Iran

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Rock River

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mir scheint, da verwechselst Du "Ursache und Wirkung".
Ich möchte jetzt nicht mit der Vertreibung der Palästinenser nach 1945 durch Zionisten beginnen - an der die von den Deutschen zu verantwortende Shoah durchaus mit ursächlich ist, obwohl des den Zionismus bereits vorher gab.
Es reicht auf 1967 zurück zu blicken. Ägypten (nicht Syrien) hat damals von der Sinai-Halbinsel (Sharm el Sheik) die Zufahrt zum Hafen Elath blockiert. Israel hat das zum Anlass für einen Präventivschlag genutzt und seinerzeit in einem Überraschungsschlag die benachbarten arabischen Staaten (nicht nur Ägypten) einschließlich Jordanien und Syrien angegriffen und die Westbank, die Sinai-Halbinsel und die zu Syrien gehörenden "Golan-Höhen" besetzt. Dass es sich um einen Überraschungsschlag handelt sieht man u.a. daran, dass die Luftwaffe dieser Staaten binnen Stunden ausgeschaltet war. Die Flugzeuge standen friedensmäßig in Reihen auf den Flugfeldern und konnten so im Handstreich zerstört werden.

Nach dem Muster Ägyptens (Land für Frieden) fanden Jahre später auch Friedensverhandlungen mit Syrien statt. Dabei hat Israel auch die Rückgabe der Golan-Höhen zugesichert. Durch einen Regierungswechsel in Israel ist dieser Friedensvertrag nicht mehr zustande gekommen. Das Ergebnis ist, dass kein Friedensvertrag mit Syrien besteht, Israel immer noch syrisches Territorium besetzt hat (etwas anderes wie eine Grenzkorrektur würde eine vertragliche Vereinbarung voraussetzen) und Syrien mit Hilfstruppen (u.a. durch den Iran und ggf. Milizen wie der Hisbollah) durchaus berechtigt wäre, ein Ende der Besetzung ggf. mit militärischen Mitteln zu bewirken.
Die Flugzeuge standen 'friedensmässig' vor allem deshalb auf den Flugfeldern, weil man einfach keine HAS hatte. Was immer du mit dieser Formulierung andeuten wolltest.
Die Besetzung zu beenden hat Syrien ja sechs Jahre später versucht - mit dem bekannten Ergebnis. Und das kein Friedensvertrag besteht, rechtfertigt natürlich auch jede Aktion Israels.
 
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Sczepanski

Alien
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Die Flugzeuge standen 'friedensmässig' vor allem deshalb auf den Flugfeldern, weil man einfach keine HAS hatte. Was immer du mit dieser Formulierung andeuten wolltest.
….
auch wenn man keine Hardened Aircraft Shelter (HAS) hat, muss man die Flugzeuge nicht in einer Linie nebeneinander parken sondern kann diese versetzt abstellen, so dass nicht mit einem Angriffsflug eine ganze Reihe von Flugzeugen auf dem Flugplatz eliminiert werden kann.
Die Aufstellung "in Reihe" signalisiert deutlich, dass man keine kriegerische Auseinandersetzung erwartet. Es ist ein optisches Signal, das jenseits aller verbalen Rhetorik eine klare Aussage enthält.
 

D-HUBI

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Iran und seine Revolutionsgarden sollten vorsichtig sein, die Zeiten haben sich im Gegensatz zum Jahresbeginn geändert ... der Coronavirus und der daraus entstandene Niedergang der US-Wirtschaft haben Donald Trump ziemlich geschadet, da könnte die Versuchung groß sein, diesmal die Eskalationsspirale im Fall der Fälle laufen zu lassen ... auch weil es Auswirkungen auf den für die amerikanische Fracking-Industrie extrem wichtigen Ölpreis haben würde.
Da käme einer erneute dumme Provokation Irans vielleicht gerade recht, zumal man jetzt ja explizit davor gewarnt hat!
 

Rhönlerche

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Okay jetzt kommen wir alle mal wieder runter. Irgendwann gibt es dann auch wieder was neues zum Iran.
 

