Mit der P-1 hatte man endlich wieder ein purpose built MPA und nicht einen hingebogenen Airliner. Wir haben ja bitter erfahren müssen, dass ein Hersteller mit extrem großer Kompetenz im Zivilflugzeugbau nicht automatisch dafür prädestiniert ist, ein militärisches Transportflugzeug zu entwickeln. Nun soll Airbus auf einmal kompetent sein, ein MPA zu entwickeln? Fraglich...
Ich denke man kann den Japanern eine gehörige Kompetenz für Flugzeugbau im maritimen Einsatzbereich zusprechen. Sicherlich ist anzunehmen, dass die P-1 alle Anforderungen an Korrosionsbeständigkeit erfüllen wird. Wenn sie damit werben, dass die F-7 Turbofans speziell auf Einsatz im maritimen Umfeld hin entwickelt wurden, dann darf man das wohl glauben. Die Tatsache, dass Mitsubishi sogar auf ein eigens entwickeltes Triebwerk setzt, anstatt ein verfügbares TW der passenden Schubklasse zu wählen, lässt imho tief blicken. Es wäre ein Leichtes gewesen (dazu viel billiger) auf ein CF-6 etc. zurück zu greifen. Man hat absichtlich das hohe Entwicklungsrisiko das ein neues TW in Verbindung mit einer neuen Zelle mit sich bringt in Kauf genommen. Ich gehe davon aus, dass auch das Thema Materialermüdung bei der P-1 kein Problem werden wird und die Maschine entsprechend robust ausgelegt ist um viele Jahre taktisches Fliegen in niedrigen Flughöhen wegzustecken.
In der Vergangenheit waren die japanischen Typen meistens sehr solide Entwürfe die leider gegen die erdrückende Übermacht (mit ihren starken Lobbyisten) aus USA und Europa auf dem Weltmarkt keine Chance hatten.
Fraglich ist nur, ob sich eine Lösung, die die Japaner mit ins Boot nimmt, wirtschaftspolitisch vertretbar sein wird. Eine offenkundig hervorragende Lösung für die Marine wäre die P-1 bestimmt. Aber wie war es in den letzten Jahrzehnten stets: Die beste Lösung war nie wirklich gefragt. Es waren immer wirtschaftspolitisch motivierte Beschaffungsentscheidungen.