Venezuela - Kolumbien bald Krieg ?

Diskutiere Venezuela - Kolumbien bald Krieg ? im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Bei Equador gebe ich Dir recht, vorallem in Bezug auf "unfreiwillig". Ich sehe da keine grundsätzliches Interesse an einem Konflikt, und wirklich...
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beat

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Anzunehmen ist, dass Equador und Venezuela vermutlich mehr unfreiwillig als freiwillig Rückzugsraum für Guerilla sind, dies aber auch kaum verhindern können (und nicht gerade alles dran setzen), da sie selbst nur über begrenzte staatliche Kontrolle in den abgelegenen unwegsamen Provinzen verfügen.
Bei Equador gebe ich Dir recht, vorallem in Bezug auf "unfreiwillig". Ich sehe da keine grundsätzliches Interesse an einem Konflikt, und wirklich verhindern dass die FARC das Staatsgebiet missbraucht, können sie wohl auch nicht.

Ich sehe aber auch bei Kolumbien kein Interesse an einem Konflikt mit den Nachbarn, sondern m.E. geht es primär um die FARC selber. Man hat ev. die politischen Folgen falsch eingeschätzt, aber Kolumbien hat genug Probleme mit der FARC, Konflikte mit den Nachbarn braucht es nicht zusätzlich. Wenn man auch die Organisation und Ausrüstung (inkl. der laufenden Bestellungen) der kolumbianischen Armee betrachtet, ist alles primär auf den Konflikt mit der FARC ausgerichtet. Offensive Ausrüstung hat da nur sekundäre Priorität.

Etwas anders siehe ich es aber bei Chavez. Ich glaube schon, dass er die FARC unterstützt, d.h. materiell, finanziell und allenfalls auch mit Rückzugsgebieten, politisch sind sie ja voll auf seiner Linie. Er ist nicht nur populistisch, sondern grundsätzlich agressiv, provokativ und missionarisch in seiner Politik. Kolumbien ist für ihn eine Erzfeind. Natürlich auch, weil jeder "Freund" der USA automatisch sein Feind ist, jeder Feind der USA er automatisch zu seinem Verbündeten macht (Iran, Kuba u.a). Dazu hat er innenpolitische Probleme (Lebensmittelversorgung, die Ablehnung einer weiteren Amtszeit ua.). Und wie in der Geschichte schon oft, kommen ihm "Bedrohungen" von aussen eher gelegen und er ist grundsätzlich daran interessiert, dass diese Aufrecht erhalten wird. Kombiniert mit seinen Waffenkäufen ist daher wohl Chavez das grösste Risiko in der Region, dass ein Konflikt wirklich eskalieren kann.
 

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Etwas anders siehe ich es aber bei Chavez. Ich glaube schon, dass er die FARC unterstützt, d.h. materiell, finanziell und allenfalls auch mit Rückzugsgebieten, politisch sind sie ja voll auf seiner Linie. Er ist nicht nur populistisch, sondern grundsätzlich agressiv, provokativ und missionarisch in seiner Politik. Kolumbien ist für ihn eine Erzfeind. Natürlich auch, weil jeder "Freund" der USA automatisch sein Feind ist, jeder Feind der USA er automatisch zu seinem Verbündeten macht (Iran, Kuba u.a). Dazu hat er innenpolitische Probleme (Lebensmittelversorgung, die Ablehnung einer weiteren Amtszeit ua.). Und wie in der Geschichte schon oft, kommen ihm "Bedrohungen" von aussen eher gelegen und er ist grundsätzlich daran interessiert, dass diese Aufrecht erhalten wird. Kombiniert mit seinen Waffenkäufen ist daher wohl Chavez das grösste Risiko in der Region, dass ein Konflikt wirklich eskalieren kann.
Die Berichterstattung über Chavez ist nicht nur in vielen Medien hierzulande belastet sondern auch zum großen Teil manipuliert. Dazu kommen dann die direkten Sprüche von Chavez. Das alles ergibt dann genau das Bild was zum Beispiel der User im Zitat hier von Chavez hat.

