Zum besseren Verständnis der Nomenklatur des Eurofighter Programms.
Tranche:
Hierbei handelt es sich um ein Baulos, welches eine Festbestllung einerbdefinierten Anzahl von Luftfahrzeugen und Triebwerken, für definierte Kunden handelt die vertraglich betrachtet über einen definierten Zeitraum produziert und ausgeliefert werden. Der Fähigkeits- bzw. Funktionalitätsumfang der gelieferten Luftfahrzeugkonfigurationen wurde ursprünglich im Rahmen des Hauptentwicklungsvertrages (Main Development Contract - MDC) vertraglich festgelegt und ist in der sogenannten Weapon System Performance Specification festgehalten. Im Rahmen der Tranchen wurden gewisse Entwicklungstätigkeiten beauftragt um Obsoleszenzen zu beseitigen, Provisionen für künftiges Wachstum zu schaffen und Detailverbesserungen einzuführen die man im Rahmen der laufenden Produktion und des laufenden Flugbetriebs identifiziert hat. Daher auch die technisch unterschiedlich Bauzustände, die manches mal mit "Fähigkeitstandards" verwechselt werden. Natürlich bedingen gewisse Fähigkeiten Hardwarevoraussetzungen, die im Rahmen der Tranchen mit berücksichtigt wurden.
Die Tranchen sind Ergänzungsverträge zum Rahmenproduktionsvertrag von 1998.
Daher nicht wundern wenn man mal Supplement 2 (T1), Supplement 3 (T2), bzw. Supplement 4 (T3A) hört/liest.
Batches:
Dies sind Unterbaulose im Rahmen der Tranchen um verschiedene Bauzustände besser handhaben zu können. Praktisch wurde aber nur die T1 tatsächlich in die Batches 1 & 2 aufgeteilt. Die PMAFT-Zelle TR001, die IPAs 1-5 und alle Serienmaschinen (SPA -Series Production Aircraft) der Blöcke 1, 1B und 1C wurden im Rahmen Batch 1 gefertigt. Die Blöcke 2, 2B, 5 und 5A wurden im Rahmen Batch 2 gefertigt. Aufgrund der geplanten, stufenweisen Heranführung der T1 Lfz an den geplanten FOC-Standard machte die Unterteilung in Batches noch sinn. Bei den Tranchen 2 & 3A gibt es sowas nicht, daher hat man sich hier auf jeweils ein Batch beschränkt (Batch 3 = Tranche 2 & Batch 4 = Tranche 3A).
Block:
Die Blöcke bilden standardisierte Bauzustände, wobei die Lfz eines Blocks zum Auslieferungszeitpunkt eine identische Konfiguration aufweisen.
T1 = Blöcke 1, 1B, 1C, 2, 2B, 5 und 5A.
T2 = Blöcke 8, 8A, 8B, 9, 10, 11, 15
T3A = Blöcke 20 & 25
SRP:
Die sogenannten Service Release Packages ergeben sich aus dem Service Release Proposal der Industrie und der Service Release Recommendation der Luftwaffen. Grob gesagt umfasst ein SRP einen definierten Fähigkeits- bzw. Funktionalitätsumfang, sowie Freigaben, bzw. Restriktionen.
PSC:
Die Production System Configuration gibt die freigegebenen Kombinationen von Hardware und Software Partnummern an. Dies umfasst ggf. auch Alternativen. Nur die elektronischen Komponenten von AVS, FCS, UCS, Triebwerk und Waffenstationen sowie Bk gehören zum PSC. Alle übrigen Änderungen an mechanischen Bauteilen von O-Ringen und Bolzen, über Klappen etc. werden über Modifikationen, kurz MODs Konfigurationsgesteuert. Wobei dies auch auf die Einführung neuer PSCs zutrifft.
PSP:
Die Production Software Packages stellen die Gesamtheit aller Software Partnummern für AVS, FCS und UCS dar und werden entsprechend als APSP, FPSP und UPSP bezeichnet.
Ein Beispiel:
Block 1 Lfz wurden in der Konfuguration PSC 1.1.2 ausgeliefert, wiesen den SRP1 Fähigkeitsstandard (Entry Into Service - EIS) und das PSP1 Softwarepaket auf.
Bei Block 2 war es dann PSC 2.0.1, SRP2, PSP2 (allerdings noch FPSP1).
Früher entsprach die erste PSC-Nummer immer auch der PSP-Nummer. SRPs wurden fortlaufend vergeben, hier kam die Trennung schon mit Block 2B wo trotz PSC2/PSP2 vom SRP3.X die Rede war, primär geschuldet der Einführung der FPSP2 FCS Software.
Block 5 war dann PSP3/PSC3/SRP4.X.
Für die T2 Lfz spricht man dann von SRP5.X obwohl es immer noch PSC3/PSP3 ist. Natürlich mit entsprechenden Iterationen z.B. PSC 3.62 als Block Startzustand, während Block 5 zu jener Zeit PSC 3.16 entsprachen. Dies ist primär der verschiedenen elektronischen Hardware geschuldet. Die PSCs dazwischen (vor 3.6) sind für T1-Aufwuchs reserviert.
Seit P1EA hat man die Bezeichnungslogik geändert. Die SRP und PSC-Startnummern sind nun identisch und basieren auf den PXE-Nummer.
D.h. P1Ea = SRP10/PSC10, während PSP nun fortlaufend ist (PSP4)
P1Eb = SRP12/PSC12
P2Ea = SRP20/PSC20/PSP5
usw. usf.
Sollte für das grobe Verständnis hoffentlich ausreichen.