Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära

[Hal Oele]

Und nun wieder was mit ollen Flugzeugen...

Übrigens, Caproni Unfalldatum in Essen/Mh 1934 ist geklärt.
Der Unfall der roten Ju allerdings noch nicht. Verdichtet sich aber rund um den offiziellen Veranstaltungstermin am 17. März 1934 in Essen.

Hier drei Bilder aus dem Schulbetrieb der Luftreederei Magdeburg im Jahr 1925/26. Diese war nun wiederum Teil der Reichswehrgeführten Sportflug GmbH, die ja etliche Filialen im Reich unterhielt.

Das sind alles Gurken der Firma Aero Sport, bzw. lizensierte Nachbauten vom Bachmann.
Während Bild 1 bei einem Überlandflug in Weimar aufgenommen wurde, stammen die beiden anderen vom alten Magdeburger Flugplatz, auf dem sich heute ne Müllkippe befindet? René, Du kannst da mehr zu sagen...

Gruß
Hal

 

[AGO Scheer]

Jawoll, Kollege Hal,
es sind Fotos vom Flugplatz Anger. In Magdeburg gab es insgesamt (und nicht zeitgleich) drei Plätze:
Crakauer Anger, MD Ost(Luftwaffe) mit Ausweichplatz Rothensee und MD Süd (sog. Lufthansa-Platz).

Es war auch der "Flugplatz" am Crakauer Anger in Magdeburg, auf dem Hans Grade am 28.10.1908 zu seinem ersten Flug startete. Das Gelände ist damals schon vom Militär genutzt worden, nach dem 2.WK entstand dort nach und nach ein Müll-Deponieberg. Heute ist der Berg begrünt, es gibt eine Sommerrodelbahn, Kletterfelsen und einen Solarpark.
Der Müll wird jetzt verbrannt.

 

[Umlaufmotor]

Hochinteressant hier mitzulesen - vielen Dank!

 

[FEA 1]

Hier drei Bilder aus dem Schulbetrieb der Luftreederei Magdeburg im Jahr 1925/26.

Während Bild 1 bei einem Überlandflug in Weimar aufgenommen wurde,

Gruß
Hal

Fundierte Infos!! Tolle Bilder Danke!!!

Das Bild aus Weimar zeigt die Flugzeughalle, die schon im Post #3184 zu sehen war. Was mich verblüfft ist, dass 1925/26 immer noch das Wappen des DFV auf den Toren prangte, obwohl dieser „Verein" schon 1919 im Deutschen Luftflottenverein aufgegangen war nachdem er seine Daseinsberechtigung verloren hatte.
Grüße
Andreas

 

[AGO Scheer]

Hallo Kollegen,
hier mal eine Arado 66.
Die Maschine mit der Zulassung D-IKYN habe ich auf vielen Fotos. u.a. auch FP Halberstadt. Immer posiert der selbe Herr vor dieser Mühle. Erkennt ihn jemand? Hal?

 

[AGO Scheer]

Hier mal noch eins für euch: Nun inmitten von Wellblech.

 

[Hal Oele]

Hi René,

die 66 ist eine Version für die Blindflugausbildung.
Der Vordere Sitz hat an der Seite einen flachen Kasten in dem sich die Jalousie versteckt.
Die konnte dann mit einer Hand aus dem Kasten, über Führungsschienen über den Kopf gezogen werden.
Kannst Du mit der Lupe am Datenblock unter dem Leitwerk den Halter lesen?
Das zweite Foto ist in Tempelhof jeknipst worden.

Dein Pilot fliegt eine 66 in Zivilkluft. Damit fällt jeglicher offizieller Schulflug für DLV/Luftwaffe weg.
Damit bleibt nur ein Werkspilot, der als Zivilangestellter im Werk auch mal Knickerbocker tragen durfte.
Dein Mann hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Arado Werkspiloten Kurt Rippelmeier.
Beschwören würde ich es nicht! Dafür müsste ich ein gutes Porträt ohne Hut sehen.

Rippelmeier stammte aus Bonn, gehörte 1934 zu den Rendsburger Meuterern (darüber hab ich mal im Klassiker sechs Seiten geschrieben) und war Zivilflugzeugführer der Luftwaffe (diese Jungs hatten eine riiiiiesen Schwinge mit Kreuzchen an der Mütze).
Am 7. Februar 1939 ist er abgestürzt. Fliegertod, obwohl es stimmen gibt die den Absturz dem Suff zuschreiben.