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mir scheint, da verwechselst Du "Ursache und Wirkung".
Ich möchte jetzt nicht mit der Vertreibung der Palästinenser nach 1945 durch Zionisten beginnen - an der die von den Deutschen zu verantwortende Shoah durchaus mit ursächlich ist, obwohl des den Zionismus bereits vorher gab.
Es reicht auf 1967 zurück zu blicken. Ägypten (nicht Syrien) hat damals von der Sinai-Halbinsel (Sharm el Sheik) die Zufahrt zum Hafen Elath blockiert. Israel hat das zum Anlass für einen Präventivschlag genutzt und seinerzeit in einem Überraschungsschlag die benachbarten arabischen Staaten (nicht nur Ägypten) einschließlich Jordanien und Syrien angegriffen und die Westbank, die Sinai-Halbinsel und die zu Syrien gehörenden "Golan-Höhen" besetzt. Dass es sich um einen Überraschungsschlag handelt sieht man u.a. daran, dass die Luftwaffe dieser Staaten binnen Stunden ausgeschaltet war. Die Flugzeuge standen friedensmäßig in Reihen auf den Flugfeldern und konnten so im Handstreich zerstört werden.

Nach dem Muster Ägyptens (Land für Frieden) fanden Jahre später auch Friedensverhandlungen mit Syrien statt. Dabei hat Israel auch die Rückgabe der Golan-Höhen zugesichert. Durch einen Regierungswechsel in Israel ist dieser Friedensvertrag nicht mehr zustande gekommen. Das Ergebnis ist, dass kein Friedensvertrag mit Syrien besteht, Israel immer noch syrisches Territorium besetzt hat (etwas anderes wie eine Grenzkorrektur würde eine vertragliche Vereinbarung voraussetzen) und Syrien mit Hilfstruppen (u.a. durch den Iran und ggf. Milizen wie der Hisbollah) durchaus berechtigt wäre, ein Ende der Besetzung ggf. mit militärischen Mitteln zu bewirken.
Das da einiges nicht stimmt, das dürftest Du am besten wissen. Deine Wortwahl verrät Dich.
Der "Überraschungsschlag" war durch die Umstände diktiert und konnte nur unter speziellen Bedingungen gelingen. Seit den 50iger Jahren arbeitete man an einem flexiblen Konzept, dass es ermöglichte die begrenzten Streitkräfte zu massieren.
In den 60igern waren in fast allen Streitkräften die Flugzeuge "friedensmäßig" aufgestellt. Nur auf diese Art und Weise konnte man den Aufwand für ihre Versorgung minimieren. Das erste Bild im Link zeigt ja ein eher typisches Bild aus jener Zeit. Die MiG-21 mitten im Kalten Krieg, bevor man die Lehren aus 1967 zog.
Das war kein Handstreich sondern eine Operation, die eine jahrelange Vorbereitung hatte, um eines Tages verfügbar zu sein. Die Verhältnisse von 1967 ließen sich ja nicht vorhersehen. Es gab nur ein Szenario, wie man gegen Flugbasen vorgehen wollte, um das Kräfteverhältnis mindestens temporär zu verbessern. Seit dem Mai 1967 änderte sich die militärische Lage fast täglich, denn Nasser war um eine glaubhafte Droh-Kulisse bemüht und an den kurzfristigen Abzug der UN-Beobachter glaubte niemand. Nasser sogar am Wenigsten, denn nur so konnte sein Bluff funktionieren. Die Israelis bemühte sich Routinen zu zeigen, die es trotz der 24/7 Radarüberwachung durch die Nachbarn erlauben könnten, eine taktische Überraschung zu erreichen. Nur so gab es überhaupt eine Chance für den schlussendlichen Erfolg von Moked. Erst Nasser und Radio Kairo schufen das politische Umfeld diese Situation zu nutzen.
Ich erinnere mich noch an den Montag morgen, als die deutschen Radio-Nachrichten von Kampfhandlungen berichteten, die etwas ganz Gegenteiliges befürchten ließen.
Es sind ja sehr schnell irgendwelche Behauptungen aufgestellt, während die komplexe Wahrheit sehr viel mehr Aufwand erfordert, sie zu widerlegen.
 
