Hallo,
Die Seriösität des Projektes mal ausgeklammert, was braucht man für den Transport von WKA Rotorblättern?
Erstmal braucht man Länge, bei Landanlagen (momentan bis ca. 4 MW) hat ein Rotorblatt rund 60 - 65 m. Die Dinger sind u.a. aus Kostengründen nach wie vor aus GFK, manchmal ist ein CFK Kern vorhanden. Gewichtsmässig liegt man bei den 4 MW Anlagen pro Blatt bei etwa 25 - 30 t. Diese Anlagengrösse wird deshalb verwendet weil der Landtransport die Länge der Blätter limitiert. Gleichzeitig wirken enorme Kräfte auf die Blätter, weshalb die Hersteller diese ungern 2 teilig bauen. Was die Budgets angeht kann man das auch nicht direkt mit Airliner Flügeln von Airbus oder Boeing vergleichen, da deren Budgets bei der Entwicklung und auch bei der Materialwahl deutlich über dem liegen was im WKA Bereich realistisch ist.
Offshoreanlagen haben diese Limitierung der Länge beim Transport nicht, hier haben die derzeit grössten Anlagen ca. 16 MW und die Blätter eine Länge von 115 - 120 m, bei um die 60 t Gewicht. Im Offshorebereich wird man aber immer ein Schiff verwenden, schon alleine aus Kostengründen und weil hier nichts gegen den Einsatz eines Schiffes spricht.
Wer mehr über Rotorblätter erfahren will, der findet in dieser Episode von Omega Tau sehr detaillierte Informationen
254 - Rotorauslegung bei Windkraftanlagen
Solch ein speziell konstruiertes Flugzeug würde darauf abzielen Rotorblätter die ziemlich in die Richtung der Offshoreblätter gehen über den Umweg Luft eben auch bei Landanlagen verwenden zu können, was in bestimmten Ländern wesentlich grössere Landanlagen ermöglichen würde.
Was den möglichen Einsatzort für ein solches Flugzeug betrifft, hier muss man sich gedanklich aus Europa und vor allem aus Little Germany verabschieden und sich die echten Flächenländer der Welt anschauen - etwa die Staaten, China, oder Australien. Hier gibt es genug ebene, leere Flächen um eine Gravelpiste anlegen zu können, und eine Nutzlast wie etwa bei der C-5 braucht es hier nicht, genausowenig wie eine interkontinentale Reichweite. Es geht hier ähnlich wie bei den Airbus Beluga um Volumentransport auf mittlere Entfernungen, nicht darum in der Nutzlast oder der Reichweite Rekorde aufzustellen. So wie Airbus den Beluga speziell auf den Transport von Flugzeugflügeln und Rumpfteilen ausgelegt hat wäre ein Flugzeug für den Transport von Rotorblättern eben speziell auf diesen Einsatzzweck ausgelegt.
Dinge wie das Maschinenhaus oder der Turm sind auch heute schon so konstruiert dass man das mit schweren LKW per Land transportieren kann, dafür wird man kein Flugzeug verwenden. Die Herausforderung bei den Blättern ist bisher weder das Gewicht noch die Breiten, sondern die Länge