.03.2017 bis 15.06.2018, auch die Abstürze wurden aufgeführt; was mich nur wundert, dass bei zwei Tigern Eigenname Gina und Eigenname Nemesis steht, m.M.n. überflüssig, da nur zwei Tiger diese Bemerkung haben, fast jeder Tiger hat aber seinen Eigennamen und das sichtbar, XENA ist auch im Buch auf einem Bild zu sehen.
Dann geht es weiter mit den frazösischen Tigern, auch beim HAP ist so eine Tabelle mit Werknummer, etc zu sehen. Beim HAD finde ich schön, dass auch die erste Serien HAD in der Sonderbemalung zu sehen ist. Auch hier wieder die Tabelle am Ende.
Der spanische HAD wird auch in seiner Sonderbemalung (teilweise noch mit Grundierung) gezeigt. Die Tabelle fehlt auch hier nicht.
Australien darf mit seinem ARH natürlich auch nicht fehlen. Hier sind in der Übersichtstabelle allerdings alle Namen der Tiger aufgelistet, nur wenige fehlen).
"Der Tiger im Detail" - nette Idee aber hier fehlen dann doch einige Details - ja ich weiss es ist kein Walkaroundbuch.
In dem Kapitel "Waffensysteme" werden alle anzubauenden Waffen erläutert.
-Bordwaffe, MG-Behälter; Kanonenbehälter
-Mistral
-FIM-92 Stinger
-HOT
-PARS 3
-Hellfire II
-Spike-ER
- 70mm Rakete FZ und SNEB 68
"Einsatz in der Truppe" - hier gibt es einige Unterkapitel, als erstes wird der Weg ins Cockpit erläutert und dann "Im Truppendienst" - hier geht es um die Heimat des Tigers das KHR 36 "Kurhessen" leider ist das KHR 36 nur sehr sporadisch beschrieben, hier wäre es schön gewesen, ein bisschen die Chronik des Regiments zu erläutern, dass zum Beispiel mit der Einführung des Tigers und der Umstrukturierung die LfzTAbt 362 komplett aufgelöst würde, auch die fliegende Abteilung 361 wurde aufgelöst und neu aufgestellt. Dass der Tiger auch mal in Roth beheimatet werden sollte, ahb ich beim Überfliegen auch nicht gefunden, schade, aber kommen wir nun nach Afghanistan. Hier wird viel um den heißen Brei herumgeredet, ebenso wie bei dem Thema Mali, es kommt mir ein bisschen so vor als hätte der Autor "lücken" füllen müssen, die er an anderer Stelle eingespart hat(?).
Das vorletzte Kapitel ist "Der Tiger im Vergleich zu anderen Kampfhubschraubern".
Hier ist der Apache, die Mi-28N, Ka-52, A-129 und sein pendant T129 zu finden.
Abschliessend gibt es ein "Fazit und ein Blick in die Zukunft".

Das Schlusswort würde ich gerne zitieren:
"Dieses Buch wendet sich an den geneigten Leser, den Laien, der einen kleinen Einblick in die Welt des Kampfhubschraubers Tiger gewinnen möchte. Es wendet sich nciht an den Ingenieur oder Militär, der ständig mit dem Tiger zu tun hat. Es ist kein Handbuch, in dem geschrieben steht, welchen Zweck welche Schraube oder Niete hat.
Ich habe das Buch ganz bewusst in populärwissenschaftlichen und hoffentlich leichtverständlichen Stil geschrieben. Viele kryptische Abkürzungen, die heutzutage im Militär Alltag sind, habe ich versucht, ins Deutsche zu übertragen. Das mag auf den ersten Blick ungewohnt zu sein, dient aber der besseren Verständlichkeit der Materie.
Ich bin mir auch vollauf bewusst, dass im Text dieses Buches eine gewisse Redundanz vorhanden ist. Wenn man das Buch von Anfang biw zum Ende durchliest, wird man schnell darauf stoßen, dass manche Fakten mehrfach wiederholt werden. Das ist so gewollt, denn ich weiß, dass ein Buch wie dieses gern als Nachschlagewerk verwendet wird und sich viele Leser nur auf die sie interessierenden Kapitel konzentrieren. Ohne die Redundanz der Erzähöung würden diesen Lesern Teile der Geschichte entgehen. [...] Wer den Tiger einmal bei einer Flugshow erlebt hat, ist von dessen Agilität unweigerlich schwer beeindruckt. [...] Dem deutschen Tiger war es bisher vergönnt, seine Waffen noch nie im scharfen Schuss einsetzen zu müssen.[...]"

