Meteor
Fluglehrer
Mittwoch 27. Februar 2002, 13:39 Uhr
Deutschland beteiligt sich an europäischem Satellitensystem
«Galileo» für Telematik unabhängig von US-Projekten
Berlin (AP) Deutschland wird sich an der Errichtung des europäischen Satelliten-Navigationssystems «Galileo» beteiligen. Den entsprechenden Kabinettsbeschluss gab Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig am Mittwoch im Bundestag
bekannt. Das System soll ab 2008 in Betrieb gehen und die satellitengestützte Navigation unabhängiger von dem bisher genutzten US-System GPS machen. Die Entwicklungskosten insgesamt werden auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Auf Deutschland kommen rund 350 Millionen Euro bis 2015 zu.
Das bisher kostenlose militärische Navigationssystem GPS kann nach Bodewigs Angaben nicht zuverlässig ununterbrochen genutzt werden, weil die Vereinigten Staaten es etwa in Krisenzeiten ausschließlich für ihre militärischen Zwecke einsetzen. «Galileo» sei ein ziviles Projekt, das nicht nur Ortung und Navigation von Verkehrsmitteln ermögliche, sondern auch etwa Wetterbeobachtung und Steuerung landwirtschaftlicher Prozesse.
Die Entwicklungsphase soll noch in diesem Jahr beginnen und bis 2005 dauern, die Installationsphase ist für die Jahre 2006 und 2007 und die erste Betriebsphase auf die Zeit von 2008 bis 2015 angesetzt. Danach sehen Gutachter ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 4,6. Die Arbeiten sollen als «public private partnership» erledigt werden. Dazu wird erstmals eine Gesellschaft nach europäischem Recht gegründet.
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hatte bereits im vergangenen Jahr bei einem Forschungsgipfel in Edinburgh vorbehaltlich der Zustimmung des Bundestags zugesagt, dass Deutschland sich daran gemäß dem Anteil seines Bruttosozialprodukts in der EU, also mit rund 35 Prozent, beteiligen werde. Europaweit werden dafür zunächst 450 Millionen Euro aus dem Topf für die Transeuropäischen Netze freigegeben. Die andere Hälfte soll aus Mitteln der Europäischen Raumfahrtagentur ESA kommen. Der Bundestag muss daher zunächst 155 Millionen Euro «entsperren», die im Haushalt dieses Jahres für die ESA eingestellt sind.
Deutschland beteiligt sich an europäischem Satellitensystem
«Galileo» für Telematik unabhängig von US-Projekten
Berlin (AP) Deutschland wird sich an der Errichtung des europäischen Satelliten-Navigationssystems «Galileo» beteiligen. Den entsprechenden Kabinettsbeschluss gab Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig am Mittwoch im Bundestag
bekannt. Das System soll ab 2008 in Betrieb gehen und die satellitengestützte Navigation unabhängiger von dem bisher genutzten US-System GPS machen. Die Entwicklungskosten insgesamt werden auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Auf Deutschland kommen rund 350 Millionen Euro bis 2015 zu.
Das bisher kostenlose militärische Navigationssystem GPS kann nach Bodewigs Angaben nicht zuverlässig ununterbrochen genutzt werden, weil die Vereinigten Staaten es etwa in Krisenzeiten ausschließlich für ihre militärischen Zwecke einsetzen. «Galileo» sei ein ziviles Projekt, das nicht nur Ortung und Navigation von Verkehrsmitteln ermögliche, sondern auch etwa Wetterbeobachtung und Steuerung landwirtschaftlicher Prozesse.
Die Entwicklungsphase soll noch in diesem Jahr beginnen und bis 2005 dauern, die Installationsphase ist für die Jahre 2006 und 2007 und die erste Betriebsphase auf die Zeit von 2008 bis 2015 angesetzt. Danach sehen Gutachter ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 4,6. Die Arbeiten sollen als «public private partnership» erledigt werden. Dazu wird erstmals eine Gesellschaft nach europäischem Recht gegründet.
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hatte bereits im vergangenen Jahr bei einem Forschungsgipfel in Edinburgh vorbehaltlich der Zustimmung des Bundestags zugesagt, dass Deutschland sich daran gemäß dem Anteil seines Bruttosozialprodukts in der EU, also mit rund 35 Prozent, beteiligen werde. Europaweit werden dafür zunächst 450 Millionen Euro aus dem Topf für die Transeuropäischen Netze freigegeben. Die andere Hälfte soll aus Mitteln der Europäischen Raumfahrtagentur ESA kommen. Der Bundestag muss daher zunächst 155 Millionen Euro «entsperren», die im Haushalt dieses Jahres für die ESA eingestellt sind.