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Guest
Die MiG-21 mitten im Kalten Krieg, bevor man die Lehren aus 1967 zog.
Auch wenn das mit dem Thema Iran jetzt nichts zu tun hat, aber das verlinkte Bild zeigt MiG-21 lange nachdem man die Lehren aus dem Sechstagekrieg gezogen hat. An der Vorstartlinie standen die Maschinen nur für den Übungsflugbetrieb. Sie wurden dazu vor Beginn des Flugdiensts aus ihren offenen und geschlossenen Deckungen dorthin geschleppt und nach Ende auch wieder dorthin verbracht. Wenn hier schon die Hobby-Strategen wortgewaltig aufeinander losgehen, dann bitte mit sachlich richtigen Bildbelegen.
 

Sens

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Das hat ja schon die Variante der MiG-21 verraten. Es ging nur um die bildliche Darstellung, dass es eine Konzentration an der Vorstartlinie aus technischen Gründen gab, wenn man die Maschinen schnell in die Luft bringen wollte. Das man nach 1967 in der DDR nicht davon abwich, lag nur daran, das man diesen betrieblichen Vorteil nicht aufgab. Sei es nun es fehlte an Geld oder die propagierte, permanenten Bedrohung aus dem Westen war wohl nicht so eng zu sehen. Das man sich da in Spannungszeiten anders verhielt, das muss ja nicht extra erwähnt werden.
Die Bilder aus den 60igern stammen aus Publikationen und in Deiner Sammlung dürfte es ja auch welche geben.
Die Ägypter waren auch nicht völlig verblödet und hatten auch zahlreiche Scheinziele, deren Wert sie 1956 erfahren hatten. Das deren Militär nicht wirklich an einen größeren Krieg glaubte, dass war eine andere Sache und die Gegenseite wusste es zu nutzen.
Im Iran haben wir eine vergleichbare Situation. Dessen realen Möglichkeiten bleiben weit hinter den reklamierten zurück. Da geht es in erster Linie um Zeitgewinn und keinen echten Härtetest.
 

Sczepanski

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Das da einiges nicht stimmt, das dürftest Du am besten wissen. Deine Wortwahl verrät Dich.
...
da gibt es nichts zu verraten. Es fehlt offenbar an der Erkenntnis zur "Interkulturelle Kommunikation". Das kann man übrigens studieren, auch hier … .

Dazu ein Beispiel:
Während des "Kalten Krieges" hat Mao die unmittelbar vor der Festlandsküste liegenden taiwanesischen Inseln bombardieren lassen - immer nur jeden zweiten Tag. Für die an chinesische Gepflogenheiten gewohnten und in konfuzianischer Tradition erzogenen Taiwanesen war damit klar, dass Mao nicht beabsichtigte, die Inseln über eine Invasion zu besetzen. Das ganze Gedonner war nur ein Signal nach Moskau. Und es ist dort angekommen. China konnte viel hoch entwickelte Waffentechnologie von dort erhalten hat - im Gegenzug zu einer "Stillhaltezusage", also dem Verzicht auf die Invasion (die ohnehin nicht beabsichtigt war).

Genauso war das 1967 bei den Ägyptern.
Dazu einfach als Hintergrund: im Nahen und Mittleren Osten ist die verbale Äußerung recht blumig, das ist nichts anderes als "Theaterdonner", vielfach auch für die eigenen Bevölkerung (um den "starken Führer" zu markieren, gerade Nasser war da gefordert).
Entscheidend und viel kräftiger in der Aussage sind die realen Zeichen. Wenn ich zwar "Theaterdonner" produziere, aber meine Waffensysteme so präsentiere, dass sie faktisch wehrlos sind - dann ist das reale Zeichen klar: "Ich mache Lärm, will Dir aber nichts tun". Und genauso war das 1967.
Dass Israel diese Chance genutzt hat, um die Araber zu demütigen - das war aus Sicht der nahöstlichen Kultur der Araber nicht zu erwarten.
Ja sicher, Israel hatte sich vorbereitet (das machen alle Militärs für alle denkbaren Fälle) - aber es hat aus der rein westlich geprägten Kommunikationssicht der westlichen Kultur agiert - und damit die kulturellen Feinheiten im Nahen Osten (aus arabischer Sicht) sträflich aggresiv missachtet. Israel hat sich noch 1967 als "Fremdkörper" in der dortigen kulturellen Gesellschaft mit ihren Eigenheiten "geoutet".