Das Schlusswort ist gut, aber gerade im letzten von mir zitierten Satz widerspricht der Autor sich selber, vergönnt war es dem Tiger auch nicht...
Wenn der Tiger so eine beeindruckende Show hinlegt, wieso findet man dann kein einziges Bild eines Tiger im z.B. Looping, oder Rolle? Auch sind die meisten Bilder, die direkt vom Autor kommen, nur aus dem Hubschraubermuseum Bückeburg. Die Bildauswahl ist ok, bzw. besser gesagt, das Bild zu Text Verhältnis ist sehr gut, hier ist man schlechteres gewohnt (AH-64 Apache, selber Verlag).

Ich für meinen Teil bin ein wenig enttäuscht, aber das ist nur meine Meinung, bleibt nur noch auf das im September erscheinende Buch über die Lynx zu warten, wenn das genauso gut wird, wie das über die Sea King (gleiche Autoren) dann kann man dies getrost kaufen, bei dem Tiger Buch, sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden.....

Ich hoffe meine erste Buchvorstellung hat euch gefallen. Bei weiteren Fragen, könnt ihr euch gerne melden.

VG
Flo
Auch ich habe mir das Buch über den Kampfhubschrauber Tiger gekauft. Um es vorneweg zu sagen, ich habe einen völlig anderen Eindruck von dem Buch gewonnen, als von „Hubifreak“ beschrieben. Allerdings scheinen bei mir die Erwartungen und Prioritäten auch ein bisschen anders zu liegen.
Aber der Reihe nach:
Der Autor geht nach einem kurzen Vorwort auf die Entwicklung des Kampfhubschraubers in Europa ein. Dies mündet dann im Konzept des Panzerabwehrhubschraubers, und danach werden sowohl der PAH1 als auch die Gazelle kurz vorgestellt. Dies alles wird in Kontext gesetzt mit der eigentlichen Entwicklung des Tigers, welche dann im Folgekapitel etwas genauer beleuchtet wird. Dabei wird auch auf die damaligen wirtschaftspolitischen Erwägungen eingegangen, sowie Probleme bei der Entwicklung und Produktion angesprochen. Danach werden jeweils die unterschiedlichen Tiger-Varianten, sowie deren Einsatzkonzepte vorgestellt.
Im Anschluss wird der Tiger detailliert beschrieben. Angefangen vom Cockpit, über Fahrwerk, Rotor, Optiken und Sensorik, bis zum Triebwerk und den passiven Schutzkomponenten ist alles sehr verständlich beschrieben. Im folgenden Kapitel wird noch einmal ausführlich auf die Bewaffnungsmöglichkeiten des Tigers eingegangen. Auch hier wird wieder alles sehr systematisch und verständlich beschrieben.
Ein weiteres Kapitel beschreibt den Einsatz bei der Truppe sowie in den Einsatzgebieten. Ob dabei unbedingt der Werdegang eines angehenden Piloten in das Buch gehört, muss jeder selber entscheiden.
Fast zum Schluss werden noch einmal die wichtigsten Konkurrenten des Tigers vorgestellt und verglichen. Dies fand ich persönlich sehr interessant. Dadurch ergab sich mir die Möglichkeit den Tiger entsprechend seiner Fähigkeiten, Stärken und Schwächen im Vergleich mit den anderen Kampfhubschraubern einzuordnen. Derartige Vergleiche sind beispielgebend für andere Werke dieser Reihe.
