Löschflugzeuge in Deutschland und anderswo

[jackrabbit]

... Die Kosten können nicht das Problem sein, so lange unser Politpersonal unser Steuergeld auf dem Planeten verteilt.
(Neulich 10 Mrd. EUR an Indien...)

ein "Hurra" auf die AfD-nahe Regierungsverdrossenheit.
Kann man auch vernünftig, ohne Politik diskutieren?

Grüße

 

[RaSt]

Airbus hat aktuell heute das hier auf der Homepage eingestellt:

Airbus testet erfolgreich Feuerwehrausrüstung auf A400M-| Airbus

 

[MX87]

Könntest Du die Argumentation grob zusammenfassen ?

Ich bin auch kein Spiegel Plus Abo-Kunde, aber die Nennung eines Brandbekämpfers erklärt sagt m.E. schon aus, dass es der übliche Hintergrund und Argumentation ist:

• Wie die Flieger im Rest Europas eingesetzt werden ist m.W. nicht Teil der Ausbildung von Brandbekämpfern in Deutschland.
• Daher sind die konkreten Einsatzszenarien aus Spanien, Italien und über Europa hinaus nicht ausreichend bekannt.
• Flieger werden mit Hubschraubern gleichgesetzt, wobei diese aber ein anderes Einsaztprofil und -zweck haben.

Wahrscheinlich also das alte deutsche Lied von "Hubschrauber reichen", wie jeden Sommer...

 

[Flint]

Könntest Du die Argumentation grob zusammenfassen ?

1. in Südeuropa existieren am Boden andere Voraussetzungen als in D
2. die Eingreifzeiten der dt. Fw sind viel schneller als in anderen Ländern, weil mehr Fw in der Fläche vertreten
3. andere Vegetation, die „besser“ brennt z.B. Eukalyptus
4. in D ist andere Topografie, die keine gradlinige Feuerfront entwickelt, welche wiederum für Löschflugzeuge besser zu bekämpfen wären
5. zu wenig geeignete Wasserfläche für Löschflugzeuge
6. in D wird „lohnende“ Lobbyarbeit pro Löschflugzeuge betrieben
7. Hubis sind vorhanden, Piloten auch, deshalb günstiger

 

[MX87]

1. in Südeuropa existieren am Boden andere Voraussetzungen als in D
2. die Eingreifzeiten der dt. Fw sind viel schneller als in anderen Ländern, weil mehr Fw in der Fläche vertreten
3. andere Vegetation, die „besser“ brennt z.B. Eukalyptus
4. in D ist andere Topografie, die keine gradlinige Feuerfront entwickelt, welche wiederum für Löschflugzeuge besser zu bekämpfen wären
5. zu wenig geeignete Wasserfläche für Löschflugzeuge
6. in D wird „lohnende“ Lobbyarbeit pro Löschflugzeuge betrieben
7. Hubis sind vorhanden, Piloten auch, deshalb günstiger

Weitgehend wie erwartet die Argumentation.
Das "besser brennen" wird sich egalisieren, da mit dem kommendem Extremwetter-Lagen bei Dürre auch die einhemischen Hölzer "brennen wie Zunder". Mich würden Details zur angeblichen "lohnenden Lobbyarbeit" interessieren. Ich glaube nicht, dass DeHavilland Canada oder Air Tractor sowas in Deutschland wirklich forciert.
Bei der Topografie hat er teilweise recht aber es gibt auch reichlich hügelige Regionen in denen die Situation bei einem Großbrand schnell den mediterranen Ländern gleichen könnte. Mittelrhein, Mosel, Schwarzwald fallen mir rein spontan ein.
Hubschrauber haben die mediterranen Länder ebenfalls und setzen sie trotzdem nicht als Speerspitze bei der Brandbekämpfung aus der Luft ein. Aber das Thema wieso Hubschrauber schlecht vergleichbar sind und dass sie eine andere Rolle als Flugzeuge erfüllen hatten wir schon mehrfach im Thread.

Ich glaube manchmal es muss in Deutschland erst eine Waldbrandkatastrophe passieren bevor hier auch von Seiten der (deutschen) Feuerwehren erkannt wird, dass mehr und andere Luftfahrzeuge als Hubschrauber im Zuge des Klimawandels zur Brandbekämpfung zunehmend Sinn machen.

