Planausbringung Heinkel He 277 200 Stück/Monat - 25.05.1944

[HolgerXX]

Hallo zusammen,

Kens-Nowarra behaupten zur He 277, sie wäre noch am 25.05.1944 mit 200 Stück monatlich zur Produktion vorgesehen gewesen. Griehl und Dressel (He 177-277-274, S. 68) erwähnen zu diesem Datum eine Reichsmarschall-Besprechung auf dem Obersalzberg (ohne Nennung der He 277). Das Originaldokument soll sich im Heinkel-Archiv befinden, welches heute zum Deutschen Museum München gehört.

Natürlich könnte ich mich auch dort umtun. Dennoch gestatte ich mir zu fragen, ob
a) jemand in Besitz einer Kopie dieses Dokuments ist
b) es bekannt ist, ob die He 277 in irgend einer anderen stückzahlmäßigen Planung auftaucht.

Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch A- und B-Versionen der He 177 auf demselben Planungsdokument befinden. Offensichtlich existierte eine klare Trennung zwischen He 177 B und He 277.

Vielen Dank für Antworten, und beste Grüße,
Holger

 

[Junkers-Peter]

Meinst du vielleicht es "existierte keine klare Trennung zwischen He 177 B und He 277"? Denn so stellt sich mir die Sache dar.

Das Dokument habe ich nicht. Ich habe aber eine Menge Lieferprogramme aus dem Militärarchiv in Freiburg.

Dort habe ich die He 277 nicht gefunden, aber die He 177 B. Anbei das letzte Programm, das ich mit der He 177 B finden konnte. Im nächsten mir vorliegenden Programm vom 15.07.44 sind nur noch 177 A gelistet, wobei die Produktion im September 1944 auslaufen sollte.

Im Motorenprogramm vom 02.06.44 ist die He 177 B auch noch drin, da zu dem Zeitpunkt noch ungefähr 9000 Stück DB 603 E für die Maschine vorgesehen waren.

Nach dem Programm vom 15.05.44 unten (Lieferplan 226) sollten in der Tat in der Spitze 200 Flugzeuge He 177 B pro Monat geliefert werden, einmal von Heinkel Oranienburg sowie von Arado, die auch bereits die He 177 A fertigte. Gesamtzahl der zu bauenden Maschinen ungefähr 2300 Stück.

Das abrupte Ende der Zahlen ab 3/46 bedeutet nicht, dass die Produktion schlagartig enden sollte, sondern stellt nur das Ende des Planungshorizontes dar.

Sonderausschuss F 3 = Heinkel-Flugzeugblock mit seinen Lizenznehmern.


(Quelle: BA/MA RL 3/2641, Bl.53)

 

[HolgerXX]

Hallo Peter,

danke für Kommentar und Dokument. Im mir vorliegenden Protokoll der Generalluftzeugmeister-Sitzung vom 20.08.1943 ist sowohl von der He 177 B als auch von der He 277 die Rede. Die Maschinen werden dabei nicht nur unterschiedlich bezeichnet, sondern auch unterschiedlich zeitlich einsortiert.

Die He 177 B soll da ab Herbst 1944 zulaufen, die He 277 frühstens ab Ende 1946. Ende Mai 1944 könnten da bereits wieder andere Zahlen vorliegen. Die He 277 ist ja sehr schlecht dokumentiert. Fotos, die eindeutig eine He 277 und keine He 177 B zeigen, sind bekanntlich nicht erhalten. Es sollen ja einige wenige Exemplare hergestellt worden sein, aber auch eine verbale Dokumentation des tatsächlichen Bauzustands habe ich bisher nicht gesehen.

Grüße, Holger

 

[Junkers-Peter]

Stimmt, das sind dann verschiedene Zellen. Ich habe hier einen fertigungstechnischen Vergleich der Me 264, He 277, He 177 B-5, BV 222, Ta 400, Ju 290, Ju 390 von November 1943. Darin werden auch einige Grunddaten zu den Flugzeugen angegeben. Die 177 B-5 wird übrigens als Schnellbomber und die 277 als Fernkampfflugzeug bezeichnet.

He 177 B-5 zu He 277:
Länge 22 zu 23 m
Spannweite 31,5 zu 40 m
Fläche 102 zu 133 m²
Zellen-Leergewicht 12 zu 15 t
Fluggewicht 33,5 zu 55 t
Als Grundmotor war für die 277 der Jumo 222 (4x) vorgesehen, Ausweichlösung mit 6 x 603 (nochmals anderer Tragflügel?)
Motor für die 177 B-5: 4 x 603-Einbau wie bei He 219, Ausweichlösung Jumo 213

Das sind schon erhebliche Unterschiede zwischen 177 B und 277.

 

[A380]

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Der Bezirksrat Mitte in Saarbrücken hat die Umbenennung einer weiteren Straße mit historisch belastetem Hintergrund beschlossen.
Aus der Heinkelstraße im Stadtteil Alt-Saarbrücken wird die Kranichstraße.
Ernst Heinkel war ein deutscher Flugzeugkonstrukteur. Laut "Straßenumbennungskommission" von Saarbrücken hatte Heinkel eine
„schwere NSDAP-Vergangenheit“ und sich in den Dienst des „verbrecherischen Krieges“ gestellt.
Aus diesem Grund soll die Straße, die seinen Namen trägt, nun umbenannt werden. Das hat der Bezirksrat Mitte in Saarbrücken beschlossen.
Quelle Text und Foto: SR3-Nachrichten
Langsam fasse ich mir an den Kopf, hat Deutschland keine anderen Sorgen, als seine Flugpioniere zu verunglimpfen ?

EDIT : Ich möchte mal gerne wissen, was die Mitglieder der sog. "Straßenumbennungskommission" für Ihren Schwachsinn kassieren

 

[Killnoizer]

Ich spiele hier zwar noch mit , befolge weitgehend die Regeln, gehe arbeiten und zahle Steuern , habe auch mit zwei Kindern für den Arterhalt gesorgt, aber für mich ist das Land definitiv am Ende .
Jedes Gespräch mit Verantwortlichen in der Verwaltung des Staates endet in Frustration und Stagnation .
Aber für so einen Blödsinn werden Leute SEHR GUT BEZAHLT .

 

[FREDO]

Naja, Flugpionier war er schon mal nicht, auch kein Flugzeugkonstrukteur, nur eben Flugzeugindustrieller. Entwerfen und konstruieren hat er nur lassen... dafür aber im 3. Reich ganz gut verdient. Auch auf Kosten von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen.

Just my 2 ct.. und zur historischen Korrektur.

PS. Straßenumbenennungskommission ist nur eine lose Gruppierung aus Mitarbeitern anderer Verwaltungsebenen. Sie werden somit für ihre Tätigkeit im Verwaltungsbereich tariflich bezahlt und sind einmal pro Quartal oder Monat im Rahmen ihrer sonstigen Tätigkeit in diese Kommission abgestellt.
Das kann man sich aber alles erfragen und ergooglen...

 

[Monitor]

Nun ja:
Ernst Heinkel – Wikipedia