Mit der sehr vereinfachten Sicht der Dinge wird man der Situation vor Ort nicht gerecht und versteht nicht die Motivation der Beteiligten. Da hat jeder unterschiedliche Motive bei der Bewertung durch seine historische Erfahrung in der Region und ihre Kultur.
Mit der Annektierung Koreas im Jahr 1910 wurde Japan schon vor dem ersten Weltkrieg Kolonialmacht Schon ab 1900 suchten das Zarenreich und Japan die Manschurei für sich zu gewinnen, was in den
russisch-japanischen Krieg mündete. Russland musste seine Okkupation aufgeben, behielt aber wie Japan Territorialrechte. Sie führten 1927 zum Grenzkrieg zuwischen China und der SU, den China verlor. 1931 schuf Japan durch eine Intervention Mandschuko mit dem die SU 1935 ein Abkommen schloss, um seine Besitzungen zu sichern.
Der
japanisch-sowjetische Neutralitätspakt war ein Friedens- und Freundschaftsvertrag während des
Zweiten Weltkriegs. Er wurde am
13. April 1941 zwischen dem
Kaiserreich Japan und der
Sowjetunion geschlossen. Vorausgegangen war dem Vertrag am 16. September 1939 ein Waffenstillstandsabkommen, das den seit 1932 fortwährenden
japanisch-sowjetischen Grenzkonflikten zwischen
Mandschukuo und der
Mongolischen Volksrepublik ein Ende setzte.
In einer Geheimabsprache auf der
Konferenz von Jalta im Februar 1945 verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen. Die sowjetische
Kriegserklärung an Japan erfolgte am 8. August 1945, zwei Tage nach dem
Atombombenabwurf auf Hiroshima zu einem Zeitpunkt als die japanische Regierung bereits Waffenstillstandsgespräche vorbereitete.Da der Tennō am 14. August 1945 den „
Kaiserlichen Erlass über das Kriegsende“ erteilte, konnte die
Rote Armee innerhalb von sechs Tagen im Rahmen der
Operation Auguststurm ohne Widerstand
Mandschukuo, die
Kurilen und Teile
Koreas besetzen.
In den folgenden Monaten bauten die sowjetischen Besatzer sämtliche Rüstungs- und Industrieanlagen ab, die Japan in der Mandschurei errichtet hatte. Tausende Züge mit Maschinen, Gerät und demontierten Werkshallen rollten in Richtung Sibirien. Vor ihrem Abzug schraubten die Sowjets auch noch sämtliche Schienen ab. Der Wert des mandschurischen Plünderguts überstieg zwei Milliarden Dollar - damals eine gewaltige Summe.Die Rückgabe der Mandschurei an China erfolgte im Mai 1946.
Lüshunkou – Wikipedia
Die Auseinandersetzungen um die 1929 im sowjetisch-chinesischen Grenzkrieg von der
Roten Armee annektierten Gebiete führten in den 1960er Jahren zu weiteren militärischen Konflikten, wie dem
Zwischenfall am Ussuri. Der territoriale Streit wurde erst nach dem
Zerfall der Sowjetunion beigelegt. Im „Ergänzungsabkommen über den östlichen Teil der chinesisch-russischen Grenze zwischen der Volksrepublik China und der Russischen Föderation“ vom 14. Oktober 2004 verpflichtete sich Russland dazu, einige der 1929 okkupierten Gebiete, beispielsweise
Abagaitu Zhouzhu,
Heixiazi Dao und
Qagan Shuangwa, an China zurückzugeben.
Ratifiziert wurde die Rückgabe und die Festschreibung der nunmehr 4300 Kilometer langen Grenze zwischen beiden Staaten am 23. Juli 2008.
Bis dahin war NK nicht nur eine Pufferzone zum "Westen" sondern auch zwischen Russland und China. SK ist 1950 in die ungeliebte Rolle einer Pufferzone für Japan geraten.
Das Gebiet nördlich des
38. Breitengrades wurde von der Sowjetunion und das südliche Gebiet von den
Vereinigten Staaten von Amerika besetzt. Die
Alliierten hatten auf der
Konferenz von Jalta beschlossen, dass Korea irgendwann ein vereinigtes, unabhängiges Land unter einer gewählten Regierung werden solle, legten jedoch keine Details fest. Nachdem der
Kalte Krieg begonnen hatte, wollten beide Seiten diesen Beschluss endgültig nicht mehr ausführen. Der 38. Breitengrad wurde zur
Demarkationslinie.
Die
UNO, die zu diesem Zeitpunkt den USA nahestand, übernahm am 14. November 1947 das Mandat für die Wiedervereinigung. Die USA führten am 10. Mai 1948 unter Aufsicht der UNO Wahlen durch, aber mangels Kooperation der Sowjetunion nur im Süden. Aus diesen ging der aus dem
Exil in den USA zurückgekehrte
Rhee Syng-man als Sieger hervor. Rhee Syng-man stammte aus der von den Japanern 1910 abgesetzten
Joseon-Dynastie Koreas und war ein früher Vertreter des nationalistischen Widerstands gegen die Japaner. Von manchen Beobachtern wurde die Wahl als unfair oder gefälscht bezeichnet. Rhee Syng-man übernahm die Regierungsgeschäfte von den USA am 13. August 1948 und rief am 15. August die
Republik Korea aus. Als Reaktion proklamierte der von den Sowjets geförderte
Kim Il-sung am 9. September die
Demokratische Volksrepublik Korea. Kim Il-sung war nach westlichen Maßstäben ein Diktator. Aber auch der proamerikanische und antikommunistische Rhee Syng-man zeigte eindeutig autokratische Tendenzen.
Jetzt dürfte klar sein, dass es kaum gemeinsame Interessen für ein vereintes Korea und seine zukünftige Rolle gibt. Der aktuelle Status ist schon der kleinste gemeinsame Nenner, doch jetzt mit einer atomaren Komponente. Ein weiter so wie bisher wird unkalkulierbar und Nachahmer finden.