Die Notruf-Telefone der Berliner Polizei standen am Montagabend nicht still. Grund: Anwohner in Charlottenburg berichteten von einem ungewöhnlich niedrig fliegenden Flugzeug, das einen enormen Lärm gemacht habe. Die Polizei war ratlos, denn Meldungen über einen "gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr" lagen nicht vor.
Was hatten die Charlottenburger gegen 20 Uhr beobachtet? "Die Berichte klangen aufregend. Einige Anrufer äußerten sogar die Sorge, das Flugzeug könne in der Innenstadt landen", sagte gestern ein Polizeisprecher.
Diese ist jedoch für Zwischenfälle dieser Art nicht zuständig. Ärger über Fluglärm kommt bei der Senatsverwaltung für Verkehr an, in der gestern jedoch ebenfalls Ratlosigkeit vorherrschte. Denn die Deutsche Flugsicherung hatte gestern noch kein verdächtiges Objekt am Himmel orten können. Die Radaraufnahmen werden aber weiter ausgewertet, bislang allerdings ohne Erfolg. Einige der Zeugen des Ereignisses wollen bei dem Flugzeug eine Militärmaschine erkannt haben. Berichte, es könne sich um eine Ausbildungsmaschine vom Typ Phantom aus Rheine in Westfalen gehandelt haben, bestätigte der dortige Fliegerhorst gestern nicht - man sei aber mit Maschinen im Raum Berlin unterwegs gewesen.
Ärger um zu tief fliegende Flugzeuge gab es in Berlin schon oft. Im Blickpunkt zumeist der Flughafen Tegel. Die "Bürgerinitiative gegen das Luftkreuz" zählte bereits mehr als 60 Dachschäden in der Nähe des Flughafens. Pilot Thomas Kärger will das jedoch nicht glauben: "Über die Hohenzollernkanal-Siedlung haben die landenden Maschinen eine Höhe von etwa 200 Metern."
Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story606832.html