2 Tote bei Absturz einer Beechcraft Bonanza

Diskutiere 2 Tote bei Absturz einer Beechcraft Bonanza im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Traurig und vor allem gespenstisch. Mich hat der Ausbilder im ersten Video schockiert. Was der so alles macht um der Pilotin den Flug zu...
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Alien
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Traurig und vor allem gespenstisch. Mich hat der Ausbilder im ersten Video schockiert. Was der so alles macht um der Pilotin den Flug zu erleichtern. Und wie wenig Zeit von beiden für das Fliegen übrigbleibt. In Kombination mit der "sonnigen", unbedarften Herangehensweise der Pilotin an die Fliegerei und massenweise Ablenkung durch allerlei Gerätschaften ist das eine explosive Mischung.

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B.L.Stryker

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Er hatte keine fliegerische Ausbildung und wird daher nicht erkennen können, was alles schief gelaufen ist. Wenn er eine gehabt hätte, wäre er nicht wiederholt mit ihr in den Flieger gestiegen sein…
Stand nicht im "Bild"-Artikel, dass der Vater Flugerfahrung hatte? Ob auch eine Ausbildung dahinter steckt, konnte ich nicht entnehmen.
 
Captain Murdock

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Also ich verfolge die ganzen YouTuber nicht, weshalb ich erst jetzt durch den Unfall mit der Geschichte in Kontakt gekommen bin.
Als ich mir beide Videos angeschaut hatte, war ich dauernt nur mit dem Kopf am schütteln und war oft einfach nur Fassungslos über diese Inkompetenz von Jenny aber auch den Fluglehrern. Und dabei waren es nur Ausschnitte aus Jenny´s Videos. Man merkt auch bei beiden Videos wie den Moderatoren die Gesichtszüge entgleisen und sich auch Fragen, was zum Kuckug machen die da nur.
Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch fasst gelerntes schneller oder lamgsamer auf, das ist vollkommen normal. Aber wenn ich als Fluglehrer sehe, dass hier eine Schülerin ziemlich große Defiziete in grundlegenden Dingen aufweißt dann sollte ich mir Gedanken machen ob es nicht besser wäre diese Defizite erst einmal aus zu trainieren anstatt sie weiter durch den bezahlten Kurs zu schleifen. Bei diesen Trainingsstand sieht mir Jenny´s Ausbildung mehr und mehr nach Profitgier der Flugschulen/Fluglehrer aus als nach Qualität. Meine persöhnliche Meinung die ich mir jetzt aus den beiden Videos gebildet habe. Ich hoffe die FAA nutzt dieses Ereignis, und vor allem die gut dokumentiereten Flüge dank Jenny´s Videos, und wird die Ausbildung mal unter die Lupe nehmen.
 
Intrepid

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Mir wurde berichtet, die FAA würde sich auch die Fluglehrer und Prüfer anschauen, wenn nach einem Unfall der Verdacht besteht, es könnte an schlechter Ausbildungsqualität liegen. Und dieses „Vorknöpfen“ solle in den USA intensiver sein als in Europa üblich. Diese Aussage ist aber ein paar Jahrzehnte alt und die FAA ist nicht mehr was sie mal war. Ich bin gespannt und beobachte den Fall.
 

Onkel Ju

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Ich hatte mir unmittelbar nach dem Unfall mehrere ihrer Videos angeschaut, als die noch online waren. Absolut haarsträubend. Dass sie angeblich bereits hunderte Flugstunden und eine IFR Ausbildung begonnen hatte, erschien grotesk. Sie zeigte nicht mal die praktische Reife für Überland-Solos (Funk, Navigation, Motor-Management, Luftraumbeobachtung...).