Fazit aus meiner Sicht: Der Autor hat strukturiert die Geschichte des Tigers niedergeschrieben. Durch seine verständliche lockere Schreibweise im populärwissenschaftlichen Stil liest sich dieses Buch sehr flüssig. Dass es dabei auch zu Wiederholungen kommt, ist sehr wohl richtig. Dies hat der Autor aber im Nachwort explizit eingeräumt und auch entsprechend begründet. Mich hat das nicht weiter gestört. Etwas nerviger fand ich dagegen, dass das Buch nur so von Fußnoten wimmelt. Hier muss jeder selber entscheiden, ob er permanent blättert, um die Zusatzinformationen zu erlangen, oder die Seiten stumpf durchliest.
Und damit bin ich dann bei der Rezension von „Hubifreak“. Wie unschwer zu erkennen scheinst du ziemlich tief in der Materie zu stecken. Dies ist bei mir, und ich meine bei den meisten anderen Lesern wahrscheinlich so nicht der Fall. Damit sind deine Erwartungen naturgemäß andere, als ich sie vielleicht hege.
Mir z.B. ist es völlig egal, welche Namen welchen Maschinen verpasst wurden.
Über fehlende Fotos eines bestimmten PAH1 in einem Buch über den Tiger kann man sich streiten.
Ob nun unbedingt ein Vorwort eines Kommandeurs, Commodores oder sonst wen von Nöten ist, ist auch reine Geschmackssache. Ich persönlich habe es nicht vermisst. Was meiner Meinung nach ganz sicher nicht in ein Buch gehört, welches sich der Technik des entsprechenden Luftfahrzeuges widmet, ist eine Geschwaderchronik. Für diejenigen, die dabei waren, und die einen Bezug dazu haben, mag es ja ganz interessant sein. Aber wenn es um den Hubschrauber als Solchen geht, interessiert mich nicht, wer wann und wo, die wievieltausendste Flugstunde geflogen ist und unter welchem Kommando das Geschwader dabei stand. Dies wurde in anderen Büchern dieser Reihe teilweise bis zum Exzess getrieben, und insofern bin ich dem Autor dankbar, dass er dieses Feld nicht beackert hat. Aber wie ich oben schon schrieb. Hier hat jeder seine eigenen Abholpunkte und damit liegen die Erwartungen auch weit auseinander.
Meine wurden jedenfalls erfüllt. Daher kann ich dieses Werk uneingeschränkt weiterempfehlen.
 

busir

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Weil du hier mal gefragt hast und ich gerade die Ankündigung zum MiG-23-Buch gesehen habe, fällt mir ein, dass das Buch zu den Schwenkflügelflugzeugen einer meiner besten Käufe im letzten Jahr gewesen ist. Gegenüber den anderen von dir erwähnten Büchern steht dort viel, viel mehr zu jedem einzelnen Flugzeug, insbesondere zur Geschichte, den unterschiedlichen Versionen, aber auch detailliert zu Avionikbauteilen, Bewaffnung und Kampfeinsätzen. Jedes mit Dreiseitenriss und Farbprofilen. Und über 280 Fotos, viele unbekannte darunter. Nach der Einführung sind es praktisch 9 kleinere Monografien. Lesenswert.
Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Absolute Kaufempfehlung!
 

busir

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Ök, dann mach ich doch gleich mal weiter:



Als ich erfuhr, dass Motorbuch eine Monographie der C5 auflegen will, war ich hellauf begeistert. Ist doch dieses Flugzeug, ebenso wie die ca. 10-15 Jahre jüngere An-124 eine Ikone. Da ich gerade schon mal im Kaufrausch war, dachte ich mir: Nehme ich mir dieses Buch auch noch mit! Beim ersten kurzen Durchblättern im Buchladen war ich auch aufgrund der, zweifelsohne teilweise schönen Fotos beeindruckt. Leider nahm ich mir nicht die Zeit, das Buch gründlicher anzusehen, und so ließ ich mich blenden. Dies sollte sich rächen. Beim ersten Durchblättern zuhause fiel mir schon ein gewisses Missverhältnis zwischen Text und Bildern auf. Von dem ca. 220 Seiten umfassenden Buch sind ganze 176 Seiten komplett bebildert. Nun ja, dass muss ja noch nichts heißen. Wenn der Text entsprechend aussagekräftig und tiefgründig ist, können es ruhig auch ein paar Bilder mehr sein.
Aber was hatte ich denn hier nun ergattert?
Nach einer kurzen Einleitung des Autors geht es erstmal auf 10 Seiten mit Bildern los.
Danach werden die Biographien von Glen Luther Martin (warum eigentlich) und Allen Loughead ausgebreitet. Diese münden dann in der Entstehungsgeschichte der Firma Lockheed, sowie allen möglichen in Zusammenhang stehenden Flugzeugen und Personen. Kann man ja machen, aber in diesem Fall holt der Autor schon sehr weit aus.
Ab Seite 37 steht dann als Überschrift „Die Geschichte der C5 Galaxy.“ Auf, im besten Fall 5 Seiten netto wird auf Wikipedia-Niveau das Thema beackert. Dazwischen ein paar zugegebenermaßen interessante Schwarz-Weiß-Fotos. Danach wird auf 1 ½ Seiten das Design der C5 erläutert. Dabei handelt es sich jedoch um einen Werbeprospeckt von Lockheed der offensichtlich mit GOOGLE übersetzt wurde. Dementsprechend anstrengend liest sich das dann auch. Danach 1 ½ nichtssagende Seiten über die erste Variante C5A. Dann wieder ein Auszug aus einer Broschüre des Military Airlift Command. Auch nur allgemeines Bla Bla, schwer verständlicher Text. So zieht sich das durch das ganze Buch. Lange Rede kurzer Sinn: Das Lesen ist sehr mühselig, die Informationen spärlich. Und wenn der Autor wirklich mal was aus eigener Feder zu Papier bringt, versteigt er sich in irgendwelche Nebenkriegsschauplätze, wie z.B. Rassen- und Klassenprobleme bei der amerikanischen Industrie oder eines humanitären Einsatzes, dem meiner Meinung nach, unangemessen viel Raum eingeräumt wird. Von der Technik des Flugzeuges erfährt man jedoch wenig bis nichts. Dazwischen immer wieder Fotos, z.T. mit gleich oder ähnlich gelagerten Motiven. Auch Motive die nur im Entferntesten mit dem Thema zu tun haben (Soldat mit Zigarette, Ladung die irgendwo rumsteht, Nahaufnahme eines russischen(?) Dienstgrades oder Verbandsabzeichens, eine Kolonnoe russischer LKW usw.) finden sich immer wieder. Offensichtlich wusste der Autor selbst nicht wie er diese Motive in die Thematik einbindet, so dass über weite Strecken keinerlei Kommentare zu diesen Bildern existieren. Andere Bildunterschriften sind faktisch falsch oder einfach unzutreffend (CH47 statt CH53).
Zum Schluss stellt der Autor, was ich wiederum gut fand, noch die im weitesten Sinne „Konkurrenten“ der Galaxy vor. Im Einzelnen sind das die An22, An124, Boeing 747 sowie die Beluga. Allerdings werden die Maschinen auch eher isoliert beschrieben, ohne sie in Kontext zur C5 zu setzten.
Für so ein herausstechendes Werk muss man sich natürlich auch an geeigneter Stelle ein Eigenlob setzen. Dies hat der Autor dann auch im Anhang ganz zum Schluss getan, indem er sich mit seiner Erfahrung und Expertise brüstet. Davon merkt man in diesem Buch leider nicht sehr viel.
Mein Eindruck:
Ich besitze mittlerweile über 30 Bücher dieser Reihe von unterschiedlichsten Autoren. Dabei gibt es Bücher die schlagen voll ein, andere sind ganz gut gemacht. Es gab aber auch welche, wo ich sage „Naja, so semi.“ Allerdings hatte ich noch nie das Bedürfnis gehabt, ein Buch wieder abzugeben. Zugegebenermaßen sind die Ansprüche und die Abholpunkte ja immer individuell unterschiedlich und die Erwartungen und Geschmäcker verschieden. Bei diesem Buch habe ich jedoch den Eindruck, dass schnell irgendetwas zusammengeschustert werden musste. Davon zeugt die ganze lieblose Zusammenreihung oberflächlicher Texte und z.T. nichtssagender Fotofilme. Ein weiteres Indiz für obige Vermutung ist die Tatsache, dass zeitgleich vom selben Autor auch ein Buch über die C17 auf dem Markt ist. Eigentlich wollte ich mir das ebenfalls zulegen. Allerdings nach der Erfahrung mit diesem Buch, und nach einem kurzem Durchblättern, habe ich es wieder weggelegt, da dies von ähnlicher Qualität zu sein scheint, wie das Buch über die C5.
Mein Fazit: Ich finde es schade, dass mit diesem Buch dieses interessante Thema so vergeigt wurde. Hier wäre absolut mehr Potential gewesen. Solltet ihr die Absicht haben, euch dieses Buch zu kaufen, nehmt euch die Zeit und schaut es euch ganz genau an! Für mich war es ein absoluter Fehlkauf.
 