Und jetzt zurück zum Iran: wo liegt der Staat? Aha - also versucht doch, die dortigem kulturellen Eigenheiten in Euren Diskussionen mit zu berücksichtigen. Es ist absoluter Quatsch, mit kleinen Motorbooten und einem MG gegen die schwer bewaffneten Kriegsschiffe einer Supermacht vorzugehen. Das ist nichts als "Imponiergehabe". Und das muss man werten, wenn man die Interaktion der Iraner bewertet.
 
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Und jetzt zurück zum Iran: wo liegt der Staat? Aha - also versucht doch, die dortigem kulturellen Eigenheiten in Euren Diskussionen mit zu berücksichtigen. Es ist absoluter Quatsch, mit kleinen Motorbooten und einem MG gegen die schwer bewaffneten Kriegsschiffe einer Supermacht vorzugehen. Das ist nichts als "Imponiergehabe". Und das muss man werten, wenn man die Interaktion der Iraner bewertet.
Das sehen die US-Streitkräfte nach hunderten Selbstmordattentaten wie z. B. dem auf die USS Cole zu Recht sicher etwas anders. Ein gezielter Beschuss verhindert da Schlimmeres, mal sehen, ob die Iraner es die nächsten Tage ausprobieren wollen, da könnten die nächsten einige Märtyrer ihr nasses Seegrab finden.

 

Sczepanski

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Wer hatte die USS Cole (DDG-67) angegriffen?
Das war das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida 2000 im Hafen von Aden im Jemen,
  • also die Fundamentalsunniten, die den Saudis nahe stehen,
  • und nicht der Iran im Golf. Diese Schiiten sind gerade der gegenteilige Flügel im Islam,.
  • Wenn man das mit Christen vergleichen möchte, dann sind die Fundamentalsunniten und Wahabiten eher evangelikalen Sektierern vergleichbar und die Schiiten (mit Heiligenverehrung und einer hierarischen Kirche) den Orthodoxen Christen.
Ich erwarte schon, dass die US-Navy weiß, wo sie gerade operiert - und solche gefährdeten Gebiete meidet bzw. mit ihrer Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten (55,6 km/h) ggf. davon läuft.
Wer sich aber in einem gefährdeten Terroristenhafen freiwillig vor Anker legt - oder nach dem alten Sprichwort: "Wer sich in Gefahr begibt …" - der muss sich fragen lassen, was er in Reichweite dieser kleinen Boote (und damit so kurz vor der Küste) tut.
 
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da gibt es nichts zu verraten. Es fehlt offenbar an der Erkenntnis zur "Interkulturelle Kommunikation". Das kann man übrigens studieren, auch hier … .

Dazu ein Beispiel:
Während des "Kalten Krieges" hat Mao die unmittelbar vor der Festlandsküste liegenden taiwanesischen Inseln bombardieren lassen - immer nur jeden zweiten Tag. Für die an chinesische Gepflogenheiten gewohnten und in konfuzianischer Tradition erzogenen Taiwanesen war damit klar, dass Mao nicht beabsichtigte, die Inseln über eine Invasion zu besetzen. Das ganze Gedonner war nur ein Signal nach Moskau. Und es ist dort angekommen. China konnte viel hoch entwickelte Waffentechnologie von dort erhalten hat - im Gegenzug zu einer "Stillhaltezusage", also dem Verzicht auf die Invasion (die ohnehin nicht beabsichtigt war).