Zum Thema Fluglehrer: sie wollte einen Fluglehrer, der bei ihrem Youtube Videos mitmachte, da sie ihre Ausbildung ja gefilmt hatte. In einem Video sagte sie selbst, dass es nicht einfach war, jemanden dafür zu finden. Was sie gefunden hatte, war ein junger Fluglehrer. Aus meiner Sicht vermutlich ein "time builder". Einer der vielen jungen Piloten, die nach ihrer Ausbildung Stunden sammeln müssen, um irgendwie auf die Mindeststunden zu kommen, die von der FAA gefordert werden, bevor sie die Ausbilduing als Copilot in einem Airliner antreten dürfen. Also hängen einige noch eine FI Ausbildung dran. Diesen jungen Leuten geht es nicht um Geld - und sie sind auch keine FIs "aus Überzeugung". Sie brauchen einfach Flugstunden. Und dafür sind einige dann zu (fast) allem bereit. Ein abhängiger, junger und unerfahrener Fluglehrer war für sie die absolute schlechteste Wahl. Sie war eine erfolgreiche Geschäftsfrau (mit einer festen, hohen Meinung ihrer eigenen Fähigkeiten - um es positiv zu umschreiben). Sie hätte einen gestandenen und erfahrenen FI gebraucht, der ihr ehrlich die Meinung sagt.

Das tragische ist, dass sie in den letzten Wochen/Monaten vor dem Unfall den Fluglehrer gewechselt hatte - und einen besseren gefunden hatte. Und der hatte wohl auch erkannt, dass sie ganz von vorne anfangen müssen. In einem der letzten Videos sagte sie, dass sie mit dem neuen FI wieder "basics trainiert". Der neue FI wollte aber nicht (täglich) gefilmt werden. Weil sie Material für den Kanal brauchte, flog und filmte sie ab dann sehr regelmäßig mit ihrem Vater, der vom Fliegen überhaupt keine Ahnung hatte. Möglicherweise war der eigentlich sinnvolle Fluglehrerwechsel so indirekt auch noch ein Auslöser für das Unglück.

Noch was war mir aufgefallen: die Kommentare unter ihren Videos. Sie hatte ihre "Fan-Gemeinde", die sie anfeuerten. "Super! Du machst das toll! Ich bewundere dich! Wow, go girl!!! Bla bla bla...". Kritische Kommentare bzgl. ihres Unvermögens gab es praktisch keine - bis zum Unfall. Möglicherweise hatte sie kritisches auch immer gelöscht und Kritiker blockiert. Oder, klar, die meisten sind eben Nicht-Piloten, die es auch nicht einschätzen können, aber sich einfach über Videos freuen, oder darüber, dass auch mal eine Frau Flugvideos macht. Aber sie hatte eben ihre schöne Echokammer mit jeder Menge positiven Feedback. Oder wie es "woke-ish" heute heißt: ihren "safe space", ohne "toxische Kritik". Da sie ihren eigenen Fähigkeiten selbst schon nicht kritisch einschätzen konnte, hat das ganze positive Gejubel auch nicht gerade geholfen.
 
Intrepid

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Alien
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... Ein abhängiger, junger und unerfahrener Fluglehrer war für sie die absolute schlechteste Wahl [...] Sie hätte einen gestandenen und erfahrenen FI gebraucht, der ihr ehrlich die Meinung sagt [...] Das tragische ist, dass sie in den letzten Wochen/Monaten vor dem Unfall den Fluglehrer gewechselt hatte - und einen besseren gefunden hatte [...] Der neue FI wollte aber nicht (täglich) gefilmt werden [...] Oder, klar, die meisten sind eben Nicht-Piloten ...
Das reicht doch als Beschreibung der Umstände. Fliegen um Videos zu drehen aber nicht weil man dem Fliegen verbunden ist.

Wenn man YouTube durchkämmt, findet man mehrere solcher Kandidaten ... oder weil die Fliegerei immer noch eine Männerdomäne ist, in der Mehrzahl Kandidatinnen. Da ist die Chance größer, viele Klicks zu bekommen.
 
FastEagle107

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Das Thema Fluglehrer ist spannend. Meine Lehrer waren alle, relativ alte, erfahrene Piloten. Heute hat der Fluglehrer kaum mehr Stunden als der Schüler und macht den Job nur, um Flugstunden zu sammeln. Dazu kommt dann die Frage, wie gut war der Lehrer des Lehrers oder in anderen Worten, wie weit ist der Qualitätsverlust bei Piloten und Lehrern schon vorangeschritten?
In einem Video sieht man, wie der „Fluglehrer“ am Handy rumspielt. Das sagt alles!
 