 

[jackrabbit]

Moin,

Ich glaube manchmal es muss in Deutschland erst eine Waldbrandkatastrophe passieren bevor hier auch von Seiten der (deutschen) Feuerwehren erkannt wird, dass mehr und andere Luftfahrzeuge als Hubschrauber im Zuge des Klimawandels zur Brandbekämpfung zunehmend Sinn machen.

mehr würde immer und überall Sinn machen und wünschen wir uns auch:

• mehr Bundeswehr mit größerer modernerer Armee (Flieger, schwere Waffen, ...)
• mehr Kraftwerke, mehr unabhängige Energie
• mehr Zivilschutz
• mehr Gehalt, Rente, Pensionen, mehr Subventionen für ...

aber natürlich
- weniger Steuern

Grüße

 

[Gast001]

Ich glaube manchmal es muss in Deutschland erst eine Waldbrandkatastrophe passieren bevor hier auch von Seiten der (deutschen) Feuerwehren erkannt wird, dass mehr und andere Luftfahrzeuge als Hubschrauber im Zuge des Klimawandels zur Brandbekämpfung zunehmend Sinn machen.

Waldbrandkatastrophen hatte Deutschland schon genug, welche Steigerung schwebt dir vor?

 

[Michael aus G.]

mehr würde immer und überall Sinn machen und wünschen wir uns auch:

• mehr Bundeswehr mit größerer modernerer Armee (Flieger, schwere Waffen, ...)
• mehr Kraftwerke, mehr unabhängige Energie
• mehr Zivilschutz
• mehr Gehalt, Rente, Pensionen, mehr Subventionen für ...

aber natürlich
- weniger Steuern

Perpetuum mobile halt...

 

[MX87]

Waldbrandkatastrophen hatte Deutschland schon genug, welche Steigerung schwebt dir vor?

Bisher hatten die Waldbrände und darunter die Großbrände zum Glück kaum Personenschäden zu verzeichnen. Sollte es am falschen Ort einen nicht rechtzeitig kontrollierbaren Brand geben und man hat nicht das richtige Equipment im richtigen Einsatz, dann kann es durchaus ein Brand-Äquivalent zum Ahrtal geben. Es gibt nicht wenige Städte /Dörfer in Deutschland die in einem bewaldeten Talkessel mit nur 2 Straßen nach draußen versehen sind. In manchen Fällen hatte Deutschland bisher einfach Glück...

 

[Sens]

Während der Feuersaison Löschkapazitäten von der EU zu bekommen wird bestimmt nicht funktionieren. Da muss man deutlich früher aufstehen.

Die beim ERCC von den EU Ländern angebotenen Löschkapazitäten (für die gesamte EU) bestehen aktuell (2022) außerdem nur aus 12 Flugzeugen und lediglich einem Hubschrauber. Die stehen auch nicht herum und warten auf die EU sondern sind längst im Einsatz. Böse Zungen sagen sie werden nur beim ERCC gemeldet, weil dann die EU einen Teil der Kosten bezahlt.

Das ist alles mehr EU blabla und heiße Luft, als praxiswirksam. Mit deutscher Kleinstaaterei hat zumindest das nichts zu tun.

Natürlich funktioniert das. Es brennt ja niemals gleichzeitig an allen Ecken und Enden. In Deutschland sind das nur wenige Tage im Jahr und betrifft nur die Sonderbereiche, eingeschränkter Zugang durch Wehren, im Osten der Republik.

 

[Sens]

Bisher hatten die Waldbrände und darunter die Großbrände zum Glück kaum Personenschäden zu verzeichnen. Sollte es am falschen Ort einen nicht rechtzeitig kontrollierbaren Brand geben und man hat nicht das richtige Equipment im richtigen Einsatz, dann kann es durchaus ein Brand-Äquivalent zum Ahrtal geben. Es gibt nicht wenige Städte /Dörfer in Deutschland die in einem bewaldeten Talkessel mit nur 2 Straßen nach draußen versehen sind. In manchen Fällen hatte Deutschland bisher einfach Glück...

Im Ahrtal hat man gepennt und lernt sicherlich daraus, auch vor Ort rechtzeitig zu reagieren.

 

[pok]

Waldbrandkatastrophen hatte Deutschland schon genug, welche Steigerung schwebt dir vor?

Welche denn seit dem Brand in der Lüneburger Heide 1975?

 

[Gast001]

Sehr ausführliche Waldbrandstatistiken seit den 70ern führt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Einiges ist dort auch downloadbar.