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Wer den Autor kennt weiß warum seine Bücher so sind wie du es beschreibst…deshalb meide ich diese Bücher.
 

busir

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Naja, ganz unbekannt war mir der Autor nicht. Habe 2, 3 Büchlein von ihm in meiner Sammlung. Sind zwar jetzt nicht so die Brüller, aber ganz so grottig hatte ich die nicht in Erinnerung. Und sie waren mit 20Teu auch in einem Bereich, wo man über den einen oder anderen Makel hinwegsehen kann. Aber wie du schon sagst, spätestens mit diesem Buch ist der Name verbrannt. Allerdings verstehe ich auch den Verlag nicht, der das ja irgendwie durchgewunken haben muss. Hoffen wir, dass das nicht der neue Standard wird.
P.s. An diesem Buch sieht man auch, was man so von Amazon-Bewertungen halten kann.
 
Düsenjäger

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Ich habe auch zwei, drei Bücher von diesem Autor und ich fand zum Beispiel "Das goldene Zeitalter des Luftverkehrs" ganz gut gemacht. Das C-17-Buch hatte ich auch schon, habe es dann aber wieder zurück geschickt. Tu es dir nicht an Busir, du wärest genauso enttäuscht wie beim C-5-Buch. Die Informationen sind rar und ohne Tiefgang, die paar Sätze zur Entwicklungsgeschichte und zu den Vorläufern (in englisch) kann man vergessen. Hätte man das Buch von Anfang an als Bildband beworben, hätte es das am ehesten getroffen. Kann man sich wirklich sparen.
Ich weiß auch nicht so richtig, was sich Motorbuch dabei denkt. Gerade bei einige neueren Büchern finde ich die Gestaltung und den Inhalt fragwürdig. Ich weiß, hier im FF sind viele Leute unterwegs, die Englisch lesen und sprechen, aber muss man das so weiträumig in den als deutschsprachigen Erscheinungen gepriesenen Büchern umsetzen? Da gehören C-17, aber auch das viel bessere über die C-130 dazu. Auf vielen Seiten (38,49,95,96,97,98,99,110,149,181,183,203,206,207,208,209,210,211,212,213) in Teilen, aber meistens vollständig alles in Englisch. Gerade bei vielen Skizzen, Cockpitanzeigen, technischen Daten, Erläuterungen zu Einsatzmöglichkeiten. Zum teil sind es Originalseiten aus Broschüren u.ä., die man mit relativ geringem Aufwand durchaus übersetzen könnte. Was soll das?
 

