Verluste / Unglücke sowj. LSK in DDR

Diskutiere Verluste / Unglücke sowj. LSK in DDR im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; @Fulcrum_fan Leider nicht. Ich befürchte mal "click bait". :wacko: Der siebte Absatz des folgenden links handelt auch von dem Unfall...
Jeroen

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Das dort 1982 und 1986 noch Mi-4 geflogen sind, wohl unwahrscheinlich! Die letzten waren 1976 da?
In 1970 hatte das 2en AE 2 Mi-4 "Rim-B" und 2 Mi-4KK/KU.
Wenn ein Unterteil einer dieser Hubschrauber noch in Sperenberg aufbewahrt ist heute gibt es moglich noch Hinweis auf dem genauen Typ?
 

Bacardi_JG73

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hi tutow18,

ich war damals Zeuge des Ganzen. Meine Kumpels und Ich waren an dem Tag mit unseren Fahrrädern unterwegs im Raum Velgast und hörten einen heftigen Knall aus der Ferne und sahen dann eine Rauchsäule aus Richtung des Karniner Wald. Uns wurde es aber nicht erlaubt dort hinzufahren. Die Feuerwehr unseres Ortes ist auch ausgerückt. Wir sind dann glaub ich ein Jahr später hin und `89 o. `90 mit der Klasse zur Unglückstelle gefahren und haben dort Blumen niedergelegt. Wrackteile lagen noch hier und da verstreut und die Schneise im Wald war noch deutlich zu sehen. Der Krater war damals auch schon komplett mit Wasser gefüllt. Nach Erzählungen her hat man den Piloten nie gefunden und er hat dort sein Grab im Absturzkrater.
Der Absturz ist während eines Nachtfluges geschehen und die Absturzstelle wurde am Folgetag zufällig von Pilzsammlern entdeckt… Wurde hier schon ausführlich in einem anderen Thread diskutiert und erörtert und passt nicht so recht zu Deinen Schilderungen…

BG Bacardi_JG73
 
Cirrus

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Habe mir gerade diesen alten Thread mal wieder durchgelesen.
Wirklich interessant. Trotz unterschiedlicher Meinungen wurde sachlich diskutiert und nicht beleidigt. Das waren noch Zeiten… Wäre schön, wenn wir wieder dahin kommen könnten.
 
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Käpt'n Blei

Käpt'n Blei

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Hallo,
unten aufgeführtes Zitat ist aus einer Mailanfrage:

...Ich kann mich an einen großen Knall erinnern, als im nahegelegenen Wald meines Heimatdorfes eine MIG abgestützt sein soll. Dies muss so 1981 in der Nähe von Schwerin MV zwischen Rastow und Sülstorf passiert sein.
Man munkelte, dass es eine russische Maschine gewesen sein soll und dass der Pilot mit dem schleudersitz gerettet worden ist.

Kann leider nicht bei Freund nachschauen. Aber vllt. weiß ja jemand was darüber?
Vielen Dank
Hallo, die Frage ist sicher etwas lange geparkt gewesen, ich bin leider jetzt erst darüber gestolpert und möchte gerne etwas dazu beitragen.
Das Jahr war 1981 (+/- 1 Jahr).
Ich war - wie fast alle meine Klassenkameraden der damaligen 7A - Augenzeuge. Wir hatten alle noch lange nicht das obligatorische "Jugendweihemoped", sondern waren per Fahrrad mobil. Dann müßte es im September 1980 gewesen sein.

Wir hatten inder letzten Unterrichtsstunde Sport auf dem Sportplatz hinter der POS Werner Seelenbinder, Rastow (heute Dr. Ernst Alban Schule), die Stunde war etwas über halb rum, also müßte es so etwa 13:45 gewesen sein. Es war "kurze Sporthose"-Wetter, also entweder Juni oder September.
Ein Mitschüler - ich meine mich zu erinnern, daß es Matthias G. war - bemerkte ein ungewöhnlich tief und langsam fliegendes Militärflugzeug in Richtung Achterfeld / Uelitz. Überflüge von MiGs waren in den 80er eigentlich kein Grund, den Hals zu verdrehen. Aber so tief flogen sonst nur Mi-24. Und da ich damals den Ruf hatte, jedes zugängliche Detail über jedes Militärflugzeug zu wissen, wurde ich gefragt, was das wohl ist. Wegen der nur geringen Pfeilung war meine spontane Antwort: Albatros L-39.
War falsch, was mir in dem Moment wo ich es aussprach schon klar wurde. Es gab keine L-39 in der Gegend, und die Flügelspitzenbehälter fehlten. Also eine MiG-23 oder MiG-27 mit voll ausgefahrenen Tragflächen, um möglichst viel Auftrieb zu halten.
Während weniger Sekunden trennte sich etwas vom Flugzeug, Mitschüler meinten "der hat was abgeworfen". Aber schon Sekunden später war klar, dass das Sitz, Kanzel und Pilot waren. Während noch einige Mitschüler meinten "der landet in Stern-Buchholz" (damaliger StÜP der NVA), argumentierte ich, dass da keiner mehr drin sitzt, der irgendwas landet und so eine Maschine ganz sicher nicht in Stern-Buchholz landen kann, allerhöchstens in Lübtheen. Ich hatte den Satz noch gar nicht zu ende ausgesprochen, als wir den schwarzen Rauchpilz aus Richtung Sülte sahen. Der Knall kam paar Sekunden später.
Trotz ausdrücklichem Verbot durch unsere Sportlehrerin fuhren wir natürlich mit unseren Rädern sofort nach Unterrichtsschluß möglichst in die Nähe. Soweit ich mich erinnere, hat mich Sven G. begeleitet, obwohl ich sonst meistens mit Mario K. herumhing.