Gruß
Hal

 

[AGO Scheer]

Auf dich ist Verlass!
Danke! Nun suchte ich nach einem Foto ohne Hut- der hat den wohl festgenagelt: Trägt ihn auf allen Fotos. Wäre ja toll, wenn das einer der "Rendsburger" wäre, da kamen ja etliche Werksflieger her...

Zur Ar 66- die Version mit "Rollladen" zur Blindflugschulung kenn ich freilich: Hat AGO ja auch gerüstet.
Den Datenblock kann ich leider auf keinem Foto lesen. Hatte ich schon versucht.

 

[Junkers-Peter]

Wenns auch wahrscheinlich nicht zur Personenfindung beiträgt: Ich habe die Kiste im Dezember 1936 bei der FFS Neuburg a.d. Donau und im April/Mai 1939 in Crailsheim, jeweils B1-Schulflüge.

Viele Grüße
Peter

 

[Hal Oele]

Für den Kollegen aus Altenburg hier noch ein besonderes Häppchen.

Das Bild aus Weimar zeigt die Flugzeughalle, die schon im Post #3184 zu sehen war. Was mich verblüfft ist, dass 1925/26 immer noch das Wappen des DFV auf den Toren prangte, obwohl dieser „Verein" schon 1919 im Deutschen Luftflottenverein aufgegangen war nachdem er seine Daseinsberechtigung verloren hatte.

Auch hier wieder das Emblem an den Toren. Übrigens waren die beiden alten Hallen Weimar und Altenburg baugleich.
Das miese Luftbild zeigt wieder Weimar, aber man kann erkennen das die Halle in einer toten Ecke lag. Das macht die Unterscheidung zu Altenburg einfacher...

Im zweiten Block zwei Ansichten des Platzes der FEA 1 Altenburg.
Für mich persönlich wichtig - die R-Halle!
Da rumpelte doch am 23. Januar 1918 eine Staaken R.VI über den Altenburger Platz. Die Kiste war eigentlich auf dem Weg zur RFA 501 in St. Denis (Scheldewindeke war noch nicht fertig). Tja der Kommandant des Flugzeugs war "während des Fluges zur Front an Gelbsucht erkrankt" Nach 14 Tagen im Altenburger Lazarett wurde er wieder entlassen. Knapp zwei Monate später wurde er mit seiner abgestürzten Besatzung begraben...

Gruß
Hal

 

[FEA 1]

Hallo Hal,
Der Altenburger Kollege ist entzückt! Vielen Dank!

Nun gebe ich noch meinen (Altenburger) Senf dazu!!!

Meines Wissens wurden vier Flugstützpunkte tatsächlich verwirklicht. Dies waren Weimar, Altenburg, Gera und Coburg. Zusätzlich zu dem vom Verein vorgegeben Logo trug jede Halle noch eine Aufschrift. Die bauliche Vorgabe des Vereines war die Verwendung einer ganz bestimmten Art von Dachbindern der Weimarer Firma Hetzer, welche helfen sollte, die Kosten einzudämmen. Dadurch war natürlich auch die Hallengröße definiert. Bei den Wänden der Halle gab es keine konkreten Vorgaben, aber scheinbar haben sich alle Städte für eine Holzständerkonstruktion entschieden. Letztendlich waren also alle Hallen fast baugleich.

Die Flugzeughalle des DFV in Altenburg wurde mit Beginn der Bauarbeiten der Fliegerstation für die FEA 1 zum Gefangenenlager umfunktioniert, auf deinem Bild schön als „Affenkäfig“ benannt. Stammt die Aufschrift von einem Angehörigen des Wachpersonals?
Das dritte Bild dürfte etwas früher aufgenommen sein als Bild 2, da ich den Wasserturm darauf noch nicht erkennen kann. Die Bezeichnung der Hallen entsprach der Reihenfolge ihrer Errichtung. Später kamen noch einige kleiner Hallen dazu (im Bild noch nicht zu sehen), so dass im Jahr 1918 sechs Hallen standen. Um Ordnung in die Bezeichnungen zu bringen, wurden die Hallen neu nummeriert beginnend bei der Riesenflugzeughalle = Halle I. Ich hab das mal auf deinem Bild eingetragen.

Das Datum 23.Januar 1918 ist mir noch nicht untergekommen. Möglicherweise ist es tatsächlich die Ankunft von R.34/16. Die Maschine verblieb zu Ausbildungszwecken bis etwa Mitte März 1918 in Altenburg, wurde der RFA 501 zugeteilt und stürzte am 21.April 1918 ab.

Grüße
Andreas

 

[FEA 1]

Ich habe gerade noch ein schönes Bild in meiner Sammlung gefunden. Es ist die Halle in Weimar 1913 kurz nach der Eröffnung.