Genauso war das 1967 bei den Ägyptern.
Dazu einfach als Hintergrund: im Nahen und Mittleren Osten ist die verbale Äußerung recht blumig, das ist nichts anderes als "Theaterdonner", vielfach auch für die eigenen Bevölkerung (um den "starken Führer" zu markieren, gerade Nasser war da gefordert).
Entscheidend und viel kräftiger in der Aussage sind die realen Zeichen. Wenn ich zwar "Theaterdonner" produziere, aber meine Waffensysteme so präsentiere, dass sie faktisch wehrlos sind - dann ist das reale Zeichen klar: "Ich mache Lärm, will Dir aber nichts tun". Und genauso war das 1967.
Dass Israel diese Chance genutzt hat, um die Araber zu demütigen - das war aus Sicht der nahöstlichen Kultur der Araber nicht zu erwarten.
Ja sicher, Israel hatte sich vorbereitet (das machen alle Militärs für alle denkbaren Fälle) - aber es hat aus der rein westlich geprägten Kommunikationssicht der westlichen Kultur agiert - und damit die kulturellen Feinheiten im Nahen Osten (aus arabischer Sicht) sträflich aggresiv missachtet. Israel hat sich noch 1967 als "Fremdkörper" in der dortigen kulturellen Gesellschaft mit ihren Eigenheiten "geoutet".

Und jetzt zurück zum Iran: wo liegt der Staat? Aha - also versucht doch, die dortigem kulturellen Eigenheiten in Euren Diskussionen mit zu berücksichtigen. Es ist absoluter Quatsch, mit kleinen Motorbooten und einem MG gegen die schwer bewaffneten Kriegsschiffe einer Supermacht vorzugehen. Das ist nichts als "Imponiergehabe". Und das muss man werten, wenn man die Interaktion der Iraner bewertet.
Was den Iran angeht, das ist ja klar, auch wenn es ins Auge gehen kann, wenn die andere Seite nicht mitspielt.
Das ist übrigens auch 1967 passiert. Allein die Sperrung der Straße von Tiran war schon ein casus belli für Israel und sicherlich eine Lehre für den Iran, wenn es um die Straße von Hormus geht.
Mit dem geforderten Abzug der UN-Truppen ging Nasser schon zu weit. Als Jordanien am 30. Mai 67 und dessen Unterstützer Irak dem Militärbündnis von Ägypten und Syrien beitraten da drohte ein jetzt möglicher Mehrfrontenkrieg. [Siehe: König Hussein von Jordanien-Mein Krieg mit Israel]
Israel hatte nur Streitkräfte von 50.000 Mann bei 2,7 Mio Gesamtbevölkerung, die nur bei einer totalen MOB auf 250.000 wuchs. Was deren Wirtschaft zum Stillstand brachte und höchstens einen Monat durchgehalten werden konnte. Das wusste man in Moskau und in Kairo. So in die Ecke gedrängt, kam was kommen musste, wobei zur Überraschung aller Analysten, einer Seite fast alles gelang.
Die Interkulturelle Kommunikation funktioniert nur dann, wenn die andere Seite sich darauf einlässt, weil ihre Interessen gewahrt bleiben. Die Führung des Iran kennt unsere Interessen, wenn sie meint sie missachten zu können, dann hat sie die Konsequenzen zu tragen.
Die Iraner sind übrigens stolz darauf, keine Araber zu sein.
 

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Wer hatte die USS Cole (DDG-67) angegriffen?
Das war das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida 2000 im Hafen von Aden im Jemen, und nicht der Iran im Golf. Ich erwarte schon, dass die US-Navy weiß, wo sie gerade operiert - und solche gefährdeten Gebiete meidet bzw. mit ihrer Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten (55,6 km/h) ggf. davon läuft.
Wer sich aber in einem gefährdeten Terroristenhafen freiwillig vor Anker legt - oder nach dem alten Sprichwort: "Wer sich in Gefahr begibt …" - der muss sich fragen lassen, was er in Reichweite dieser kleinen Boote (und damit so kurz vor der Küste) tut.
Zu jener Zeit konnte es fast überall in der Region so einen Anschlag geben. Im Bereich des persischen Golfes gab es ja schon seit 1980 den Krieg zwischen dem Irak und den Iran. Fast alle Anrainer und vor allem deren Kunden erwarteten die Präsenz der USN. Die sich übrigens erstaunlich passiv verhalten hatte und meinte nur durch ihre Präsenz wirken zu können. Ihre primäre Aufgabe ist es ja, dass Recht auf freie Passage durch zu setzen, wo immer es auch infrage gestellt wird.
Wir erleben ja gerade in Libyen, wo nur wenige Fregatten der türkischen Marine das Kräfteverhältnis an Land und in der Luft beeinflussen, wenn es um weitere Interessen geht.
 