Alleine die Logik sollte schon Aufzeigen, das weder er noch sein Land Aggressiv gegen seinen Nachbar werden wollen. Weder wurde massiv in das Heer investiert noch wurde die Armee Aufgestockt.
Daher sind Unterstellungen wie, er will Krieg, einfach lächerlich und haltlos.

Kolumbien hat gezielt jemanden gejagt und ermordet und das auf fremden Boden. Das Verstößt nicht nur gegen jedes internationale Recht sondern fördert ganz sicher nicht die Beziehungen zu seinen Nachbarländern.
Wenn Russland das gemacht hätte, wäre der Aufschrei ganz sicher enorm.
Auch Pakistan hat, sogar gegenüber den USA, von einem Kriegsgrund gesprochen, als diese im Grenzgebiet Bomben wollten.

Es ist nur verständlich, das die Grenztruppen verstärkt werden, wenn ein Nachbarland meint, sich nicht an internationales Recht zu halten.

Kommen wir mal zu dem Vorwurf, Chavez nutzt die Lage im Nachbarland aus.
Der eine, der was gegen Chavez & Co hat, wird es als Akt der Einmischung in inne Angelegenheit sehen in Kolumbien. Andere, wie das rote Kreuz oder Frankreich sehen das eher pragmatisch und gut, und ganz andere wieder als richtig und er solle noch weiter gehen. Sprich seinen Sozialismus des 21 Jahrhunderts auf Kolumbien übertragen.
Nur, wie sieht es den Chavez selber? Er sagte doch ganz klar, der Sozialismus des 21 Jahrhundert kann immer nur aus dem Volk selber, durch demokratische Schritte und Wahlen erfolgen. An ein Export ala UDSSR ala 45 oder Islam ala Iran 79 denkt er doch überhaupt nicht und auch seine Taten seit Amtsantritt 1999 zeigen es doch auf, das er sich dran hält.

Auch der BND hat zwischen Hisbollah und Israel vermittelt. Auch hier kam es zum Austausch. Warum kamen den da keine Vorwürfe, das Deutschland & Co. das Ausnutzen wollen? Zumal Deutschland nicht mal ein Nachbarland ist.

Frankreich selber sagte zu dem Vorfall, das es nicht hinnehmbar sei, diese Aktion. Den es wurde gezielt der Verhandlungsführer für die Geisel Austauschaktionen getötet. Genau der, der sich wohl in naher Zukunft mit dem Presidenten Frankreichs getroffen hätte.

Jeder kann Vorurteile haben über Chavez & Co. aber die Logik sollte man immer trotzdem im Kopf haben und nicht aus Abneigung und Hass hier Märchen auftischen. Der Aggressor ist in diesem Fall Eindeutig Kolumbien, gedeckt von den USA. Oder meint hier jemand wirklich, das für die Aktion und andere keine Rückendeckung aus den USA vorliegt? Genau das wollen die doch erreichen.
Erklärtes Ziel ist es doch, Venezuela & Co. zu isolieren und für andere Verhältnisse wieder dort zu sorgen. Typische US Politik wie eh und je.
 
mcnoch

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Könnt ihr bitte sagen, in welches Polit-Forum ich diesen Beitrag eines FLUGZEUG-Forums verschieben soll?

Bitte ganz schnell sichern, es gibt hier ganz böse Moderatoren, die ganz viel ganz gemein löschen....habe ich gehört.....
 
Achill

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Hallo,

ich hoffe natürlich das es da drüben nicht zum Krieg kommen wird.
Aber wenn es doch passieren sollte was wollen die Mirage 5 und Kfir C-7 gegen die Sukhoi's anrichten? 5 Sukhoi's bestückt mit BVR-Raketen sind alle gegnerischen Flugzeuge abgeschossen...