Die Haube der Kanzel hatte ein Hausdach in Uelitz, Feldstraße getroffen und durchschlagen. Da das Haus meinem Großvater (Schorsch) oder meine Tante (Tini) gehörte, durfte ich rein und fanddie Haube auf dem Dachboden. Ein handflächengroßes, etwa 1cm starkes Stück Plexi war herausgebrochen, das habe ich als Souvenier "mitgehen lassen" und noch jahrelang als Briefbeschwerer im Besitz gehabt.
Auf dem Acker Richtung Sülstorf lag die Sitzschale mit einigen darin integrierten analogen Instrumenten. Wir sind dann weiter, parallel zum Sülter Weg in den Uelitzer Forst geradelt und haben uns durch eine Kiefernschonung möglichst dicht herangeschlichen, weil alle Wege bereits abgesperrt waren. Leichtsinnigerweise glaubte selbst ich damals, dass die Maschinen in Friedenszeiten ohne Munition unterwegs wären, nur Alarmstaffeln scharfe Waffen trügen.
Das mit dem "weiter geradelt" ist relevant, weil wir über den abgeernteten Stoppelacker mit dem Fahrrad gefahren sind. Das wird also eher nicht im Juni, sondern im September gewesen sein. Ich glaube nicht, dass damals Roggen schon mit Juni reif war und Wintergerste wurde in unserer Gegend "Sulstorfer Sander" eher selten angebaut, meine ich. Spricht also für die ersten beiden September-Wochen.

Zu sehen war im Wald erstmal nichts. Auch die Freiwilligen Feuerwehren durfte nicht dicht genug heran, um zu löschen, sondern mußten auf einen NVA- oder GSSD-Löschzug aus Stern-Buchholz / Dreesch-1 warten - so jedenfalls die Gerüchteküche damals. Sie durften aber absperren.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch direkt neben der heute nicht mehr existierenden Bahn-Brücke (Friedenstraße) den Piloten, seinen Fallschirm, sein aufgeblasenes Rettungsfloß gesehen. Dann kam auch schon eine Mi-8, vmtl. aus Parchim, um ihn einzusammeln.

Nach Räumung und Muni-Bergung wurde der Absturzort einige Wochen später ein beliebtes Ausflugsziel. Man sah eine Schneise, die das Flugzeug in einem ca. 30° Winkel in die beinahe erntereifen Kiefern gehackt hatte. Stand man unten, sah es aus, als schaue man eine Ski-Schanze hoch. Die Baumstümpfe standen noch bestimmt ein Jahr so.

Im Folge-Frühjahr, bei einer Radwanderung mit Klassenlehrerin Frau Sabine S. zu der Stelle fanden Klassenkameraden von mir (Mario denke ich?) noch ein Projektil der Bordkanone und (Norbert R.?) eine vollständige Patrone (Projektil + Hülse samt einer Art Gurtklammer). Natürlich wurde die Fundstelle durch unsere FF-Mitschüler gesichert und die Polizei informiert.
Von den Abmessungen her würde ich eher auf 30 mm Maschinenkanone tippen. Ich war beeindruckt von der Größe des Projektils und auch der Hülse im Vergleich zur allgegenwärtigen 14,5 x 115 mm KPWT-Munition. 14,5er Hülsen hatten wir Jungs für allerlei Unfug zu Hause. Damals war nur die Info über die Existenz der 23 mm Bordkanonen frei zugänglich, daher konnte ich die Munition viele Jahre nicht zuordnen, was mich als jugendlichen "Experten" lange beschäftigt hat.
Heute hilft mir das bei der Einschätzung, dass es wohl 30 × 165 mm gewesen sein müßte: diese gab es nicht in der MiG-23, aber in der MiG-27. Eine MiG-23 hätte 23 × 115 mm Munition für die doppelläufige GSch-23 mitgeführt. Diese hätte keine integriertten Gurtkrallen, sondern wie das KPWT Messinghülsen in einem schwarzen Stahlblechgurt verwendet und die ... x 115 Hülse hätte ich sofort erkannt, da das GSch-23 die selbe Hülse nur mit aufgeweitetem Hals nutzt.
Also muß es mit ziemlicher Sicherheit eine MiG-27 gewesen sein.

Zur Ursache gab es natürlich keine offiziellen Aussagen. "Triebwerksausfall" wurde angenommen. Der Schuldirektor (Alfred S.) lobte wie damals üblich den großen Mut des Piloten, Gefahr vom Dorf abzuwenden. War vermutlich auch so. Und Alfred teilte gleich noch mit, dass die Polizei einige Schüler befragen wird, weil Teile vom Sitz abgebaut worden waren. Irgendwer hatte mich verpfiffen, dabei hatte ich nur das Plexi-Stück und eine Kordel mit einem Karabinerhaken mitgenommen. Wer die Sitzschale dann noch weiter geplündert hat, weiss ich nicht. Egal, alles verjährt, vergessen und vergeben ;-)

Hilft das?
 
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