Böhmischer Sommer

Diskutiere Böhmischer Sommer im Privatfliegerei & Flugsport Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo, wir hatten Freunden einen Besuch versprochen. Aber die Reise nach Prag war immer wieder verschoben wochen. Am letzten Wochenende hat aber...
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Hallo,

wir hatten Freunden einen Besuch versprochen. Aber die Reise nach Prag war immer wieder verschoben wochen. Am letzten Wochenende hat aber alles gepasst. Freie Zeit, Wetter, keine Termine am Montag. Und die Restriktionen durch das NATO-Manöver waren auch anderswo. Also ratteldifatz gesattelt, ordentlich vollgetankt und los ging es.



Warm war es. Und daraus hatte jemand gleich eine interessante Dichtehöhe errechnet. Und die hat sich unser UL dann gleich zu Herzen genommen und die Startstrecke verlängert. Und das gegen den Wald. Sieht von innen spektakulär aus ...



Aber wir waren unterwegs!
 
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Nördlich um die Kontrollzone München ging es herum. Mittagsturbulenz (wollten wir nicht eher aus der Knete kommen?) und eine niedrige Maximalflughöhe (ober drüber sind die Charlie-Lufträume von München) ergeben ein agiles Fluggefühl aber gute Fotomöglichkeiten. Kloster Scheyern, eng mit den Wittelsbachern verbunden. Irgendwann im 6.Jahrhundert, vielleicht aber auch erst im 10. Jahrhundert eine Burg, Damals wurden die Hausbücher noch ziemlich mangelhaft geführt. Im 12.Jahrhundert fanden die Wittelsbacher eine bessere Bleibe, und die Gemäuer begannen ihre religiöse Phase. Mit allerlei Wirren ging das so weiter bis heute. Heute ist Scheyern aber vor allem bekannt durch das Klosterbier. Angeblich die drittälteste Brauerei Deutschlands. Vor allem das Doppelbock läßt sich trinken. Nach dem Fliegen.
 
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Auch Chamerau hatte mal eine Burg, als Orientierungspunkt ist die aber ungeeignet, die Steine sind inzwischen sonstwo verbaut worden. Das Gewässer ist der Regen. Die größte Sehenswürdigkeit ist der sagenhafte Steinerne Ritter. Ein Rittersmann hatte in unlauterer Absicht eine schöne Müllerstochter verfolgt, die hatte sich in den Fluß geflüchtet und der Bösewicht war in den Fluten versteinert. Kann man heute noch besichtigen. Und mancher Musiker hat ja auch daraus seine Lehren gezogen.

Wir melden uns schon mal bei Prag Information.
 
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Wir lassen den "Fernmeldesektor.F", die bis in die 2000er Jahre betriebene militärische Lauschstation auf dem Hohenbogen rechts liegen. Wir haben von hier eh den besseren Ausblick. Die Grenze zu Tschechien ist auf dem Boden gar nicht zu sehen. Prag hat uns auf dem Schirm und weist uns gleich darauf hin, daß in Klatovy Fallschirmsprungbetrieb ist.



Schade, da müssen die Fotos aus der Ferne gemacht werdeen. Aber die Mumien unter dem schwarzen Turm sind von hier oben ohnehin nicht zu sehen. Immerhin den Turm kann man erahnen.
 
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Ein Schloß am Schwanenteich (an der Brücke im Wald). Wenn es nicht erst im 17. Jahrhundert gebaut worden wäre, könnte man glauben, daß sich Lohengrin hierher verirrt haben könnte, Hat er aber nicht. Das Schloß Zinkovy gehörte lange Zeit Karl von Skoda und seinen Erben. Genau dem mit dem geflügelten Pfeil im Logo. Nach 1945 in Gewerkschaftsbesitz und ebenso genutzt ist es heute in internationaler Investorenhand.
Nun gut, So eindrucksvoll schaut es aus der Luft nicht aus.
 
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Ganz andere Architektur sieht man hier, in Pribram. Vor dem Dreißigjährigen Krieg ein Bergbaustädchen. Hier wurde vor allem nach Silber gegraben und Blei gefunden. Als da dann nicht mehr viel zu holen war, blieb zumindest die Böhmische Bergbaubaubürokratie hier. Ab 1949 war dann wieder Bergbau angesagt, diesmal aber Uran. Der nahegelegene Flugplatz, ein ehemaliges Militärgelände, hat auch Fallschirmsprungbetrieb. Zumindest weist uns Prag Information darauf hin. Also umfliegen wir den Platz...
 
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Soll einer sagen, nur in unseren Landen gäbe es heilige Berge. Das Kloster Svatá Hora liegt auf dem (einem) heiligen Berg gleich neben der Stadt. Dorthin verirren sich gelegentlich Wallfahrer, auch aus Deutschland. Das Wallfliegen wurde glücklicherweise noch nicht erfunden.
 
