Jasta 11 mit Fokker Dr.I

Diskutiere Jasta 11 mit Fokker Dr.I im Props bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Lange habe ich im Forum mitgelesen, jetzt ist es soweit: Hier ist mein erster Beitrag! Mein Name ist Wolfgang, in meiner Jugend habe ich...
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Lange habe ich im Forum mitgelesen, jetzt ist es soweit: Hier ist mein erster Beitrag!

Mein Name ist Wolfgang, in meiner Jugend habe ich Modellbau als Hobby gehabt. Wie bei so Vielen schlief es dann irgendwann ein. Es ist durchaus Jahrzehnte her, dass ich mal ein Flugzeugmodell gebaut habe. Als mein Berufsleben zu Ende ging, dachte ich mir, dass mein Arbeitszimmer auch ein ganz gutes Modellbauzimmer werden könnte und ich das Hobby wieder aufleben lassen könnte.

Und nun ist endlich mein erstes Projekt fertig! Zum Wiederbeginn habe ich mir gleich etwas Umfangreicheres ausgesucht: Die Jasta 11 mit Fokker Dreideckern zu Beginn des Jahres 1918. Angeregt wurde ich durch folgendes Foto:



Das Foto ist im Internet zu finden (https://i.pinimg.com/originals/d0/03/59/d00359270b84a358e05b6a35207d40e8.jpg) oder auch im Windsock Datafile Special „Fokker Dr.I“. Das Aufnahmedatum soll der 26. März 1918 sein.

Dies ist daraus geworden:



In Farbe:



Ob die Modelle alle zum Originalfoto passen, kann ich nicht sagen. Leider ist bereits ab dem dritten Flugzeug nicht mehr genau zu erkennen, um welche Maschine es sich handelt.
 
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Das Projekt war auch mit als Übungsobjekt gedacht. Ich habe so lange nichts gemacht und viele Materialien und Techniken waren mir neu. Als ich mir im Jahre 2014 nach Jahren mal wieder ein ModellFan-Heft kaufte, habe ich einige Begriffe gar nicht verstanden – Washing, Preshading, um nur zwei Beispiele zu nennen. Ich habe also viel gelesen, auch und besonders hier im Forum. Dabei habe ich viel gelernt und das sollte jetzt mal ausprobiert werden. Früher hatte ich die Modelle mit dem Pinsel bemalt, nun wollte ich mich in die Spritztechnik einarbeiten. Wie verschmutzt und altert man ein Modell einigermaßen realistisch, habe ich mich früher gefragt. Hier habe ich Ölfarben ausprobiert.



Eine ganze Staffel zu bauen hat mich immer schon gereizt. Früher hatte ich nie den Platz dazu, und außerdem fehlten mir die passenden Vorlagen. Dank Internet kommt man heute ja an Unterlagen, von denen ich seinerzeit nur geträumt hatte. Gerade zur Jasta 11 gibt es reichlich Fotos und Profile zu finden.



 
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Verwendet wurde der Revell-Bausatz in zwölffacher Ausfertigung. Ursprünglich war der Bau direkt aus dem Karton angedacht. Leider sind von Revell keine Sitzgurte vorgesehen, das geht schon mal gar nicht! Und der Kühlmantel des lMG 08/15 ist ohne Ätzteil gar nicht darstellbar. Also wurden die passenden Sets von Eduard besorgt. Um Arbeit zu sparen wollte ich lediglich die Kühlmäntel der MGs verwenden. Daraus wurde nichts, gibt es doch Sinkstellen, die – wenn überhaupt – nur schwer auszubessern sind. Was sich Revell bei den MGs gedacht hat, weiß sowieso nur der Himmel. Wenn man sie einbaut wie vorgesehen, schweben sie ein Stück über dem Rumpf. Also war es auch gleich eine Blechbiegeübung mit den Ätzteilen. Ich habe zum ersten Mal im Leben Teile verarbeitet, die sogar für eine spitze Pinzette zu klein sind!

Neben üblichen kleinen Verfeinerungen erschien es mir zu langweilig und unrealistisch, alle Steuerflächen in Neutralstellung zu lassen. Ich habe sie alle ausgelenkt; hatte ich auch noch nie gemacht.

 
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Fok. Dr.I 502/17, Pilot unbekannt



Lackiert habe ich überwiegend mit Revell Aqua, ein paar Mr. Hobby, Metallfarben mit Mr. Metal Color. Früher habe ich ausschließlich Humbrol und Revell verwendet. Zum Spritzen gefallen mir die Gunze-Farben sehr viel besser. Das Spritzbild von Revell ist auch ganz in Ordnung, aber – geht es nur mir so? – die Düse verstopft recht schnell.
 
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Fok. Dr.I 163/17, Hans-Karl von Linsingen



Ich habe mir alles Vorlagen ausgesucht, die noch das Eiserne Kreuz tragen, um zumindest die Hoheitszeichen aus dem Bausatz verwenden zu können. Hier hat Revell sich auch nicht direkt mit Ruhm bekleckert. Auf dem Abziehbilderbogen sind nur die Farben schwarz und weiß vorhanden. Trotzdem hat man es nicht geschafft, diese beiden Farben zur Deckung zu bringen. Bei allen zwölf Kits gibt es einen leichten bis deutlich erkennbaren Versatz.

Die Seriennummern habe ich einem uralten Microscale-Bogen entnommen. Der ist deutlich über 40 Jahre alt; mit Microscale Liquid Decal Film waren sie jedoch – vorsichtig – noch zu verwenden. Für Werknummern und Stencils hatte ich kein passendes Material.
 
