Das mit diesem ICAO-Standard - wird der auch in der Schweiz angewendet ?
Die Schweiz ist auch ICAO Mitglied, also muss sie auch einen SAR Dienst sicherstellen. Von wem das gemacht wird, ist nicht vorgeschrieben. In Deutschland hatte 1956 keine andere Organisation entsprechendes Gerät, deswegen macht es seither historisch gewachsen (zumeist) die Luftwaffe über Land und (zumeist) die Marine über See.
Wie das ganze organisiert ist kann man
hier nachlesen. Falls der Link verschwindet:
Die SAR-Einheiten der Bundeswehr
Der Such- und Rettungsdienst (engl.: Search and Rescue, SAR) der Bundeswehr wurde nach dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur internationalen zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) am 08. Juni 1956 ins Leben gerufen.
Auftrag dieses Dienstes ist:
•im Rahmen des ICAO-Auftrags die Suche nach überfälligen, vermissten oder abgestürzten Luftfahrzeugen sowie die Rettung der Insassen,
•Erste Hilfe-Leistungen und der Transport der Überlebenden im militärischen Rahmen,
•die Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte im Frieden, im Spannungs- und Verteidigungsfall, d.h. die Suche nach abgestürzten Luftfahrzeugen,
•die Rettung ihrer Insassen und deren Abtransport sowie
•Erste-Hilfe-Leistungen bei Verwundeten,
•die Seenotrettung, d.h. die Hilfeleistung bei Seenotfällen im Bereich der Küstengewässer in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und
•die Nothilfe und Katastropheneinsätze für den zivilen Bereich.
Dieser Auftrag wird aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) und dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) durch dieses wahrgenommen.
Die Deutsche Flugsicherungs GmbH ist für den Alarmdienst zuständig, das BMVg stellt die SAR-Mittel ersten Grades (Bundeswehreinheiten, die für die SAR-Aufgabe ausgebildet und ausgerüstet sind und unter anderem mit Hubschraubern rund um die Uhr zur Verfügung stehen) und besetzt die SAR-Leitstellen.
Seit seinem Bestehen hat der SAR-Dienst über 250.000 Einsätze geflogen - mehr als 205.000 Flüge für den zivilen Rettungsdienst. Über 190.000 Menschen wurden von den SAR-Besatzungen der Luftwaffe und Marine aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet.
Standorte von SAR-Kommandos
Hubschrauber und Besatzungen der SAR-Kommandos der Luftwaffe werden von den Lufttransportgeschwadern (LTG) 61, 62 und 63 gestellt. Die der SAR-Kommandos der Marine werden vom Marinefliegergeschwader (MFG) 5 gestellt.
Die Kommandos sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt:
· Landsberg LTG 61
· Ingolstadt LTG 61
· Malmsheim LTG 61
· Nörvenich LTG 61
· Erfurt LTG 62
· Holzdorf LTG 62
· Neustrelitz (Rettungszentrum) LTG 62
· Diepholz LTG 63
· Hamburg (Rettungszentrum) LTG 63
· Helgoland MFG 5
· Kiel MFG 5
· Warnemünde MFG 5
Organisation
SAR-Leitstellen
Für die Durchführung des SAR-Dienstes ist das Bundesgebiet in zwei SAR-Bereiche unterteilt: Münster und Glücksburg. In jedem Bereich ist eine militärische SAR-Leitstelle rund um die Uhr für die SAR-Maßnahmen verantwortlich.
Die SAR-Leitstelle Glücksburg (Marine) ist für Schleswig-Holstein, Hamburg und die Seegebiete in der Nord- und Ostsee, die SAR-Leitstelle Münster (Luftwaffe) für das übrige Bundesgebiet zuständig.
SAR-Mittel ersten Grades
SAR-Mittel ersten Grades sind Bundeswehreinheiten, die für die SAR-Aufgabe ausgebildet und ausgerüstet sind. Sie stehen mit Luftfahrzeugen, insbesondere mit Hubschraubern, in ständiger Bereitschaft.
SAR-Mittel zweiten Grades
SAR-Mittel zweiten Grades sind Mittel, die zusätzlich zur Rettung eingesetzt werden. Aus dem Bereich der Bundeswehr sind dies andere Luftfahrzeuge, Seefahrzeuge und Bodentruppen, aus dem zivilen Bereich die Polizei, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Bergwacht.