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Ein Stückchen weiter Dobříš mit seinem Schloß. Gehört heute irgendeinem römisch-böhmischen (Achtung: Insiderwitz) Hochadelsgeschlecht. Zum Schloß gehören eindrucksvolle Parkanlagen im englischen und französischen Stil. Und eine ehemalige Raketenstellung, die wir von hier oben nicht entdeckt haben (weil sie auf der anderen Seite der Stadt im Wald liegt)
 
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Damit keiner sagen kann, wir würden nur altmodischen Steinkram fotografieren: Hier hat im vergangenen Jahr ein Prager Telekommunikationsunternehmen Geld in die Hand genommen und einen Aussichtsturm gebaut. Nicht virtuell und im Netz, sondern analog und auf einem steilen bewaldeten Hügel über dem Fluss Berounka.




Das Wetter war uns bisher freundlich gesonnen, für Prag waren aber ein paar kleine Schauer angekündigt. Trifft sich gut die Scheiben müssten eh mal geputzt werden.
Links der Fluss Berounka, der wenig später in die Moldau fließen wird.
 
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Nach zwei Stunden sehen wir Prag vor uns. Viele Neubauten und weiter hinten die Sehenswürdigkeiten. Ganz schön viel, passt gar nicht auf ein Foto. Bemerkenswert die fliegerische Infrastruktur. Neben dem bekannten internationalen Flughafen gibt es im direkten Stadtgebiet noch weitere mögliche Landeplätze. Kbely mit dem berühmten Museum ist ein Militärplatz. Genehmigung schwierig. Gleich daneben Letňany. Wird auch vom Kbely-Tower mitbetreut. Hat eine Metro-Station. Vodochody etwas weiter im Norden. Und dann gibt es noch einige kleine Flugplätze rundherum. Wir haben uns für Točná im Süden der Stadt entschieden.



Ein täglich geöffneter Grasplatz. Mit allerlei interessanten Details. Der gelbe Gate-Guard wird gerade vom Propeller verdeckt.
 
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Zlins der ?26-er Reihe gab es gleich mehrere. Hier eine "minitärische" Variante. Wir haben den Vortrag über die Klangunterschiede der verschiedenen Sechszylindermotoren (mit Vergaser / mit Einspritzung) sehr genossen.



Die Bücker 131 ist ein tschechischer Lizenzbau, eine Aero C-104S. Auch diese Maschine trägt ein militärisches Kleid.



und erlaubt einen Blick ins Cockpit.


Soweit erst mal, morgen vielleicht mehr.

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Nicht vielleicht, sondern bitte :smile1: !
Dem kann ich natürlich nicht widerstehen ...



Das Museum ist keine thematische Sammlung im herkömmlichen Sinne, sondern eher eine Gemeinschaft fliegender historischer Flugzeuge. Es gibt ein paar Schautafeln und einige Vitrinen mit Dokumenten. Vor allem gibt es aber perfekt restaurierte Flugzeuge. Wie zum Beispiel diese bildschöne Beechcraft Model 35 Bonanza. Die V-Leitwerk-Version dieser seit 1947 gebauten Erfolgsserie hatte sich in den frühen Jahren den zweifelhaften Spitznamen "Doctor's Killer" erworben. Auch beim "Day, The Music Died" spielte so eine Maschine eine Rolle. Dieses Exemplar jedoch sieht spitze aus. Und fliegt.
 
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Eine weitere fliegende Rarität ist die Sokol M1C (OK-CSR, Seriennummer 142) - das erste tschechoslowakische Nachkriegsflugzeug aus dem Jahre 1947. Sie entstand in der Tradition der Beneš-Mráz-Flugzeuge aus den 30er Jahren, Zdeněk Rublič war Chefkonstrukteur und nationaler Werksleiter der Flugzeugfabrik Mráz in Chocni. Die schnittige Holzkonstruktion wurde mit dem damals neuen tschechoslowakischen luftgekühlten Reihen-Vierzylinder Walter Minor 4-III mit 77 kW Leistung ausgerüstet. Der Prototyp (OK-ZHA) flog erstmals im März 1946. Nach einer kleinen Serienproduktion entstand später die "Meta Sokol" gewissermaßen als Wiederauflage des Entwurfs in Metallbauweise mit stärkerem Motor.

Die heutige OK-CSR flog zuerst in Deutschland und später in der Schweiz. 1989 sollte sie in der Tschechischen Republik verschrottet werden und wurde vom Luftfahrtmuseum Točná "gerettet". Derzeit ist es eines von nur zwei flugfähigen Flugzeugen dieses Typs auf der Welt.
 
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