Sczepanski

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...
Die Interkulturelle Kommunikation funktioniert nur dann, wenn die andere Seite sich darauf einlässt, weil ihre Interessen gewahrt bleiben. Die Führung des Iran kennt unsere Interessen, wenn sie meint sie missachten zu können, dann hat sie die Konsequenzen zu tragen.
....
wer ist "uns" bei "unsere Interessen"?
Sind das die USA, deren Regierung Interesse gemeinsam mit den Saudis Interesse an möglichst hohen Ölpreisen hat und am liebsten alle Ölquellen unter eigener Kontrolle hätte?
Ist das die EU, die im Gegenteil dazu möglichst niedrige Preise will (also auch keine Krisenpreise) und statt Öl lieber wesentlich umweltfreundlicheres Gas (aus Russland und dem Iran) nutzen würde?
Und was ist das für eine Drohung "wer meint, diese Interessen missachten zu können, dann hat sie die Konsequenzen zu tragen". Das ist neokoloniales Imperialgehabe. Jedes Land hat eigene Interessen, die auch gegensätzlich sein können. Da muss man wenn möglich auf diplomatischem Weg zu einem Ausgleich kommen. Spätestens seit den "Nürnberger Prozessen" sollte klar sein, dass eine Interessensdurchsetzung mit Gewalt (Vorbereitung eines Angriffskrieges) inzwischen unmöglich ist - erst recht für die wichtigsten Mitgliedsstaaten der UN.
Wenn man keinen Konsens findet, darf das eigene Interesse jedenfalls nicht mit Gewalt durchgesetzt werden.

...
Die Iraner sind übrigens stolz darauf, keine Araber zu sein.
ja und? Die Chinesen sind stolz darauf, Chinesen zu sein; ich bin stolz darauf, Europäer zu sein und die europäischen Werte (Individualrechte wie Menschenwürde, freie Entfaltung der Persönlichkeit, offene Gesellschaft, Diskriminierungsverbot usw.) sind meine Werte - jede Kultur hat ihre Eigenheiten, die im interkulturellen Austausch mit den Nachbarkulturen geprägt werden. Da ist dann das verbale Überzeichnen durchaus auch "Kulturübergreifend".
Schau einfach mal nach Italien, und vergleich das Leben dort mit Dänemark oder Schweden und Finnland. Trotz aller Unterschiede gibt es Gemeinsamkeiten, die uns in Europa wieder von anderen Kulturkreisen unterscheiden.
 

Sczepanski

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Zu jener Zeit konnte es fast überall in der Region so einen Anschlag geben. Im Bereich des persischen Golfes gab es ja schon seit 1980 den Krieg zwischen dem Irak und den Iran. Fast alle Anrainer und vor allem deren Kunden erwarteten die Präsenz der USN. Die sich übrigens erstaunlich passiv verhalten hatte und meinte nur durch ihre Präsenz wirken zu können. Ihre primäre Aufgabe ist es ja, dass Recht auf freie Passage durch zu setzen, wo immer es auch infrage gestellt wird.
...
Komisch, dass damals die USA den irakischen Diktator unterstützten, der nichts besseres zu tun hatte, als mit seinen Mirage-Kampfflugzeugen und Exocet-Raketen die Öltanker im Golf und damit das Recht auf freie Passage anzugreifen.
Dieses Recht war essentiell für die iranische Exportwirtschaft. Und die USA haben Position für den Irak und gegen den Iran bezogen, und den Irak mit Zielinformationen zumindest im Landkrieg gegen den Iran versorgt. Es würde mich nicht wundern, wenn das im irakischen Seekrieg gegen die iranischen Tanker genauso gewesen wäre.

Jedenfalls sind in den letzten Jahrzehnten die USA diejenigen gewesen, die das Recht auf freie Passage durch Blockadehandlungen (Kuba) am meisten beeinträchtigt haben. Und sich heraus nehmen, entsprechende Blockaden weltweit gegen missliebige Staaten durchzusetzen.
 