Der Nachteil der Mirage 5 und Kfir's ist das diese keine BVR-Raketen haben. Anders gesehen ist die entscheidung Kolumbienes die älteren Kfir's auszumustern um weitere aus Israel zu bekommen um diese am Ende wieder auszumustern die einzigste finanzielle Lösung für Kolumbien.
Ebenso zeigt dies das sie keine F-16 bekommen d.h. die Amerikaner geben Kolumbien im groben und ganzen was die brauchen für den Kampf gegen Drogen und Geruilia aber keine gebrauchten F-16. Außerden sind die Kolumbianer contra den Amis gelaufen als die sich für den brasilianischen Super Tucano und nicht für die T-6 entschieden haben vieleicht deswegen.

Denke aber das es nicht so weit kommen wird, da Chaves was Persönliches gegen den Kolumbianischen Presidänten hat um diesen einzuengen, aber auch um Amerika zu beweisen das er keine Angst hat.

Zum Thema der bessere Kfir C-10 muß diese natürlich mit der Derby BVR-Rakete bestückt sein um im Luftkampf possitive Ergebnisse zu erzielen.

Zum Schluss was Venezuela angeht sind diese in der Nähe von neue Bestellungen fürs Arsenal wie S-300, Mi-28N, Yak-130, IL-76/78 und Su-35 oder Su-30MKV, vieleicht Su-39, U-Boote Kilo-636 (3Stk.), 600 ΒΜΡ-3 oder Iguana Sabiex.

In der Zukunft eine Supermacht in Süd-Amerika...

MfG Achill
 
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Hallo,

ich hoffe natürlich das es da drüben nicht zum Krieg kommen wird.
Aber wenn es doch passieren sollte was wollen die Mirage 5 und Kfir C-7 gegen die Sukhoi's anrichten? 5 Sukhoi's bestückt mit BVR-Raketen sind alle gegnerischen Flugzeuge abgeschossen...
Wenn die Kfirs den Suchois den Gefallen tun, und alle schön vor deren Radarschüssel rumfliegen, wenn die Suchois gerade in der Luft sind. Wenn sie dann den LockOn bemerken, sollten sie weiter schön im Engagement Envelope bleiben, nicht etwa abdrehen oder so.
Die 5 Suchois (und ihre Piloten) müssen zudem ein ganz schönes Stehvermögen beweisen, wenn sie das Gefechtsfeld 24 Stunden schützen wollen. Die NATO setzt glaub ich ne Sortie Rate von 3 pro Flugzeug und Tag unter Surge Conditions an, sonst weniger. Wenn eine Suchoi 2 Stunden auf Station bleiben kann, stets ein Pärchen vor Ort ist, dann wären das 24 Sorties am Tag, ergo etwa 5 pro Flugzeug und Tag. Unrealistisch.
 
Veith

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Wenn es zum Schlimmsten kommt, werden uns jedenfalls beide Seiten mit "phantastischen" Abschußzahlen beglücken und wir werden der einen oder anderen Seite glauben müssen.

Ich glaube der, die nicht von sich behauptet "null" eigene Verluste gehabt zu haben :FFTeufel: ;)
 

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Es wird nicht zum Krieg kommen, es sei den, bestimmte Gruppen in den USA wollen das wirklich. Venezuela und die, seit heute, drei anderen Staaten haben lediglich diplomatische sowie wirtschaftliche Sanktionen erlassen. Dazu haben zwei Staaten, die eine Grenze zu Kolumbien haben, ihre Grenztruppen verstärkt um ihre Souveränität zu schützen und zu wahren.

Das dann auch politische persönliche Fäden von Chavez dazu kommen, der Drogenbosse und korrupte Staatsführer auch beim Namen nennt, sollte doch nun wirklich keinen Wundern. Damit ist er schließlich schon mehrmals in, nicht Anfechtbaren, demokratischen Wahlen bestätigt worden.
Ob das immer förderlich ist, gerade in der Sprache der Diplomatie, kann ja jeder selber Entscheiden. Der Inhalt seiner Worte ist jedoch meist immer wahr.