Mit satten 1708 Waldbränden wurde 2018 der bisherige Höchstwert erfasst. 2021 gab es lediglich 548. Politik lässt sich auch von Statistik beraten. ;)

P.S. wenn ich mich richtig erinnere, dann konnte die Bw 1992 beim wochenlangen Großbrand in der Lausitz noch mehr als 50 Hubschrauber einsetzen.

 

[MX87]

[
Wir hatten ja das Thema Topografie und Waldbrände zuletzt im Thread:

Beim aktuellen Brand in der sächsischen Schweiz ist die Topografie ein großes Problem.

Sächsische Schweiz: Lage im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz weiter angespannt

Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Sächsische Schweiz“. Lesen Sie jetzt „Lage im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz weiter angespannt“.

www.zeit.de

 

[I/JG8]

Topografie oder wie von @Sens schon angemerkt viele Munitions- Altlastflächen, vor allem im Osten:

Z.B. vor 3 Wochen ziemlich groß Nähe Treuenbriezen oder jetzt:

Waldbrand bei Arzberg und in Brandenburg unter Kontrolle | MDR.DE

Der Waldbrand im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster breitet sich nicht weiter aus. Auch im nordsächsischen Arzberg hat man die Lage im Griff. Dort war ein munitionsbelastetes Gebiet in Brand geraten.

www.mdr.de

Es gäbe dafür noch diese Alternative: Waldbrandbekämpfung auf munitionsbelasteten Flächen - DiBuKa

aber wirklich effektiv scheint mMn da nur das Löschen aus der Luft zu sein..

 

[bertt]

Selbstverständlich, Zivilschutz ist reine Politik, sonst nichts. Zivilschutz bringt keine Rendite, woher also soll das Kapital dafür kommen? Ihr Grünen investiert lieber in Windenergieanlagen.
Pok, es gibt hier jedes Jahr spektakuläre Groß- und Größtbrände. Vor 2 oder 3 Jahren zwischen Holzdorf und Berlin brannten 400 ha (4km²), die Rauchwolke hat man tagelang von Holzdorf aus sehen können. Annaburger Heide ist auch ein Dauerbrenner. Und dieses Frühjahr gab es einen Brand zwischen Jüterbog und Treuenbrietzen, bei dem der Brandgeruch bis Dresden reichte. Damit Brände so groß und verheerend werden wie aktuell in Falkenberg, muß es schon einige Tage brennen. Die Bekämpfung der Anfangsbrandherde mit Flugzeugen halte ich für eine Selbstverständlichkeit, noch dazu, weil wir uns das leisten können.
Hier stehen die Verhältnisse auf dem Kopf. Die Politik baut mittlerweile Windenergieanlagen in Wälder. Falls da mal was brennt, sind offiziell die Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Orte dafür zuständig. Das ist unser gegenwärtiger Zivilschutz - zum Fürchten.

 

[I/JG8]

Ich war vor einiger Zeit Teilnehmer einer Veranstaltung mit u.a. einem Vortrag des Beauftragten für Natur/Umwelt und Windenergie des BWLV, Hansjörg Jung. Dieser beschrieb die Löschausrüstung einer Gemeindefeuerwehr für brennende Windenergieanlagen aus eigener Anschauung: " 50 Holzpflöcke und 1000m Flatterband". Weil: Die 800 Liter Öl im Generatorengehäuse bzw. brennende rotierende Blätter löscht vom Boden aus niemand, es wird nur abgesperrt. Damals stand die Windenergie in Wäldern noch ganz am Anfang....

 

[Michael aus G.]

Die Politik baut mittlerweile Windenergieanlagen in Wälder.

Meines Wissens bauen Investoren dort Anlagen, nicht die Politik. Und Gemeinden und Komunen genehmigen das. Und nicht die Politik, oder?!

 

[fant66]

Meines Wissens bauen Investoren dort Anlagen, nicht die Politik. Und Gemeinden und Komunen genehmigen das. Und nicht die Politik, oder?!

Sind Gemeinden/Gemeindräte/Bürgermeister keine Politik ? Und von Berlin aus wird es vorgegeben, wieviel Prozent Fläche mit diesen häßlich Teilen zugepflastert werden sollen.

 

[topas]

Meines Wissens bauen Investoren dort Anlagen, nicht die Politik. Und Gemeinden und Komunen genehmigen das. Und nicht die Politik, oder?!

Du willst doch hier jetzt nicht einigen mit so kleinlichen Argumenten kommen. Es ist doch viel einfacher seine Vorurteile über die politische „Klasse„rauszuposaunen.