Gepäck oder Leben?

[pok]

Ja, ist alles richtig und ich arbeite seit vielen Jahren in einer japanischen Firma und kann das vorgenannt bestätigen und so manch ein Ingenieur aus den USA oder Westeuropa benimmt sich an Bord auch vorbildlich und wird dafür von seiner Familie verspottet (ich) , aber all das ändert nichts an der Tatsache, das ein Internationaler Carrier mit einer maximal kulturell diversen Mischung seiner Fluggäste leben muss und die benimmt sich eben an Bord, gerade in Notsituationen nicht optimal, das ist ja auch der Grund, warum man Kabinenpersonal hat, sonst könnte man am Flugsteig ja Simulatoren für die Öffnung der Notausgänge bereitstellen, alle vor dem Einsteigen 20 Minuten schulen und der Captain müsste dann im Notfall nur eine Ansage machen und die Paxe evakuieren sich selber.

Wie schon gesagt ist weder das Verriegeln der Overheadbins noch ein Verbot von Handgepäck eine realistische Option und mit den wenigen statistischen Opfern dadurch müssen wir leben, die Fahrt zum Airport ist um ein mehrfaches Gefährlicher als ein Passagierflug mit Handgepäck.

 

[AE]

Geht auch anders

US-Airways-Flug 1549 – Wikipedia

de.wikipedia.org

vorbildliche Evakuierung der Maschine durch die Passagiere

 

[arneh]

Ich denke, die Visibilität der Gefahr wird einen Einfluss auf das Evakuierungsverhalten haben. Damals in Habsheim sind auch fast alle aus dem Airbus rausgekommen und der stand 10s nach Aufschlag in Vollbrand. Kritisch ist eher, wenn nicht für alle in der Kabine die extreme Gefahr sofort offensichtlich ist.

 

[MiGhty29]

also sind die Paxe schlauer als der Pilot, der die sofortige Evakuierung befohlen hat?
Nein...sind sie nicht...
ich tippe eher auf die "lmaA-Mentalität",die sich besonders hierzulande schon seit Jahrzehnten Bahn bricht!
Nach mir die Sintflut ... oder...ich bin schlauer als alle anderen...
mein Anwalt holt mich da schon wieder raus!

Gruss Uwe

 

[Matze86]

also sind die Paxe schlauer als der Pilot, der die sofortige Evakuierung befohlen hat?
Nein...sind sie nicht...

Ggf. sieht so mancher Passagier aber halt eine akute Gefahr (Flammen z.B.) die vom Cockpit aus nicht gleich zu erkennen ist.
Mal abgesehen davon gabs auch schon mindestens einen Fall wo sich die Piloten gegen eine sofortige Evakuierung entschlossen und damit alle an Bord ins Jenseits befördert haben: Saudia-Flug 163 – Wikipedia

ich tippe eher auf die "lmaA-Mentalität",die sich besonders hierzulande schon seit Jahrzehnten Bahn bricht!
Nach mir die Sintflut ... oder...ich bin schlauer als alle anderen...
mein Anwalt holt mich da schon wieder raus!

Bei manchen vielleicht das, aber ich tippe mal auf Fehlverhalten in einer absoluten Stresssituation bzw. unter Schock.
Leute tun in solchen Situationen nicht unbedingt rationelle Dinge, ich kenne z.B. einen sehr langjährigen Feuerwehrmann der sich nicht an die Notrufnummer 112 erinnern konnte, als er selbst mal verunfallt ist.
Oder der Klassiker bei Verkehrsunfällen: Der Fahrer sorgt sich viel mehr um den Zustand seines Fahrzeugs als um seine eigenen Verletzungen...
Wie gesagt: Unter Schock tun viele Menschen sehr seltsame Dinge.

 

[_Michael]

ich tippe eher auf die "lmaA-Mentalität",die sich besonders hierzulande schon seit Jahrzehnten Bahn bricht!
Nach mir die Sintflut ... oder...ich bin schlauer als alle anderen...
mein Anwalt holt mich da schon wieder raus!

Jaja ... die alte Masche, dass die andern natürlich moralisch niedriger handeln als man selbst. Aber ich glaube, wir müssen gar nicht in das Gejammer über den Zustand der Menschheit einstimmen, sondern einfach anerkennen, dass man in einer konkreten Stresssituation (oder auch Nichtstresssituation) anders handelt, als man es selbst ins Lehrbuch schreiben würde.

Allgemein: Sich über das Handgepäck sorgen, aber dann auf Malle zwei Wochen Bier, Sonnenbrand und Schnitzel... Wer für jedes Fehlverhalten nach einem Verbot oder einem Sperrmechanismus schreit, der sollte sich vielleicht mal vor Augen führen, dass es eine fast unendliche Anzahl von Möglichkeiten gibt, die einem das Leben vom einen auf den anderen Moment zur Sau machen können. Anstatt sich an einzelnen Gefahren mit 0.00X % Wahrscheinlichkeiten abzuarbeiten, fokussiert man sich besser darauf, die grossen Gefahrwahrscheinlichkeiten im eigenen Leben im Griff zu halten, beispielsweise Ernährung, Bewegung, Fahrverhalten, ...