Und wohin wollten die Russen mit den Nuklearantrieb fliegen?
Wie es hier bereits jemand erwähnte; in unserer Nähe gibt es nur gerade den Mond, Mars, ein paar Jupitermonde und Pluto. Die Erde ist heute der einzige bewohnbare Planet. Um eine Entdeckerwelle wie zur Zeit vom Kolumbus zu initialisieren braucht man Raumschiffe die in ein paar Jahren den nächsten erdähnlichen Planenten anfliegen können. Aber dies ist mit der heutigen Technologie nicht möglich. Sience fictions Filme haben dies "einfach" gelöst, aber dies ist eben nur Fiktion.
Der Nuklearantrieb hat zwei Vorteile die man sich zunutze machen kann und will.
Der eine ist die höhere Reisegeschwindigkeit und der andere die "Brenndauer". D.h. man kommt mit einem solchen Antrieb wesentlich schneller voran wodurch die bemannte Erforschung zunächst von Mars und später vielleicht Jupiter und seine Monde ermöglicht bzw. praktikabel wird. Ausserdem ermöglicht die grössere "Brenndauer" mehrere Flüge oder Manöver ohne betanken oder das Antriebsmodul ersetzen zu müssen. Das wird vor allem dann interessant wenn man mehrere Missionen zum Mars sowie regelmässige Versorgungsflüge plant.
Hier geht es generell um die bemannte Raumfahrt. Die Besiedelung von erdähnlichen Planeten ist ein Szenario für sehr ferne Zukunft. Der Nuklearantrieb war ein Beispiel für die kurzfristigen Aussichten.
A-Bär: Soweit ich das überblicken kann, haben die Russen bisher eine überschaubare zweistellige Millionensumme an Dollars in nähere Untersuchungen und Planungen gesteckt. In den USA läuft das jetzt "planmässig" erzwungen alles privat, und da hat keiner einen besonderen Bock darauf, vorab in sowas zu investieren.
Ich denke, dass man diese Form der bemannten, vorab eh unbemannten Marserkundung erstmal unter "später unter Beobachtung halten" verbuchen kann. Fix passiert da nix (auch wenn es schon mal aus dem Osten "erste Tests 2018" tönte).
Bernhard
sowie
Die ganzen bemannten Marsmissionen sind - entgegen dem, was gerne mal in Reden oder dem TV gesagt wird - derzeit gestoppt, da man aus den letzten 10 Jahren medizinischer Forschung auf der ISS sehr viel darüber gelernt hat, wie stark sich der menschliche Körper bei einem Langzeitaufenthalt im All verändert und dass mehrjährige Reisen wohl zu einer stark erhöhten bzw. früheren Sterblichkeit führen würden. Untersuchungen der Periode und anderer hormonelle-gesteuerter Abläufen bei Astronautinnen zeigten zudem, dass Frauen möglicherweise während eines längeren Aufenthaltes im Bereich ohne Schwerkraft nicht mehr über die gleiche Fruchtbarkeit verfügen wie früher. Die Ursache ist noch nicht ganz verstanden und steht unabhängig von etwaigen Gen-Mutationen im Erbgut durch die erhöhte Strahlung. (Ein weiterer Grund, warum die NASA-Astronautinnen in ihrem Vertrag unterschreiben lässt, dass diese ihre Familienplanung abgeschlossen haben, obwohl der Effekt nach einer Zeit auf der Erde zum größten Teil wieder verschwindet). Da sind also noch sehr viele Fragen zu klären, bis man weiß, was geht und was warum nicht.
Nach dem was ich so lese waren die Marsmissionen nie fest geplant sondern immer unter Beobachtung für später und sind auch nie gestoppt worden im eigentlichen Sinne.
Die Marsmission war immer eine Perspektive. Beim Mars hat es nie wie etwa beim Mond eine klare Zielvorgabe für eine bemannte Mission gegeben. Die Forschungen, Entwicklungen und Studien zu diesen Missionen waren immer nur im Sinne der Vorbereitung für mögliche Marsmissionen durchgeführt worden. So hat jede Nation einzeln ihre Studien verfolgt obwohl immer klar war und von den meissten Nationen auch öffentlich klar gestellt worden ist, dass es nur eine internetionale Marsmission geben wird. Im Moment ist diese Aussicht vor allem wegen der pilotischen Überwürfnisse eher schlecht aber das kann sich in Zukunft ja wieder ändern.
In diesem Sinne laufen die Entwicklungen, Studien und Forschungen weiter. Das Problem der Überlebensfähigkeit war immer ein zentraler Punkt der Forschung und auch daran wird weiter geforscht. Die Verkürzung der Reise ist daher ein wichtiger Schritt zur durchführbaren Marsmission. Am Ende werden die Astro- Taiko und Kosmonauten aber ein grosses Risiko bei dieser Mission eingehen so wie es auch schon bei der Mondmission der Fall gewesen ist.
Das was die Russen als Planung so äussern ist auch nichts anderes als eine optimistische Perspektive. Sie sind in ihren Plänen etwas konkreter als die anderen Nationen und sollte es ihnen gelingen einen nuklearen Antrieb betriebsfähig zu bekommen wäre das ein grosser Schritt hin zur Marsmission. Das kann aber noch eine Weile dauern und die aktuelle Lage Russlands wird das auch nicht erleichtern. Dabei muss man berücksichtigen, dass für die Russen/Soviets die bemannte Raumfahrt immer eine Herzensangelegenheit war und in Russland derzeit einiges unternommen wird dieses "Feuer" in der Bevölkerung wieder stärker zu entfachen. Daher gehen die Planungen manchmal über die Realisierbarkeit etwas hinaus. Mir ist es aber lieber so als Erbsen zu zählen und auszurechnen was alles nicht geht.