fabe schrieb:
Bei druckeronkel.de steht, dass der Laser Drucker nur Standard Farben drucken kann. Ist vielleicht ne dumme Frage aber was sind denn Standard Farben?
Theoretisch kann der Drucker alle Farben drucken,aber bedingt durch die Drucktechnik,sieht das bei vielen Farben ziemlich daneben aus.
Der ALPS bzw OKI druckt nicht wie ein Tintendrucker durch aufspritzen der Tinte,sonder nutzt Farbbänder in Gelb,Rot,Blau und Schwarz. Die Farbe der Bänder ist wachsartig und wird durch den Druckkopf erhitzt und dann Dot für Dot auf das Papier übertragen. Das ist auch der Grund,warum man bei CMYK Mischfarben ein Raster sieht,denn um ein z.B abgetöntes Gelb zu erhalten,werden nur einzelne Punkte von z.B Rot und Schwarz hinzugefügt. Von weitem sieht das ganz OK aus,aber bei näherer Betrachtung fallen diese Punkte ziemlich auf.
Der Treiber emöglicht aber den sogenannten Spotcolormodus,hierbei werden die reinen Töne der Farbkasetten gedruckt,d.h. ohne Raster. Um ein Grün zu erhalten,druckt man dann zuerst Cyan (Blau) und dann Yellow (Gelb) Ein Vorteil bei dem Drucker ist,dass er das Papier im Drucker fixiert hält,so das man alle gewünschten Farben übereinander drucken kann,ohne einen Versatz zu erhalten. Allerdings ist das Arbeiten in diesem Modus ziemlich aufwendig,da man mit Layern bzw Ebenen arbeiten muß. Man teilt quasi den Entwurf in seine verschiedenen Farben auf,die der Drucker dann nach und nach abarbeitet. Bei den von mir zuletzt erstellten "Immelmann" Decals waren das z.B fünf Farben,nämlich Rot,Gelb,Schwarz,Blau und Weiss.
In der Praxis sieht das dann so aus:
Zuerst wird der komplette Entwurf in Illustrator geöffnet,dann davon eine Kopie für die weissen Felder erstellt,denn diese müssen zuerst gedruckt werden,damit die Decals deckend sind. Bei schwarz ist dieser Vorgang nicht nötig,denn diese Farbe ist deckend (wie das Weiss)
Man löscht also alles vorhandene,was nicht Weiss werden soll und färbt die übrig gebliebenen Flächen mit 100% K (Schwarz) Im Treiber wählt man nun Spotcolor "Weiss" und der Drucker druckt alles was schwarz eingefärbt ist,Weiss.
Nun erstellt man noch eine Kopie vom Original und löscht alles,was nicht Rot werden soll,aus der Zeichnung. (das Papier ist übrigens immer noch im Drucker fixiert) Wieder Schwarz einfärben und im Treiber die "Magenta" Kasette unter Spotcolor auswählen) Der Drucker druckt darauf hin,die gewünschten Flächen in dieser Farbe. Da das Magenta kein reines Rot ist,muß noch eine Lage Gelb gedruckt werden,um ein Rot zu erhalten. Also,selbe Zeichnung und im Druckertreiber die gelbe Kasette anwählen. Nach dem Druck des Gelb über das Magenta hat man so ein kräftiges Rot. Falls dieses zu dunkel ausfällt,kann man noch weitere Lagen Gelb drucken,um die Farbe aufzuhellen.
Analog dazu wird mit den Farben,Blau (die Cyan Kasette erzeugt ein Himmelblau (ca RAL 5012) das aber z.B durch überdrucken mit Magenta abgedunkelt werden kann, sowie mit den Farben Gelb und Schwarz verfahren. In einem farbigen Entwurf wird Schwarz immer zuletzt gedruckt.
Nach fünf Durchgängen die ca 10 Minuten in Anspruch nehmen für den Druck,hat man dann sein fertiges Decal.
Um in Ebenen zu arbeiten,ist ein Vektorprogramm also zwingend notwendig,aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Ein Nachteil bei der weissen Kasette ist,das diese nicht 100% deckend ist. Bei dunklen Untergründen kann deiser daher durchscheinen. Dann muß man auf dem Decalbogen die weissen Symbole noch einmal extra drucken und diese am Modell vorher aufbringen. Zwei Mal Weiss übereinander drucken geht leider nicht,da sonst beim Druck die erste Lage Weiss wieder abgehoben wird durch die erzeugte Hitze des Druckkopfes.
Dieses oben beschriebene Verfahren wird sicherlich mit Standardfarben beim Druckeronkel gemeint sein,denn diese kann man so nur in gewissen Grenzen abtönen (wie beim Rot beschrieben)
Roman Ende