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Wenn wir über den Iran sprechen, dann zeigt der aktuelle Konflikt ja, dass dort gegensätzliche Interessen aufeinander treffen.
Hier mal ein Konflikt: ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder imPUR-Abo. Sie haben die Wahl.
Was will die Führung des Iran und wie will sie es erreichen?
Warum unterstützt sie die Huti im Jemen?
Russland passt ja schon nicht mehr in Dein gezeichnetes Bild von Europa und ein Blick nach Libyen oder Syrien zeigt ja, welche Interessen jeweils verfolgt werden, während gleichzeitig die europäischen Werte beschworen werden. Die aus historischen Gründen, gerade von Deutschland betont werden und bei Bedarf ignoriert werden. Blöd nur, dass uns das zu Recht immer weniger geglaubt wird, während eine reine Interessenpolitik weltweit verstanden wird.
 

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Komisch, dass damals die USA den irakischen Diktator unterstützten, der nichts besseres zu tun hatte, als mit seinen Mirage-Kampfflugzeugen und Exocet-Raketen die Öltanker im Golf und damit das Recht auf freie Passage anzugreifen.
Dieses Recht war essentiell für die iranische Exportwirtschaft. Und die USA haben Position für den Irak und gegen den Iran bezogen, und den Irak mit Zielinformationen zumindest im Landkrieg gegen den Iran versorgt. Es würde mich nicht wundern, wenn das im irakischen Seekrieg gegen die iranischen Tanker genauso gewesen wäre.

Jedenfalls sind in den letzten Jahrzehnten die USA diejenigen gewesen, die das Recht auf freie Passage durch Blockadehandlungen (Kuba) am meisten beeinträchtigt haben. Und sich heraus nehmen, entsprechende Blockaden weltweit gegen missliebige Staaten durchzusetzen.
Das war doch nur konsequent. Wer lieferte denn Waffensysteme in diese Region? Deren Käufer tun das ja primär, um auch die damit verbundene politische Unterstützung zu gewinnen. Wer mutierte denn 1979 zu den erklärten Erzfeinden des Iran?!
Der Tanker-Krieg wurde von beiden Seiten geführt und diente dazu, die Geldquellen der Gegenseite aus zu trocknen.
Der schon 1983 mögliche Waffenstillstand im Golfkrieg wurde von der Führung des Iran abgelehnt, weil man sich zu jener Zeit auf der Sieger-Strasse sah.
Die USA hatten ja die Iran-Contra-Affäre zur Unterstützung des Iran genutzt. Einmal, weil sie keine Niederlage ihrer Waffen gegen die der SU für den Irak gelieferten wollten, und andererseits ein früher Tod des alten Ajatollah, die Verhältnisse im Iran entschärfen konnten.
Das sowohl der Irak als auch der Iran geschwächt waren. Auch damit konnten die USA leben. 1988 Ende des Golfkriegs und 1989 Tod von Chomeini. Sie verstanden damals nicht, dass es der Ajatolla geschafft hatte einen Gottesstaat zu errichten und Saddam sich auf seine Art entschulden wollte.
 

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hätte DT nur den Vertrag nicht angegriffen und sogar gekündigt …
Da hat er etwas richtiges getan. Damit es überhaupt zu einem Vertrag kam, da wurde er so löchrig gestaltet, das beide Seiten reklamieren konnten ihr Hauptinteresse gewahrt zu haben. Es war sogar ziemlich dreist sich die zeitliche Verzögerung noch wirtschaftlich honorieren zu lassen. Für Nordkorea hatte es ja geklappt.
 
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Mike

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Vor ein paar Jahren hat vor der Küste von Dubai ein US Navy-Schiff ein kleines Fischerboot aus Dubai einfach mal so mit einem "gezielten Beschuß" zusammengeschossen. Weil es deren Meinung nach zu schnell und zu nahe zum Navy-Schiff gewesen sein soll. Das Navy-Schiff war gerade am Auslaufen aus dem Hafen von Dubai und das Fischerboot war auf dem Weg dorthin zurück. Dabei hatte ein Fischer sein "nasses Seegrab" gefunden und weitere wurden schwer verletzt.

Zeigt sehr deutlich die Phobie der amerikanischen Militärs im Golf, und von wem wirklich die Gefahr ausgeht.
 
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