busir

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Nee nee, Thema ist durch. Da mach ich einen Bogen drum. Höchtens wenn s in paar Jahren dann für 7.99 rausgeschmissen wird, dann überlege ich mir das vielleicht noch mal. Als nächstes ist die C130 dran. Wobei ich mir bei dem Autor auch nicht sicher bin. EC145 LUH fand ich gut. AH64 war so hmm...
(siehe oben)
Kannst du mir ne Kaufempfehlung geben? Bin jetzt bissl vorsichtiger.🙂
 
Düsenjäger

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C-130-Buch ist auf jeden Fall besser, ausgereifter, besser strukturiert. Entwicklungsgeschichte und die Verwendung als Transportflugzeug stehen zu Anfang des Buches an, dann wird es sehr interessant mit den Spezialversionen und den Einsätzen dazu. Auch die C-130 der deutschen Luftwaffe wird mit einem extra Kapitel bedacht. Bei der Vielzahl der Nutzernationen kann natürlich nicht jede erwähnt werden und würde wohl den Rahmen des Buches sprengen. Den Text finde ich informativ, es gibt kaum Wiederholungen. Einiges kommt mir allerdings bekannt vor, aus anderen Publikationen. Dazu gehören auch Zeichnungen, Skizzen etwa aus den Aeroplane oder Aircraft-Heften. Die meisten Fotos sind super, einige verpixelt oder sind eben zu groß für die schlechte Qualität dargestellt. Was nervt, sind die vielen in Englisch gehaltenen Ausführungen. Das finde ich unpassend wie schon in Beitrag #346 erwähnt.
 

busir

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Andreas Spaeth, ist ein ziemlich bekannter Luftfahrtjournalist der, das muss ich zu meiner Schande gestehen, eigentlich erst durch dieses Buch in meinen Focus gerückt ist.
Genau genommen hatte ich gar nicht vor, mir dieses Buch zuzulegen. Zum einen besitze ich seit ca. 10 Jahren ein Buch eines anderen Verlages, welches ebenfalls die A380 beschreibt. Zum anderen habe ich als interessierter Laie die Geschichte der A380 mit großer Begeisterung verfolgt so dass ich nicht erwartete, irgendwelche Neuigkeiten in diesem Buch zu erfahren. Zumal der Preis von 40€ dann doch schon ordentlich zu Buche schlägt und ich langsam auch ein Platzproblem bekomme.
Nichtsdestotrotz lass ich mir es nicht nehmen, dann und wann auch mal in der Buchhandlung zu stöbern, und mir auch Bücher durchzublättern, welche ich nicht unbedingt kaufen möchte. Bei dieser Gelegenheit fiel mir dieses Buch in die Hände. Um es kurz zu machen: Dieses Buch hat bei mir so eingeschlagen, dass ich nicht anders konnte und es mir kaufen musste.

