Pilotenmangel beimKampfhubschrauber "Tiger"

Diskutiere Pilotenmangel beimKampfhubschrauber "Tiger" im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Tracer, genau das ist es! Danke!

Michael aus G.

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Schade finde ich diesbezüglich, dass man beim Versuch etwas zu ändern gleich in eine extreme Ecke gestellt wird.
"Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer."
 
Wolfsmond

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@Tracer
Schade finde ich diesbezüglich, dass man beim Versuch etwas zu ändern gleich in eine extreme Ecke gestellt wird. Dabei haben "Ordnung und Disziplin" noch keinem jungen Menschen geschadet.
Im Gegenteil gibt es sogar nicht wenige, die zum Militär gehen weil sie hoffen, dort klare Regeln und Strukturen vorzufinden, an denen sie sich orientieren können. Einige um ihr Leben in den Griff zu bekommen, andere weil ihnen genau diese Strukturen und Hierarchien im Alltag abhanden gekommen sind. In anderen Armeen hat der Militärdienst nicht wenigen Menschen geholfen, wieder von der schiefen Bahn wegzukommen. Das alles sehen manche Leute im Fernsehen, zumeist in US-amerikanischen Serien und Filmen. Dann kommen sie zur Bundeswehr und finden davon... gar nichts vor. So traurig das ist, ich bin inzwischen leider der Meinung, dass daran gar nichts mehr geändert werden kann, selbst wenn der politische Wille dazu urplötzlich aus dem Nichts erschiene. Seit vielen Jahren wird dafür Sorge getragen, dass sich auf allen relevanten Führungsposten nur die passenden Leute einfinden, die dieses System konsequent weiter vorantreiben. Man müsste den ganzen Laden komplett auflösen und bei Null anfangen. Da freilich auch das nicht wirklich möglich ist, hat man im Endeffekt als Soldat heutzutage nur noch 3 Möglichkeiten: Man kann resignieren, mit den Zuständen leben, und bis zur Pension irgendwie vor sich hinwurschteln. Oder man kann aktiver Teil des Systems werden, lächeln und winken, die großartigen Errungenschaften der inneren Führung preisen, und auf die nächste Beförderung warten. Oder man zieht die Konsequenzen, schmeißt die Brocken hin und wendet sich angewidert für immer von dem Verein ab. Ich habe das nach reiflicher Überlegung nach 25 Dienstjahren getan, aber ich hatte glücklicherweise auch eine Alternative in der freien Wirtschaft. Dieses Glück haben vermutlich nur relativ wenige Berufssoldaten, weswegen sich diese dann wohl größtenteils in der erstgenannten Gruppe wiederfinden.
 
koenigstiger

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Ich war bis zu meiner Pension im Program Tiger, vorher als Systemingenieur Roland, vorher Z12 , konnte da nahe München in meiner Freizeit Studieren, Luft und Raumfahrt und nach der Freistellung noch Psychologie, stand vor der Frage Berufssoldat oder Industrie. Ich wählte Industrie weil man nachweislich mehr erreichen konnte. Schon während meiner aktiven Zeit als FF fiel mir auf das viele mitreden und bestimmen konnten ohne das sie eine Verantwortung eingehen mussten. Viele derer lauerten auf eine Beförderung oder einen höher dotierte Planstelle ohne dafür geeignet zu sein. Beim System Roland ging es noch einigermaßen, auch wenn die Qualität der Verantwortlichen bis auf wenige Ausnahmen zu Wünschen war. -Der Tiger litt stark an der Unentschlossenheit des AG nach der Perestroka und Wende einfach das komplexe Turmvisier fallen zu lassen und die französische Version zu wählen. Der eigentliche Feind war ja abhanden gekommen, Man braucht kein Hellseher zu sein, die Franzmänner waren viel früher einsatzbereit. Für Liebhaber mag der Tiger ein wunderschönes Gerät sein, aber für den rauen Alltag in der Konfiguration wenig geeignet. Ein weitere Vorteil nur ein Version Pah wäre die Materialerhaltung gewesen, auch die der Ersatzteilbevorratung. Aber das ist vorbei, die Truppe musste die Kröte schlucken. Mit der zwangsweisen Abmagerung der BW konnte man auch nicht zukunftsträchtiges Personal gewinnen. Ein Studium alleine in Neubiberg hilft da wenig (ich wohne übrigens in Nuby). Viele der fähigen Absolventen werden im Kompetenz und Vorschriftendschungel zerrieben und mustern ab. Von der Software Truppe, welche zu meiner Zeit in OTN ausgebildet wurden. gingen nach gewisser Zeit viele in die Industrie und es gab keine Reaktion seitens der oberen Führung oder dem Ministerium. Ich sage Provokant der Tiger ist ein schöner Hubschrauber, aber in den falschen Händen (nicht die Piloten und Techniker)
 
koenigstiger

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Jammern hilft nicht. Nur ist halt viel Geld regelrecht verbraten worden ohne das man daraus Konsequenzen zog. Die Narrenfreiheit des damaligen BWB, welche in der Lage waren entscheidende Leute der Truppe Vorschriften machen konnten, das zeigte mir persönlich das herrschende Desaster. Selbst kleine und banale Beschaffungen, Stichwort Winterbekleidung werden zur Staatsaktion. Ich erinnere mich noch wehmütig an die Zeiten des Projektes PAH1, pah und VBH. Da war der entscheidende Mann des Kunden kompetent und verbindlich. Beim PAH2, Vorläufer des Tigers war das völlig anders. Stetiger Wechsel der Entscheidungsträger beim Kunden, geprägt von eindimensionaler Lernbereitschaft.
 
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