Bei dem verunglückten Piloten hat es sich um den Ausbildungsleiter und Geschäftsführer/Chef der Braunschweiger Flugschule persönlich gehandelt. Er war jahrzehntelang als Fluglehrer und Leiter seiner Flugschule tätig - und hat hunderten Flugschülern eingebleut, nicht bei schlechtem Wetter zu fliegen.
Wenn er denn an diesem Tag tatsächlich bewusst in Nebel/Schneefall eingeflogen ist, wäre das natürlich eine Dummheit gewesen. Wer aber 78 Jahre alt geworden ist, fast sein ganzes Leben lang regelmäßig in der Luft war und zigtausende Flüge sicher absolviert hat, hat erstmal bewiesen, dass er grundsätzlich verantwortungsbewusst handelt. Wäre er öfter ohne Rücksicht auf das Wetter unterwegs gewesen, hätte ihn die Statistik viel früher ereilt. Insofern wird mich der BFU Report dazu noch besonders interessieren. Wie sahen die Wettervorhersagen vor dem Flug aus, was ist da vorher abgelaufen, so dass die beiden zu der Entscheidung gekommen sind, den Flug anzutreten (auf dem Rückflug waren sie ja mit zwei Maschinen unterwegs - die zweite hatte Braunschweig erreicht).
BFU und Flugschule sind beide am Braunschweiger Flughafen beheimatet. Man wird sich persönlich gekannt haben. Deswegen, und weil dieser Vorfall vor dem Hintergrund des Piloten schon außergewöhnlich ist, bin ich mir sicher, dass die BFU diesen Fall auch nicht bloss mit einem dünnen "summarischen" Report abhandeln wird.
Und, auch wenn das Urteil hier im Forum schon gefallen zu sein scheint: trotz des METARs ist ja auch noch nicht bewiesen, dass der Unfall überhaupt mit dem Wetter zu tun hatte. Ein medizinisches Problem wäre genauso denkbar. Eine ausgetrimmte Maschine fliegt auch erstmal ohne Pilot weiter - und ggf. in Schnee/Nebel ein...