wie bestimmt man denn die Windrichtung, wenn man irgendwo in der Pampa ist, wo keine Hilfsmittel wie z.B. ein Windsack zur Verfügung stehen?
Also in der Ausbildung hat man uns beigebracht konstant auf den Wind zu achten. Es musste schließlich immer mit einer Autorotation gerechnet werden und die sollte man auch gegen den Wind abschließen. Ergo fragte der Fluglehrer sporadisch immer mal wieder nach dem aktuellem Wind am Boden und natürlich auch woran man den erkannt hätte. War man mal wieder planlos, kriegte man dann erklärt: zunächst nimmt man an, der Wind vom Startflugplatz herrscht immer noch vor. Hat man auf dem bisherigen Flug Indizien festgestellt, dass sich der Wind geändert hat, galt natürlich der neue Wind bis wiederum neue Indizien auftauchten. Die Indizien können sein: Fahnen, Windräder oder ähnlich eindeutige Zeichen, aber auch die Bewegung von Getreidefeldern oder Gewässeroberflächen.
Der Wind den man im Flug ermittelt hatte (durch Koppelnavigation oder durch GPS*) galt übrigens nicht. Der ist in der Höhe schließlich anders als am Boden (normalerweise bis zu 30° im Einzelfall auch mal mehr) und außerdem wollten einen die Fluglehrer auch beschäftigt halten.
*Man braucht nicht zwingend einen Air-Data-Computer der den Wind aufs Grad berechnet. Es genügt wenn das GPS Groundspeed und Track über Grund auswirft. Der Vergleich zur IAS und dem Heading gibt einem dann schon eine gute erste Näherung für den Wind. Die wiederum braucht man beim IFR-Fliegen für die Berechnung des WCA (Wind Correction Angle) bspw. im Holding oder anderen Verfahren.