Sonny1

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Es hat sicher keinen Nachteil in einer Zeit die Ausbildung genossen zu haben, als ein Handy noch nur zum telefonieren gut war. Aus heutiger Sicht habe ich auch kein Problem wenn man “mal“ drauf schaut, natürlich sehr abhängig von der Flugphase.
Mir blieb jedoch wirklich der Mund offen stehen, als man sich im Video beiderseits, eine gefühlte Ewigkeit in aller Ruhe der Problemlösung gewidmet hat. Mit gesenkten Köpfen.

Das sieht in allem was ich gesehen habe nach einer komplett unangebrachten Unbekümmertheit aus, die mir beim Zuschauen einen Schauer über den Rücken fahren lässt. Als ob man eben schnell rechts ran gefahren wäre, um ein Problem zu lösen was beim Fahren zu riskant ist.

Was mir zum Thema Fluglehrer in den Sinn kam ist das Autoritätsgefälle, wie es im CRM vorkommt.
Allerdings mit vertauschten Rollen. In dem Fall die attraktive, erfolgreiche, selbstbewusste Unternehmerin die in ihrer “Position“ dem Fluglehrer unabsichtlich Respekt abnötigt. Der führt dazu das Königin Kunde nicht oder zu wenig korrigiert wird, was dem Lernerfolg sicher nicht zuträglich ist.

Die Szene wo man den Lehrer sieht, wie er gefühlt ein komplettes Nav/Com setup macht hat nix mit Schulung zu tun, wohl eher mit zuvorkommend, vielleicht sogar umwerbend.
 
FastEagle107

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[..] Aus heutiger Sicht habe ich auch kein Problem wenn man “mal“ drauf schaut, natürlich sehr abhängig von der Flugphase. [..]
Als Fluglehrer habe kein Verständnis dafür, dass das Handy überhaupt aus der Tasche kommt.
Ein Fluglehrer wird für seinen Job bezahlt. Dieser Job umfasst einen sehr großen Aufgaben- und Verantwortungsbereich. Private Spielereien am Handy gehören mit Sicherheit nie dazu.
 

Sonny1

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Vollkommene Zustimmung, bei der Schulung hats nichts zu suchen. Meinte das mehr im Sinne von wenn jemand mit Lizenz bereits länger fliegt, seine Sache ordentlich macht und sich davon auch nicht ablenken lässt.
 
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Intrepid

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Ich habe Navigationssoftware auf dem mobilen Gerät (SkyDemon). Es wird dringend empfohlen, wegen der immer komplexer werdenden Lufträume und kurzfristig ausgerufenen zu beachtenden Gebiete, stets eine digitale Navigation mitlaufen zu lassen. Ich finde, die Nutzung gehört deshalb auch mit zur Ausbildung.

Eine gedruckte Karte kann das nicht mehr leisten. Zumal man verpflichtet ist, die Karte alle 28 Tage handschriftlich mit den neuesten Informationen auf aktuellen Stand zu bringen. Wer macht das noch?
 
Stovebolt

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Eine gedruckte Karte kann das nicht mehr leisten. Zumal man verpflichtet ist, die Karte alle 28 Tage handschriftlich mit den neuesten Informationen auf aktuellen Stand zu bringen. Wer macht das noch?
Sollte man das nicht besser trotzdem machen? So als Backup?
Wie ausfallsicher ist das digitale System?
 
Intrepid

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Sollte man das nicht besser trotzdem machen? So als Backup? Wie ausfallsicher ist das digitale System?
Ja, dabei haben. Ich update sie auch nicht, ist nur für den Contingency-Fall (VFR, für IFR habe ich aktuelle gedruckte Anflugkarten als Backup dabei). Führend ist die elektronische Karte. Aber die Konsequenz ist, dass ich so oft wie sonst auf die gedruckte Karte auf mein mobiles Gerät schaue. Ist auch kein Smartphone, das wäre mir zu Mäusekino-mäßig, sondern ein etwas größeres Mini-Tablet, welches prima auf das Kniebrett passt.

In der Schüler-Lehrer-Konstellation wären es schon zwei Geräte an Bord. Hat ja jeder sein eigenes Navigationsgerät.