Grüße
Andreas

 

[JohnSilver]

... mit einem DFW Mars.

Schönes Bild, Andreas!

 

[Hal Oele]

Hi Andreas,

lieben Dank für Deinen Senf!
Genauso find ich es ja gut!

Dein Weimar Bild ist ja bereits vor dem ersten Weltkrieg in der DLZ veröffentlicht worden (frag mich jetzt bloß nicht nach der Ausgabe).

Das mit dem Affenkäfig stammt von einem Gefreiten aus dem Rheinland, der zu Beginn des Krieges erst in Metz stationiert war und dann mit der Brieftaubenabteilung Ostende tingelte. Irgendwann danach kam er nach Altenburg.

Richtig! Das war R.34! Leistner ist laut Lazarettbucheintrag während der Überführung von Döberitz nach St. Denis erkrankt.
Das Datum ist fix, da gibts nix dran zu rütteln. Da die trainierten Besatzungen niemals auseinander gerissen wurden, musste man auf den Herrn Kommandanten warten bis er wieder genesen war. Und so lange lag der Riese in Altenburg. Klar konnte man damit schon Trainingsflüge absolvieren, aber wie gesagt, das Flugzeug gehörte zum R-Trupp 34 (Besatzung und Bodenpersonal)und zu keinem anderen R-Trupp!
Hast Du zufällig ein Foto der Kiste in Altenburg?


Gruß
Hal

 

[Wilbur]

Ich habe noch eine Frage zum Thema Brandschott. Es gab ja einige Umbauten der Fokker D.VII zu zivilen Zweisitzern sowie die Hüffer/DLFW D.VIII, die letztlich eine modifizierte D.VII war. Bei diesen Maschinen befindet sich das zweite Cockpit vor dem Pilotencockpit, also dort, wo bei der D.VII ursprünglich der Tank war. Dieser ist ja in die obere Tragfläche verlegt worden. Meine Frage ist, ob diese Maschinen hinter dem Motor noch das ursprüngliche Brandschott hatten. Falls ja, wo hat der Passagier dann seine Füße gelassen?

 

[Hal Oele]

Noch Fragen...

D-891 der TH-Hannover
Nix is mit Brandspant...

Hal

 

[Stefan Vetteriek]

Noch Fragen...

Nix is mit Brandspant...

Nicht so schnell, Hal,

in Klassiker der Luftfahrt 1/2013 ist unter dem Titel "Umtriebige Rheinländer" auf den Seiten 70, oben, und 71, unten, die D-IHOT in einer emsigen Werkstattszene abgebildet. Die DLFW hat zwischen vorderem Cockpit und Motorraum ein geschlossenes Schott mit - ich nenn es mal- "Ausstülpungen" Richtung Motor im Fußraum. Wenn es nicht von Anfang an eingebaut war, sind dann wohl irgendwann jemandem doch Sicherheitsbedenken gekommen.

Beste Grüße

Stefan

 

[Hal Oele]

Ahhh, ein Leser des Klassiker...
Schau doch mal nach von wem die Fotos sind

Du meinst das hier...

Nun, ein Brandspant/Schott sieht eigentlich anders aus.
Sicherheitsbedenken waren wohl weniger der Grund für die "Ausbuchtungen" der Pedale.
Eher die Schweißfüße des vorn sitzenden.
Das ist ne Soloanfertigung vom Peschke, der sich als einer der wenigen auf die Instandsetzung der "alten Gurken" spezialisiert hat.

Grüßle
Hallali

 

[Ledeba]

Die Maschine mit der Zulassung D-IKYN habe ich auf vielen Fotos. u.a. auch FP Halberstadt.

Trägt auch nicht zur Personenfindung bei ... war aber die W.Nr.648.

 

[FEA 1]

Dein Weimar Bild ist ja bereits vor dem ersten Weltkrieg in der DLZ veröffentlicht worden (frag mich jetzt bloß nicht nach der Ausgabe).

Stimmt! Nr.15 vom 23. Juli 1913

Richtig! Das war R.34! Leistner ist laut Lazarettbucheintrag während der Überführung von Döberitz nach St. Denis erkrankt.
Das Datum ist fix, da gibts nix dran zu rütteln. l

OK, dann speichere ich das. Hast du vielleicht noch eine genaue Quellenangabe für mich?

Hast Du zufällig ein Foto der Kiste in Altenburg?

Ja, hab ich, und auch schon öffentlich gemacht. ( Schaust du bitte mal in dein Postfach!)

Beste Grüße
Andreas