Friedarrr
Alien
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Tracer, genau das ist es! Danke!
"Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer."Schade finde ich diesbezüglich, dass man beim Versuch etwas zu ändern gleich in eine extreme Ecke gestellt wird.
Im Gegenteil gibt es sogar nicht wenige, die zum Militär gehen weil sie hoffen, dort klare Regeln und Strukturen vorzufinden, an denen sie sich orientieren können. Einige um ihr Leben in den Griff zu bekommen, andere weil ihnen genau diese Strukturen und Hierarchien im Alltag abhanden gekommen sind. In anderen Armeen hat der Militärdienst nicht wenigen Menschen geholfen, wieder von der schiefen Bahn wegzukommen. Das alles sehen manche Leute im Fernsehen, zumeist in US-amerikanischen Serien und Filmen. Dann kommen sie zur Bundeswehr und finden davon... gar nichts vor. So traurig das ist, ich bin inzwischen leider der Meinung, dass daran gar nichts mehr geändert werden kann, selbst wenn der politische Wille dazu urplötzlich aus dem Nichts erschiene. Seit vielen Jahren wird dafür Sorge getragen, dass sich auf allen relevanten Führungsposten nur die passenden Leute einfinden, die dieses System konsequent weiter vorantreiben. Man müsste den ganzen Laden komplett auflösen und bei Null anfangen. Da freilich auch das nicht wirklich möglich ist, hat man im Endeffekt als Soldat heutzutage nur noch 3 Möglichkeiten: Man kann resignieren, mit den Zuständen leben, und bis zur Pension irgendwie vor sich hinwurschteln. Oder man kann aktiver Teil des Systems werden, lächeln und winken, die großartigen Errungenschaften der inneren Führung preisen, und auf die nächste Beförderung warten. Oder man zieht die Konsequenzen, schmeißt die Brocken hin und wendet sich angewidert für immer von dem Verein ab. Ich habe das nach reiflicher Überlegung nach 25 Dienstjahren getan, aber ich hatte glücklicherweise auch eine Alternative in der freien Wirtschaft. Dieses Glück haben vermutlich nur relativ wenige Berufssoldaten, weswegen sich diese dann wohl größtenteils in der erstgenannten Gruppe wiederfinden.@Tracer
Schade finde ich diesbezüglich, dass man beim Versuch etwas zu ändern gleich in eine extreme Ecke gestellt wird. Dabei haben "Ordnung und Disziplin" noch keinem jungen Menschen geschadet.