Und wenn ich ein eigenes Flugzeug hätte (werde ich nie haben), wäre es feste installiert und an die Bord-Stromversorgung angeschlossen. Selbstcharter ist halt eine eigene besondere Kategorie und mit dem mitgebrachten Gerät kann man virtuose umgehen. Als Fluglehrer auch mit allen üblichen feste verbauten Navigationsgeräten. Aber dem "normalen" Charterkunde rate ich zum immer gleichen eigenen mobilen Gerät, welches man zuhause im warmen Zimmer in aller Ruhe bei einer gemütlichen Tasse Kaffee für den Flug vorbereiten kann.
 
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The Duke

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[ˈviːsˌbaːdn̩]
Wie ausfallsicher ist das digitale System?
Wir reden hier über Flugbetrieb am Tag und unter VMC (visual meteorological conditions) – selbst wenn mir mein Tablett kaputt geht, kann ich sowohl in den USA als auch in Deutschland einfach auf dem nächsten Flugplatz landen und mich um das Problem kümmern. Im Zweifelsfalle rufe ich den Fluginformationsdienst und lasse mir eine Frequenz geben, wenn ich selbst die nicht mehr irgendwo heraus bekomme.
 
gero

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Ich habe Navigationssoftware auf dem mobilen Gerät (SkyDemon). Es wird dringend empfohlen, wegen der immer komplexer werdenden Lufträume und kurzfristig ausgerufenen zu beachtenden Gebiete, stets eine digitale Navigation mitlaufen zu lassen. Ich finde, die Nutzung gehört deshalb auch mit zur Ausbildung.

Eine gedruckte Karte kann das nicht mehr leisten. Zumal man verpflichtet ist, die Karte alle 28 Tage handschriftlich mit den neuesten Informationen auf aktuellen Stand zu bringen. Wer macht das noch?
Genau dieses System gibt es doch schon seit Generationen. NOTAMS die kurzfristige Änderungen , Hindernisse und Ausfälle von Infrastruktur melden. Die ich bei der Flugvorbereitung beachten und einbeziehen muss. Klar hat das Digitalgerät da Vor- (und Nachteile). Wenn es die Papierkarte nicht leisten könnte, wäre die Digitalkarte heute vorgeschrieben. Auch das allerbeste Digitalgerät kann eine gescheite Flugvorbereitung nicht ersetzen.

Zurück zum aktuellen Fall. Neben dem Handy wraen im Cockpit noch allerlei andere Digitalgerätschaften, an denen fleißig herumgewischt worden ist. Und die beim "Lost" offensichtlich nicht geholfen haben. Wenn das tatsächlich Ausbildungsgeschehen war (ich zweifle da immer noch dran, immerhin könnte es ja auch ein "wir tun mal so als ob, da wird das youtube-video spannender" gewesen sein) gruselt es mich.
Weiß jemand, was sich hinter dem "Notlandung"-Video verbirgt, welches auf der youtube-Seite der Pilotin war?

gero
 
Intrepid

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Genau dieses System gibt es doch schon seit Generationen. NOTAMS die kurzfristige Änderungen , Hindernisse und Ausfälle von Infrastruktur melden ...
Ich meinte GEN 0-33ff aus der AIP VFR: "Ausgewählte Berichtigungen zur Luftfahrtkarte ICAO 1:500.000"

Ob das, was dort steht, auch in NOTAMs steht? Ich denke ja, aber ohne die bunten Kartenausschnitte.
 

