AW: WB2014BB Junkers D.I - 1:48
Bemalungsinformationen zu WK-I-Maschinen haben immer einen gewissen "Hätte-Könnte"-Charakter plus Sprottenkiekerei aus s/w-Aufnahmen. Das hat hauptsächlich damit was zu tun, dass zB Restaurierungen von Flugzeugtechnikern gemacht werden und nicht von Restaurateuren. Sowas wie Restaurationsberichte sind den Flugzeugmuseen weitgehend fremd. Dazu kommt das szenetypische Darufherumsitzen auf Primärquellen, das nur den Erben die Menge des Wegzuwerfenden erhöht, nicht aber einem Wissenszuwachs...
Also nochmal zu den Junkersmaschinen: Gemeinsam den britischen Berichten zu Junkers-Metallmaschinen ist die Beschreibung Grün-Malve für die Oberseiten, weiss-blau für die Unterseiten. Nicht erfasst dabei ist das Herstellerwerk (Jfa oder Jco/Jko). Beim Vergleich von s/w-Aufnahmen ist strittig, welche Farbe was ist, was also der helle, was der dunkle Farbton ist.
Der Farbauftrag war ausgesprochen dünn, es war keine Schutzwirkung etc nötig.
Die eine (von vier) in Hombeek beschriebene Maschine hatte eine zweite (!) Farbschicht in braun über dem Rumpf. Weshalb auch immer. Beschrieben wird, dass auch die Militärnummer (Junk.DI xxxx/18) mit dieser Farbe überlackiert war.
Die ebenfalls in Hombeek fotografierte Maschine (die mit dem Rumpfband) könnte ebenfalls so lackiert gewesen sein. Wenn man bei den o.a. links genau hinsieht, erkennt man eine Farbgrenze am Rumpf, in Balkenkreuzquadranten 12 bis 3 Uhr sowie weiter hinten am Rumpf. Könnte eine Übernebelung sein, wie bei der Weiss-Leitwerk-Maschine. Das Rumofband ist sicherlich ein persönliches Kennzeichen. Es gibt zusätzlich eine schräg-von-hinten Aufnahme, da wirken die Flügeloberseiten ganz weiss.
Die Weisses-Leitwerkmaschine (die ohne Reifen und mit Jko-Beschriftung) ist auf der Unterseite sicher nicht weiss. Ich weiss nicht, wieviele Aufnahmen im Karaya-Band sind, im Datafile sind drei. Bei der Aufnahme von vorne erkennt man den weissen Rand um das untere Balkenkreuz, die Lackierung daneben ist deutlich abgesetzt, dunkler. Das schwer zu erkennende herunterhängende Höhenruder ist hier genau so dunkel wie die Unterseite der Flügel (nicht abgeschattet, wirklich der selbe Grauwert, kein weiss).
Bei einer schräg von vorne-Aufnahme dagegen knallt es wieder richtig "weiss". Die Seitenansicht, von der du auch einen Ausschnitt hier zeigst, ist vom Licht her auf den Ober- und Vorderseiten ordentlich hell belichtet. Die Vorderkante des Flügels sieht hier ebenfalls völlig weiss aus.
Auf den Seiten 24/25 des Windsock Datafiles sieht man eine weitere Maschine dieser Art, nur den Rumpf. Auch hier wirkt der Rumpf fleckig übernebelt, keine Militärnummer sichtbar, Höhenleitwerk knallend weiss. Hier ist der FO aber Evere, Nähe Brüssel.