Und zum eigentlichen Thema. Es gibt in Brasilien einen ultra Rechten Abgeordneten, der schon in einer üblen Hetzrede gegen Chavez im Jahr 2006? einen Destabilisierungensplan aufzeigte um gegen Venezuela einen Kriegsgrund seitens Kolumbiens zu bekommen. So das dort wieder "ordentliche" Verhältnisse eingeführt werden können.
Dank der massiven US Militärhilfen ist doch die Absicht der USA in kolumbien vorgezeichnet. Ist schließlich der einzige in der Region, der noch auf US Linie ist.

Und die Aktion vor ein paar Tagen wurde durch US Awacs und Drohnen ja erst möglich.
http://www.freitag.de/2008/10/08100801.php
Filmmaterial der kolumbianischen Armee und Ermittlungen der ecuadorianischen Behörden förderten hingegen einen ganz anderen Hergang zutage. Die US-Luftüberwachung, die über Kolumbien mit AWACS-Maschinen, Flugdrohnen und Satelliten im Einsatz ist, hatte Raúl Reyes in einem zwei Kilometer südlich der Grenze gelegenen FARC-Camp per Funküberwachung geortet. Kolumbianische Spezialeinheiten waren daraufhin ins Nachbarland eingesickert. Ohne die ecuadorianische Autoritäten zu informieren, wurden die schlafenden Rebellen im Morgengrauen des 1. März mit Cluster-Bomben angegriffen. Reyes, der den Angriff verwundet überlebte, versuchte zu fliehen, wurde jedoch von einer kolumbianischen Eliteeinheit gestellt und erschossen. Um diesen militärischen Sieg beweisen zu können, entführten die Kolumbianer dann auch noch seinen Leichnam, um diesen in Bogotá vorzuführen.
 
Schorsch

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Und die Aktion vor ein paar Tagen wurde durch US Awacs und Drohnen ja erst möglich.
Glaub nicht alles was Deiner Meinung entspricht. Für eine "Funküberwachung" braucht man keinen AWACS, welche nebenbei auch etwas zu schade wären um den Dschungel zu bewachen. Die "Rebellen" sind wohl auch nicht so blöde, und funken von ihrem Quartier. Wenn doch haben sie die Bombe ja fast schon direkt angefordert.

Ansonsten verstehe ich nicht, warum hier die USA, Chavez und "ultrarechte" brasilianische Abgeordnete von Relevanz sind?
 
Tschaika

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...

Ansonsten verstehe ich nicht, warum hier die USA, Chavez und "ultrarechte" brasilianische Abgeordnete von Relevanz sind?
also Schorsch, als einer der Vertreter einer ganzheitlichen Sicht auf die Dinge, sollte Dir die Gemengelage von Interessen und Akteuren doch schon wichtig sein ... ;)


BTW, der genannte Freitag-Artikel ist in Gänze lesenswert (auch wenn man nicht mit allem übereinstimmt), da er auf Handlungsstrukturen (-strategien) verweist, die schon einmal in den 80er Jahren praktiziert wurden ... ebenso auf schon namentlich bekannte Akteure.

last-but-not-least: inzwischen aht auch Nikaragua seine diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen ...
http://www.tagesschau.de/ausland/kolumbien30.html

mcnoch's Worte im Ohr noch eine Frage: wozu braucht Kolumbien neben den 24 Kfir noch ein Tankflugzeug (B767)? Und sind die Kfir für COIN-Einsätze nicht die berühmte Kanone für die Spatzen? Es hat eher den Anschein, als ob hier ein anderer Konflikt ausgetragen als ein Beitrag zur Lösung des jahrzehntelangen Konflikts in Kolumbiens geleistet wird (von Sozial- und Wirtschaftsprogrammen in diesem Land habe ich lange nichts gehört ... da wird es wieder OFFTOPIC) ...
 
