Zur "wilden" Anfangszeit des Jabog 32 hier ein Auszug auseinem Artikel zur Geschwadergeschichte aus der Broschüre zum 20. Geschwaderbestehen 1978:
"Hatten selbst die Götter böse Ahnungen?
Jedenfalls hüllten sie sich in tiefhängende graue Wolkenmassen, aus denen Regen mit bedrückender Beständigkeit strömte; zumindest zeigten diese Götter kein besonderes Interesse an der Geburtsstunde eines Jagdbombergeschwaders der noch recht jungfräulichen Deutschen Luftwaffe.
Dabei wäre doch wirklich aller Anlaß gewesen, den bayerischen Himmel im schönsten Weiß-Blau erstrahlen zu lassen, wurde doch an diesem 22. Juli 1958 der erste Kampfverband auf bayerischem Boden in Dienst gestellt.
Das Jagdbombergeschwader 32 in Lechfeld/auf dem Lechfeld unter der Führung von Oberstleutnant Siegfried Barth nahm seinen Dienstbetrieb auf.
Zu einem fliegenden Verband gehören Flugzeuge; die waren da. In Reih und Glied standen silberglänzende F-84F "Thunderstreak" auf dem Lechfeld bereit.
Zu einem fliegenden Verband gehören Piloten; die waren nicht da, zumindest nicht in nenneswerter Anzahl. Spärlich hatte die sehnlichst erwartete Rückkehr der Piloten aus den USA und Kanada begonnen, und dabei war für das Jabog 32 nicht viel abgefallen. Aber schon wenige Wochen später änderte sich das Bild und immer häufiger wurden die Bewohner Klosterlechfelds und der umliegenden Ortschaften ais ihrer bisherigen Ruhe geschreckt, wenn die Maschinen mit den damaligen Kennbuchstaben "DB" über ihre Häuserdächer donnerten.
Mit leichtem Schaudern denkt man als Flugzeugführer heute an die flugsicherungs- und flugsicherheitsmäßigen Voraussetzungen zurück, unter denen damals geflogen wurde. Es fehlte an an technischem Gerät, an Ersatzteilen, an Vorschriften und vor allem an Erfahrungen bei allen Beteiligten. Hier hat sich inzwischen natürlich unendlich viel getan, vor allem hinsichtlich der Vorschriften!...
...Die monatliche Flugstundenkurve stieg beständig an und bald hatte man sich auch mit Planungen für die Waffenausbildung zu befassen, denn der Abwurf von Kraftstoffzusatzbehältern konnte nur sehr bedingt als Waffeneinsatz angesprochen werden...
Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Trefferablagen vom Mittelpunkt des Abwurfplatzes für Zusatzbehälter zu großen Hoffnungen für den Bombenaburf berechtigten...
Der erste Bombenabwurf erfolgte auf türkischem Territorum im Sommer 1959, wo in Bandirma an der Westküste der Türkei außerdem mit Bordwaffen und Raketen geschossen wurde. Allerdings war hier zunächst festzustellen, daß anfängliche Mängel bei der Treffergenauigkeit durch besonders couragierten Tiefanflug ersetzt wurden."
Aufstellung der ersten Maschinen auf der Platte Bruno
Die Instandsetzung erfolgte Anfangs in der sogenannten Deuter-Halle. Daneben wurde später die Werft errichtet. Gut zu sehen ist der geöffnete Zugangsdeckel unter dem Rumpf mit dem Druckluftbehälter für den druckluftbetätigten Starter des J65-Triebwerkes.
Display mit den Bewaffnungsmöglichkeiten der F-84F. Es dominieren die ungelenkten Luft-Boden-Raketen, außerdem konventionelle Bomben und N-Container.
Rechts sind die beiden Schleudersitztypen zu sehen, im Vordergrund der Republic-Sitz und dahinter der Martin-Baker Mk. GY5-Sitz, der ab 1961 den Republic-Sitz ersetzte.
Aufmunitionieren der Muni-Kästen für die Bordmaschinenkanonen mit Kaliber 12,7 mm. Die Aufnahme könnte in Deci entstanden sein.