Fazit
Dieser Bau hat deutlich mehr Nerven gekostet als ich zunächst dachte. Meine Absicht war, ohne viel Aufwand ein eher etwas ungewöhnliches Modell zu bauen. Dies ist mir nur ansatzweise und mit etlichen Abstrichen bei der Vorbildtreue gelungen. Mehr Vorbildtreue würde viel mehr Eigenarbeit und damit mehr (Zeit-)Aufwand erfordern. Dies sollte man beim nächsten Mal berücksichtigen. Der MPM-Bausatz war immer wieder sehr grobschlächtig und ich habe mich öfters dafür entschieden, Dinge so zu belassen und weiter zu machen (Augen zu und durch).
Das nächste Mal könnte man z.B. die Hinterkanten dünner schleifen, was aufgrund des Junkers-Wellblechs natürlich eine besondere Herausforderung darstellt. Meister Busse hat dies bei seiner W 34 schon gemacht. Er meint auch, dass der MPM-Bausatz besser wäre als die Alternative von Special Hobby. Ich weiß es nicht?
Für mich war dies mein erstes Modell mit Junkers-Wellblech. Positiv ist, dass man das Wellblech mit einem Gravierwerkzeug viel einfacher nachbearbeiten kann als befürchtet. Nur auf der Oberseite des rechten Höhenleitwerks ist mir die Nadel einmal entglitten, so dass man dort jetzt eine irreparable Gravur sieht, die wie ein verlorenes Haar aussieht (vergl. das Bild vom Anbringen der Antennenfäden).
Das Anbringen von Schiebebildern auf Wellblech ging einfacher als erwartet. Ein Probestreifen hat lediglich 5 - 10 % Schwund aufgrund des Wellblechs gezeigt. Also habe ich meine Vorlagen nur entsprechend wenig vergrößert. Das Eindrücken in die Rillen war auch nicht extra schwierig (Fingernagel, Zahnstocher). Trotz einer kräftigen, einheitlichen Mattlackschicht am Ende verblieb ein „Silbern“ auf den Tragflügeln. Dies habe ich mit reichlich Schmutz (Wasserfarbe) versucht zu kaschieren.
Die Schwimmer und deren Verstrebung sollte man von vorneherein selber bauen. Beide sind im Bausatz zu klobig.
Von den Ätzteilen des Bausatzes habe ich nur den „Strahlenkranz“ zur Darstellung der Ventilstangen vor den Zylindern verwendet.
Der Schwerpunkt ist schwer in Griff zu bekommen. Man sollte zusätzlich zu den Schwimmerspitzen auch die Rumpfspitze beschweren.
Auch das Hasegawa-Katapult ist, trotz besserer Fertigungsqualität als das Flugzeugmodell, nicht fehlerfrei. Es wirkt etwas zu schmal und zu kurz. Wahrscheinlich hat man das Modell an die Größe der Schachtel angepasst. Die Funktionsweise des Katapults, die meines Wissens auf dem „Flaschenzugprinzip“ basiert, sucht man im Modell vergeblich. Weiß hierzu ein Japan-Experte mehr? Hatten die Japaner einen anderen Mechanismus?
Wenn man’s richtig machen will, dann sollte man das Katapult selber/Scratch bauen und nur ein paar Teile aus dem Bausatz verwenden, die zufällig passen, sofern es solche gibt.
Zum Abschluss eine Aufnahme im "Zwielicht".