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Achill

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Und nu ist wieder Ruh:

Überraschendes Ende der Südamerika-Krise
Santo Domingo (dpa) - Die schwere Krise zwischen Kolumbien und seinen Nachbarn ist völlig unerwartet mit einer Versöhnung zwischen Ecuador und Kolumbien beigelegt worden. Die Präsidenten beider Länder, Rafael Correa und Alvaro Uribe, schüttelten am Ende eines Gipfeltreffens der Rio-Gruppe in der Dominikanischen Republik lange die Hände. Uribe versprach, dass sich Militärschläge wie der vom vergangenen Samstag in Ecuador auf keinen Fall wiederholen würden. Dabei war der Vize der FARC-Rebellen getötet worden.
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20080307&did=630038


Krise zwischen Equador und Kolumbien beigelegt
Kameradschaftliches Händeschütteln, Schulterklopfen, Witze: Die Regierungen von Kolumbien, Ecuador und Venezuela haben ihren Streit um die Farc-Rebellen beigelegt. Auf einem Gipfeltreffen erklärten Präsident Chavez und seine Kollegen die Krise offiziell für beendet.

Farc-Anführer von eigenen Leuten getötet

Unterdessen berichteten kolumbianische Medien, dass das Führungsmitglied der Farc-Rebellen, Iván Ríos, von seinen eigenen Leuten umgebracht worden sei. Ríos, Mitglied des höchsten Führungsgremiums der Farc, sei von Rebellen getötet worden, die das auf ihren Chef ausgesetzte Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro) kassieren wollten, berichtete Radio Caracol


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,540233,00.html
Hallo,

na das ist eine schöne News-Meldung...!:)

MfG Achill
 
Schorsch

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mcnoch's Worte im Ohr noch eine Frage: wozu braucht Kolumbien neben den 24 Kfir noch ein Tankflugzeug (B767)? Und sind die Kfir für COIN-Einsätze nicht die berühmte Kanone für die Spatzen? Es hat eher den Anschein, als ob hier ein anderer Konflikt ausgetragen als ein Beitrag zur Lösung des jahrzehntelangen Konflikts in Kolumbiens geleistet wird (von Sozial- und Wirtschaftsprogrammen in diesem Land habe ich lange nichts gehört ... da wird es wieder OFFTOPIC) ...
Hmm, so ein Tankflugzeug ist zur strengen Verteidigung der eigenen Scholle ja nicht wirklich notwendig. Man kann annehmen, dass das Tankflugzeug mitunter nötig ist, um entlegende Gegenden zu erreichen. Man muss sich stets die Topographie des Landes vor Auge halten.
Für Kolumbien gilt das gleiche wie für Venezuela, noch stärker eigentlich: die Luftstreitkräfte reichen nicht aus, um wirklich entscheidende Schläge gegen einen Gegner auszuführen, außer man beschränkt sich auf "Terror-Angriffe" gegen Flächenziele. Da kann man schon mit wenigen Streubomben ne Menge Menschen umbringen.

Tschaika schrieb:
BTW, der genannte Freitag-Artikel ist in Gänze lesenswert (auch wenn man nicht mit allem übereinstimmt), da er auf Handlungsstrukturen (-strategien) verweist, die schon einmal in den 80er Jahren praktiziert wurden ... ebenso auf schon namentlich bekannte Akteure.
Ich muss sagen, dass die Bemühung der dauernden Reizworte es schon schwierig machen, den Artikel ernst zu nehmen. Wenn der Autor ne ganz klare Position einnimmt, dann wird es für mich schwierig, auch die Fakten zu glauben. Die Geschichte von amerikanischen AWACS kommt so im Nebensatz, dass es entweder "Common Knowledge" ist, oder aber der Autor amerikanische Aufklärungstechnik mit AWACS gleichsetzt. Der normalen Journalie erschließt sich eh nicht die Bedeutung des Wortes AWACS, und das solch ein "Asset" dort komplett vergeudet wäre.