Kurz zum Inhalt:
Nach einem kurzen Vorwort geht der Autor im Kapitel 1 auf die größten Flugzeuge der jeweiligen Epochen ein.
Im zweiten Kapitel wird auf die Geschichte der A380 eingegangen. Dabei wird dargelegt, warum es notwendig war, das Monopol der Boeing 747 zu brechen, welche Kooperationsmodelle möglich erschienen, und wie Boeing versuchte die ganze Entwicklung zum eigenen Nutzen zu verschleppen. Des Weiteren wird das wirtschaftspolitische Umfeld beleuchtet und dargelegt welche Vorstellungen und Wünsche die Airlines damals hatten, und wie versucht wurde, denen zu entsprechen.
Kapitel 3 beschreibt den Aufwand und die Schwierigkeiten, die zu meistern waren bei der Produktion der Komponenten an den unterschiedlichen Standorten. Dabei geht der Autor auch noch mal auf das leidige Thema der Kabelbäume ein, die letztendlich einen bedeutenden Faktor für die Verzögerung der Serienproduktion darstellten.
Im Kapitel 4 wird dargelegt, wie die konstruktiven Hürden gemeistert wurden, die bei einem solchen Projekt unvermeidlich sind. Anhand einzelner Beispiele werden Vor- und Nachteile bestimmter technischer Lösungen aufgezeigt, wodurch nachvollzogen werden kann, warum man sich letztendlich für eine bestimmte Variante entschieden hat.
Kapitel 5 befasst sich mit den Varianten der möglichen Kabinendesigns. Dabei wird sowohl auf die überzogenen Erwartungen, die Airbus bei den Passagieren weckte, als auch auf die eher gemäßigten Vorstellungen der Airlines eingegangen.
Im Kapitel 6 wird auf das Flugtestprogramm eingegangen. Dabei kommen auch Probleme (nicht nur technischer Art) zur Sprache, die seinerzeit hinter den Kulissen lagen, wie mangelhafte Fehlerkultur, bis hin zu zwischenmenschlichen Befindlichkeiten in den Führungsetagen.
Im Kapitel 7 gibt der Autor zunächst einen kurzen Einblick in den ersten Linienflug von Singapore Airlines, dem er selbst beiwohnte. Danach werden die Probleme bei Einflottung und Betrieb bei den jeweiligen Airlines beleuchtet. Dies alles auch im Kontext zur Finanzkriese 2008 welche gerade zu diesem Zeitpunkt zuschlug.
Im Kapitel 8 wird noch einmal detailliert auf jede Fluggesellschaft und deren Philosophie, und dem daraus resultierenden Kabinendesign eingegangen.
Kapitel 9 widmet sich dem Scheitern der verlängerten Version A380-900 auf welche jedoch die gesamte Struktur der A380-800 optimiert ist.
Kapitel 10 beleuchtet den mittlerweile berühmten Fall Quantas Flug 32 sowie einzelne weniger bekannte Zwischenfälle.
In einem weiteren Kapitel geht der Autor auf Ursachenforschung, warum der A380 kommerziell scheiterte.
Im letzten Kapitel kommen noch einmal bedeutende Protagonisten, welche eine große Rolle bei dem A380-Programm spielten, zu Wort. Angefangen von Nico Buchholtz, Flotteneinkäufer der Lufthansa, über Tim Clark, Chef von Emirates, bis Jürgen Thomas, Programmleiter des A380.

Das Buch macht einen überaus soliden tiefgründigen Eindruck. Der Autor unterfüttert die Texte jeweils mit Aussagen von in entsprechenden Positionen handelnden Zeitzeugen. Dadurch kann man damals anstehende Probleme, und daraus resultierende Entscheidungen zu jener Zeit, gut nachvollziehen. Gute Fotos und diverse Zeichnungen runden das Buch ab. Diese sind jedoch nicht immer an der Stelle platziert, an der im Fließtext das entsprechende Thema behandelt wird.
Des Weiteren finde ich das Buchformat ungünstig gewählt. Irgendwie passt es leider nicht zwischen all den anderen Büchern so richtig in mein Regal. Warum hat man sich hier nicht an den Formaten der anderen Monographien orientiert? Dies ist aber einzig meine Befindlichkeit die man nicht teilen muss
Unabhängig davon ist das Buch uneingeschränkt zu empfehlen. Klar, knapp 40€ sind schon eine Hausnummer. Andererseits, verglichen mit meinem letzten Buch, welches gerade mal 5€ günstiger war, sind da Lichtjahre dazwischen. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, oder sich selbst beschenken möchte, macht hier keinen Fehler.

P.s. Habe gerade gesehen, es gibt schon eine aktualisierte Auflage. Ich habe da noch ein Buch von 2021 ergattert.
 
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