Super Connie bleibt wegen Gross-Reparatur 2010 am Boden
Schweren Herzens hat sich der SCFA-Vorstand entschlossen, die Super Connie 2010 am Boden zu lassen. Der Grund liegt in einer umfangreichen Korrosions-Reparatur an den Flügeln, deren Ausmass erst bei der im vergangenen Dezember erfolgten Jahres- und Korrosions-kontrolle zum Vorschein kam. Doch die SCFA-Mitglieder können 2010 trotzdem abheben, denn die Douglas DC-3 HB-IRJ steht ihnen für Flüge zur Verfügung, unter anderem auch zu Destinationen, welche mit der Connie bereits geplant waren.
Obwohl als Verein organisiert, muss die SCFA wie eine kleine Fluggesellschaft geführt werden – unter anderem aber mit der wichtigen Ausnahme, dass jegliche Mithilfe/Arbeit freiwillig und ohne Entgelt geleistet wird. Bezüglich Flugzeugunterhalt und Flugbetrieb legt der SCFA-Vorstand wert darauf, dass die Super Connie wie ein modernes Verkehrsflugzeug derselben Kategorie betrieben und unterhalten wird. Vor allem im Bereich Wartung werden keine Kompromisse eingegangen: Es wird repariert, was repariert werden muss. Damit führen wir die in den vergangenen sechs Betriebsjahren gelebte Sicherheitskultur konsequent weiter.
Korrosion am Flügelhinterholm
Bei der jährlichen Grosskontrolle im Hangar in Lahr hat sich vergangenen Dezember gezeigt, dass am sogenannten „Cap“ der Flügelhinterholme, insbesondere am rechten Flügel, die Korrosion fortgeschritten ist. Das ist bei einem Flugzeug, das bald 55 Jahre alt ist, nichts Aussergewöhnliches. Korrosion findet man praktisch bei allen Flugzeugen, auch bei solchen, die erst wenige Jahre im Betrieb sind.
Das SCFA-Unterhaltsteam hat nun durch mehrere Fachleute den Umfang der Korrosion abklären lassen und sich Vorschläge zur Behandlung des Schadens unterbreiten lassen. Dabei hat sich herausgestellt, dass es am effizientesten und am praktikabelsten ist, den „Cap“ beider Flügelholme vollständig zu ersetzen. Dafür müssen Teile des Flügels der Connie abmontiert werden. Dass diese Reparatur sehr zeitaufwendig ist, erklärt sich von selbst. Die Fachleute rechnen mit einem Aufwand von gegen 5000 Mannstunden.
Kurz-Flugsaison ist zu teuer
Bei einem optimalen Verlauf wäre die Reparatur innert sechs Monaten erledigt. Doch wenn die Connie erst im August 2010 abheben könnte, käme der anschliessende nur zwei- bis dreimonatige Flugbetrieb aufgrund der hohen Fixkosten, unter anderem für Pilotenschulung, Versicherung und Unterhalt, viel zu teuer. Deshalb hat sich der SCFA-Vorstand nach eingehender Diskussion und schweren Herzens entschlossen, die Connie erst im Frühling 2011 wieder zu fliegen.
Investition in die Zukunft der Connie
Die umfassende Korrosionsbehandlung kommt auf rund eine halbe Million Schweizer Franken zu stehen, da nicht alle Arbeiten der Spezialisten im Frondienst erledigt werden können. Diese enorme Summe übersteigt die derzeitigen Möglichkeiten des Vereins. Deshalb werden 2010 auch neue Sponsoren gesucht. Diese können darauf zählen, dass sie eine Investition in die Zukunft der Super Connie tätigen. Denn nach dieser Korrosionsbehandlung und mit den vier gewechselten Motoren wird sie für weitere Jahre vielen Freunden der legendären Kolbenmotorfliegerei nicht nur am Boden, sondern in ihrem liebsten Element, der Luft, grosse Freude bereiten.
Für den Vorstand der Super Constellation Flyers Association
Urs Morgenthaler, Präsident