Gast001

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Das Thema Fluglehrer ist spannend. Meine Lehrer waren alle, relativ alte, erfahrene Piloten. Heute hat der Fluglehrer kaum mehr Stunden als der Schüler und macht den Job nur, um Flugstunden zu sammeln. Dazu kommt dann die Frage, wie gut war der Lehrer des Lehrers oder in anderen Worten, wie weit ist der Qualitätsverlust bei Piloten und Lehrern schon vorangeschritten?
In einem Video sieht man, wie der „Fluglehrer“ am Handy rumspielt. Das sagt alles!
Der Einsatz junger und/oder unerfahrender Fluglehrer ist in den zivilen Flugschulen in Übersee aber schon immer völlig üblich. Direkt nach der eigenen Ausbildung wird der FI oder CFI gemacht und dann gleich als Lehrer gearbeitet. Viele Flugschulen bieten ihren Flugschülern schon ab initio einen solchen Ausbildungsweg an und garantieren anschließend einen Fluglehrerjob. Das ist für viele Flugschüler der einzige Weg etwas Geld zu verdienen und die notwendigen Flugstunden für ein Airliner- oder executive cockpit zu sammeln. Es gibt auch viele freie FI, die nicht in einer Schule angestellt sind, oft auch einen nichtfliegerischen Job machen, und sich nebenher mit refreshern und Einweisungen ein zusätzliches Taschengeld verdienen.

Die geringen Fluglehrerkosten sind u.a. auch ein Grund warum Flugausbildungen in USA viel preiswerter als hier sind. Ganz wichtig auch dabei: Der Kunde, also der zahlende Schüler, ist König im Cockpit und nicht der Lehrer. Der Schüler kann sich jederzeit einen anderen Lehrer oder gleich eine andere Schule suchen und dort sein Geld auf den Tisch blättern.

Generell darf man die Ausbildung in den USA keinesfalls mit europäischen oder deutschen Maßstäben messen. Das hat auch etwas mit dem amerikanischen Selbstverständnis zu tun, daß sich jeder privat seinen Hals ganz nach Belieben brechen kann. Erst im commercial sector schaut die FAA genauer hin und auch das ist kein Vergleich zu EASA oder gar LBA.

Ich habe Navigationssoftware auf dem mobilen Gerät (SkyDemon). Es wird dringend empfohlen, wegen der immer komplexer werdenden Lufträume und kurzfristig ausgerufenen zu beachtenden Gebiete, stets eine digitale Navigation mitlaufen zu lassen. Ich finde, die Nutzung gehört deshalb auch mit zur Ausbildung.
Ich gehe mal davon aus, daß ein korrekt ausgebildeter Pilot nach einem entsprechenden pre-flight NOTAM check das auf seinen üblicherweise eher kurzen und kleinräumigen Flügen auch ohne Mäusekino umsetzen kann. Das muss auch immer das Ausbildungsziel sein. Wie vieles andere ist der digitale Helfer heute einfach nur bequem, aber keinesfalls unverzichtbar. Dafür gab es ja mal den Begriff Flugvorbereitung und wenn gar nichts mehr geht, wäre FIS ja auch noch da. Leider ist es heute halt so, daß good airmanship etwas anders verstanden wird als früher. Das führt in der Tat dazu, daß es Piloten gibt, die nicht mal mit der Luftraumstruktur oder simpler VFR Streckennavigation klarkommen, wenn kein bunter Bildschirm mitläuft.
 
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vossba

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Moin,
richtig ist das seit ewigen Zeiten in den Usa junge Cpler als FI ihre ersten Erfahrungen sammeln. Auch richtig ist sicher, das dies nicht immer der beste Weg ist.
Allerdings:
Diese FI stehen unter Beobachtung der Schule und bekommen vom Chef gesagt, was zu tun ist.
Die FAA bzw. die Examiner Sieben „Normalerweise“ ihre Transpiranten zuverlässig aus.
Bei der Theorie ist es einfacher aber das Oral und die Praxis überstehst du als Penner in der Regel nicht…

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber eher nicht. Beim PPL hatte ich ein wenig Glück aber MEP und später ATP Checkride waren nicht Geschenkt, kein Stück! ( Und das war nach fast 20 Jahren fliegen in Euroland)
Grundsätzlich halte ich das amerikanische System für das beste der 3 mir persönlich bekannten.

Gruss Reinhard
 

Gast001

Guest
Ich habe dort im PPL Bereich erheblichen wirtschaftlichen Druck gesehen, der sich vor allem aus der Vielzahl möglicher Angebote für den Flugschüler ergibt. Viele der Jungfluglehrer sind nur 6-12 Monate unter Vertrag, weil dann schon wieder die nächsten frischen FI auf der Matte stehen. Sie werden nach Flugstunden bezahlt, wenn man dem Schüler nicht passt verdient man kein Geld.
 
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