News schrieb:
Überraschendes Ende der Südamerika-Krise
So überraschend find ich es nicht. Alle haben gehabt was sie wollten. Kolumbien einen "Feind" weniger, und den Beweis, dass man auch mal etwas "Völkerrecht" verletzt, wenn es opportun ist. Equador und vor allem Venezuela die fällige Empörung, etwas pathetisches Säbelrasseln ("... schicken sie zehn Panzerbattallione an die Grenze ...") und schlussendlich die Entschuldigung durch Kolumbien, vermutlich verbunden mit einigen internen Absprachen und Konszessionen. Man sieht: Es regiert doch die Vernunft. Immerhin!
 
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beistrich

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....

mcnoch's Worte im Ohr noch eine Frage: wozu braucht Kolumbien neben den 24 Kfir noch ein Tankflugzeug (B767)? ....
Eigendlich wollte ich mich in diesem...Thread ja nicht einmischen aber:

Seit wann haben die einen 767 Tanker? Die einzigen Kunden dieses Typs sind Japan und Italien
 
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Na Gott sei Dank ist nun wieder Ruh. Es kann ja auch eigendlich keinem der Laender an einem Konflikt gelegen sein.
 
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Eigendlich wollte ich mich in diesem...Thread ja nicht einmischen aber:

Seit wann haben die einen 767 Tanker? Die einzigen Kunden dieses Typs sind Japan und Italien
haben tun sie ihn noch nicht, werden aber bald ...
"Colombia Gets An Aerial Tanker
March 6, 2008: The recently announced Colombian purchase of 24 Israeli Kfir fighters deliberately left out another part of the deal, the sale of a aerial tanker. Israel will also be providing a B767 aircraft converted to provide aerial refueling of the Kfirs. ... The second hand B767 tanker will cost $60 million. Each of the second hand Kfirs will cost about $8 million. ..."
http://www.strategypage.com/htmw/htproc/articles/20080306.aspx
 

beat

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Na Gott sei Dank ist nun wieder Ruh. Es kann ja auch eigendlich keinem der Laender an einem Konflikt gelegen sein.
Sicher ist es gut, dass sich das Ganze entspannt hat. Aber ob wieder Ruhe ist oder bleiben wird, da sind sich nicht alle einig:

"Trotz dieser unerwartet schnellen Entspannung ist es zweifelhaft, ob das gegenseitige Misstrauen wirklich ausgeräumt ist. Denn die Vorwürfe der kolumbianischen Regierung gegen ihre beiden Nachbarländer stehen nach wie vor im Raum. So hat sich mittlerweile herausgestellt, dass das bombardierte Farc-Camp ein wahrer Pilgerort für linke Studenten und Aktivisten aus ganz Lateinamerika war  die Behauptung der Ecuadorianer, davon nichts gemerkt zu haben, ist höchst unglaubwürdig. Ausserdem gerät Chávez innenpolitisch immer stärker unter Druck, was ihn dazu verleiten könnte, sich bei nächster Gelegenheit erneut als internationaler Scharfmacher zu gebärden."

Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/849248.html
 
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Eine Untersuchung der ecuadorianischen Luftwaffe hat nun ergeben, daß zehn »intelligente« 250-Kilo-Bomben vom Typ GBU 12 Paveway II auf das Guerillalager abgeworfen wurden. Diesen Bombentyp hatte die US-Armee bei der »Operation Wüstensturm« 1991 gegen irakische Truppen eingesetzt. Quito bezweifelt, daß Bogotá über die Maschinen und das Know-how verfügt, um diese Waffen selbst einzusetzen. Diese Zweifel nährt auch ein Bericht, den die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) auf Basis kolumbianischer Angaben verfaßt hat. Demnach waren an dem Angriff fünf kolumbianische Kampfflugzeuge mit zehn konventionellen Bomben beteiligt. Unterstützt worden seien sie von drei US-Maschinen des Typs A-37, die offenbar Streubomben einsetzten. Ecuadors Militärgeheimdienst überprüft nun, ob sich eine US-Maschine vom Typ C-130, die vom ecuadorianischen US-Stützpunkt Manta gestartet war, an der Aktion beteiligt hat .... Dort sind auch drei AWACS-Maschinen stationiert. Mit diesen fliegenden Befehlsständen läßt sich auch der Funkverkehr abhören. Der Nutzungvertrag für Manta läuft 2009 aus. Ecuadors Präsident Rafael Correas will ihn nicht verlängern.
jw vom 25.03.2008
 
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Die junge welt zeigt ihre journalistische Klasse.

Eine Untersuchung der ecuadorianischen Luftwaffe hat nun ergeben, daß zehn »intelligente« 250-Kilo-Bomben vom Typ GBU 12 Paveway II auf das Guerillalager abgeworfen wurden.
Aha. Gehen wir mal davon aus, dass man Ziele im Dschungel nicht mit Laser markiert, dann muss es sich ja um GPS-gesteuerte Bomben handeln. Wenn dem so ist, kann jedes Flugzeug sie abwerfen gesetzt dem Fall sie wurden vorprogrammiert (was wiederum zu erwarten ist, da eine "vor Ort" Identifikation des Ziels ja ausfällt). Also bestenfalls ein Beweis, dass die Kolumbianer amerikanische Waffen benutzen, was etwa so geheim wir das heutige Datum ist.

Unterstützt worden seien sie von drei US-Maschinen des Typs A-37, die offenbar Streubomben einsetzten.
Warte mal: die US Maschinen sollen erst intelligente Waffen einsetzen, und nun doch Streubomben? Des Weiteren durch einen Typ, der von der USAF gar nicht betrieben wird? Da hat der "Redakteur" wohl im antiamerikanischen Eifer etwas durcheinander gebracht.

Ecuadors Militärgeheimdienst überprüft nun, ob sich eine US-Maschine vom Typ C-130, die vom ecuadorianischen US-Stützpunkt Manta gestartet war, an der Aktion beteiligt hat .... Dort sind auch drei AWACS-Maschinen stationiert.
Uh oh. Eine C-130 kann ja so ziemlich alles sein. Hätte der "Redakteur" tatsächlich Interesse an der Wahrheit, so könnte er natürlich rauskriegen, dass all diese Flugzeuge vornehmlich der Kontrolle des illegalen Drogenhandels dienen und eventuell nicht gerade spezialisierte Spionage-Flugzeuge sind.

Des Weiteren könnte er rauskriegen, dass der neue Präsident Equadors die USAF da weg haben möchte, und nicht erst seit gestern. Wenn also eine "Untersuchung" der equadorianischen Behörden sagt, dass US-Flugzeuge in der Zeit gestartet sind, dann kann man auch andere Intentionen dahinter vermuten.

Mit diesen fliegenden Befehlsständen läßt sich auch der Funkverkehr abhören.
Unverschlüsselter Funkverkehr lässt sich mit allem möglichen abhören. Ob man dazu eine 500 Millionen USD teure Aufklärungsplattform braucht ist fraglich. Auch eher zu vermuten, dass derartige Einsätze von Kolumbianern von Kolumbien aus geflogen werden. Die wenigsten USAF Angehörigen sprechen fließend Spanisch.

Insgesamt ist dieser "Bericht" vom fleißigen jw-News-Praktikanten leider über die Voreingenommenheit seines Verfassers gestolpert. Ich würde solche Journaille der 2. Klasse ja nicht unter meinem Usernamen weiterverbreiten.
 
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