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Seriennummer und Pilot unbekannt



Die persönlichen Kennzeichen waren in der Jasta 11 fast alle so einfach, dass ich – bis auf zwei Maschinen – alle selbst lackieren konnte. Teilweise, wie bei diesem Exemplar, gab es reichlich Abklebearbeit. Das eine oder andere Ergebnis gefiel nicht auf Anhieb, wurde noch einmal abgeschliffen und erneut probiert. In 1:72 fallen auch kleine Ungenauigkeiten nun mal sehr auf. Und: es übt!
 
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Fok. Dr.I 146/17, Hans-Joachim Wolff



Die Verspannungen sind aus Rig-That-Thing von UvdR in der dünnsten Stärke. Halleluja! Das Zeug bewegt sich schon beim Atmen und ist so fein, dass es auf den Fotos fast nicht zu sehen ist. Bei den Steuerseilen zwischen Rumpf und Oberflügel hätte ich anders vorgehen müssen. Hier bin ich auf gezogenen Gußast ausgewichen.
 
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Fok. Dr.I 152/17, Manfred von Richthofen



Der Rittmeister war zu dieser Zeit bereits mit der Führung des JG 1, zu dem ja auch die Jasta 11 gehörte, betraut. Diese Maschine stand bei der Staffel und wurde gelegentlich von ihm benutzt. Das vollständig rote Flugzeug war mir einfach zu langweilig.
 
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Die folgenden beiden Kandidaten passen nicht ganz zu meinem Vorbildfoto. Sie sind bereits vor dem März 1918 verloren gegangen.



Fok. Dr.I 121/17, Günter Pastor



Hier gab es eine Bruchlandung am 31.10.1917. Grund war die anfängliche Strukturschwäche der oberen Tragfläche. Der Pilot kam dabei ums Leben.

Es ist überall zu lesen, dass die Jasta 11 als Staffelkennzeichen die roten Motorhauben hatte. Offensichtlich gab es Ausnahmen, ungewöhnlich allerdings die Haube in Naturmetall. Der Auslieferungszustand sah olivgrüne Hauben vor. Ob die Streben wirklich in rot waren, weiß man auch nicht so genau – nicht nur bei dieser Maschine. Aus der Zeit gibt es ja nur Schwarzweißfotos, und oliv und rot sind dabei nicht wirklich zu Unterscheiden. Hat ein Zeichner sich erstmal entschieden und ein Profil erstellt, wird ja gern kopiert. Dadurch werden die roten Kennzeichen nicht automatisch zur unumstößlichen Tatsache.
 
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Fok. Dr.I 144/17, Eberhard Stapenhorst



Der Pilot musste am 13. Januar 1918 auf britischer Seite notlanden. Seine Dr.I wurde natürlich eingehend untersucht. Später wurde sie auch im Museum ausgestellt. Die Firma Revell hat für das allererste Modell dort Maß genommen. Die Maschine hat rechts ein Querruder alter Form, eventuell ein Ersatzteil. Das lässt auch das unvollständige Eiserne Kreuz vermuten. Revell hat damals sowohl das 1:72- als auch das 1:28-Modell so produziert. Bis auf das persönliche Kennzeichen ist die Maschine in Werksbemalung. Für das Schachbrettmuster konnte ich ein Abziehbild aus einem anderen Bausatz hinschummeln.
 
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Am Rande meiner Basis habe ich eine kleine Szene platziert.



Die Leutnante Steinhäuser und von Conta sollten eigentlich zu einem Erkundungsflug starten.



Beide Maschinen sind betankt, und Werner Steinhäuser steht auch schon in seiner Fokker (Seriennummer unbekannt). An Lt. von Contas Fok. Dr.I 139/17 stimmt wohl irgend etwas mit dem Motor nicht.

 
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Aber der Kamerad mit dem Werkzeug ist bereits auf dem Weg.





Beachte die Querruder alter Form bei der Steinhäuser-Maschine. Die 139/17 gehörte zu den Maschinen, die später an die Jasta 5 abgegeben wurden.

Die Figuren sind von AeroBonus und Munich Kits. Den Maßstab 1:72 legen die beiden Hersteller unterschiedlich aus. Obwohl hervorragend modelliert, finde ich das Set von Munich Kits etwas zu groß (das Ensemble um die Steinhäuser-Maschine). Der kleine Tankkarren ist von CMK Kits.
 
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Zum Abschluss noch einmal die Brüder Richthofen:



Mit Unterbrechungen hat mich die ganze Geschichte ca. zwei Jahre auf Trab gehalten. Als ich die feinen Teile das erste Mal in den Fingern hatte, kamen mir doch leise Zweifel ob meiner Entscheidung, das alte Hobby wieder aufleben zu lassen. Auch die Augen sind leider mit gealtert. In der Jugend habe ich alles ohne Hilfsmittel bearbeitet, heute geht ohne Brille und Kopflupe gar nichts. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Aber – ich bin wieder drin! Auch wenn nicht alles so geworden ist, wie ich mir das vorgestellt hatte, bin ich mit dem Gesamtergebnis ganz zufrieden.

Die Modelle sind übrigens in Serienfertigung entstanden. Das hat Vor- und Nachteile. Es ist natürlich rationell, aber manchmal – speziell bei den MGs – hatte ich zwischendurch keine Lust mehr. Da war nach Stunden nur wenig Fortschritt zu erkennen. Bei den kleinen Teilen brauchten die Augen auch immer mal Erholung.
 
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Übafliaga

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Servus Wolfgang,
Bin gespannt auf die Fotos! :w00t:
Nach dem Text ist die Erwartung hoch - aber bitte keinen Stress :sleeping1:
 
nexus

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Was für ein (Wieder-)Einstieg, Chapeau! Selbst Schuld, die Latte direkt so hoch zu legen ;-)
 
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