Lufthansa A350 nach San Franzisko lässt man nicht landen

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GorBO

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Am 16.10.2023 wurde ein Lufthansa A350 von Frankfurt nach San Franzisco vom dortigen ATC nicht für den Anflug und anschließende Landung freigegeben und musste dann nach Oakland ausweichen.
Quelle:
(Radarplot mit Funk)
A Lufthansa A350's Frustrating Oakland Diversion (Artikel dazu in englisch)

Der Flug befand sich im Arrival von SFO als der Pilot den Controller darauf hinwies, dass Visual Procedures, wie sie zu dem Zeitpunkt durchgeführt wurden, duch die SOPs der Lufthansa nachts nicht zugelasssen seien. Daraufhin wies ihn der Controller auf "extended delay" also größere Verzögerung hin. Auf Nachfrage ob visual seperation (Abstand halten zu voraus fliegenden Luftfahrzeugen durch die Crerw anstatt durch den Controller) möglich wäre, erklärte die Crew, das genau das nicht möglich sei.
Der Airbus wurde daraufhin ins Holding geschickt.
Nach 'ner Weile (im Video wird nicht klar, wie lange) wies die Crew den Controller daraufhin, dass sie bald zur Landung müssten, das sie sonst wegen Restkraftstoff den Notfall erklären müssten. Mit der süffisanten Bemerkung "dann ist Eure Sequenz mal richtig im Eimer" (engl. "...and that would really * up your sequence” (* suck oder fuck)).
Dann gibt es noch ein bisschen Diskussion warum alle anderen landen dürfen und die Lufthansa nicht und das die Controller auch nicht wirklich sagen können wie lange es noch dauert.
Daraufhin wird die Crew nach ihrem Alternate gefragt (Oakland) und dorthin geschickt.
Zwei Stunden später macht der Flieger dann einen Positioning-Flight von Oakland nach SFO.

Ich habe jetzt schon zwei verschiedene Meinungen dazu gehört:
Ein US-ATC Mitarbeiter meinte dazu, der Request nach einem ILS-Anflug während Visual Procedures in Gange waren, wäre dem Request nach der entgegengesetzten Runway vergleichbar und damit absolut außergewöhlich und schwierig zu handeln.
Ein Lufhansa Pilot erklärte ATC wälze hier ihre Aufgabe der Separierung der Luftfahrzeuge auf die Crews ab und mache sich damit das Leben deutlich leichter aber auch unsicherer.
 

Tinky-Winky

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Man beachte dieses Video als Erklärung und Aufarbeitung, auch auf youtube:

ANALYSIS | Angry Lufthansa Pilot with REAL CONTROLLER Commentary

Da wird aufgearbeitet, wie es dazu kam, das der Flieger zum Ausweichplatz geflogen ist. Ich meine, das es eine Verkettung von Umständen war, die man besser hätte lösen können...

Einfach mal anhören.
 
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Ist das denn ein San Francisco spezifisches Verfahren, das früher noch nie angewandt wurde oder gibt es das auch woanders und wenn ja, weigern sich LH Crews dort auch?

Oder hat die LH vor kurzem ihre Standard Procedure geändert und fällt jetzt damit auf die Nase?
 
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Ist das denn ein San Francisco spezifisches Verfahren, das früher noch nie angewandt wurde oder gibt es das auch woanders und wenn ja, weigern sich LH Crews dort auch?

Oder hat die LH vor kurzem ihre Standard Procedure geändert und fällt jetzt damit auf die Nase?
NORCAL hat vor ein paar Monaten die Regeln geändert.
 
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Gefunden in einem anderen Chat, frei übersetzt:

"Hier einige Hintergrundinformationen: NorCal hat vor einigen Monaten eine neue Interpretation der ILS-Anflüge veröffentlicht, die den Fluglotsen in Bezug auf ILS-Anflüge unter Sichtbedingungen die Hände gebunden hat. Normalerweise müssen sich bei Operationen nebeneinander unter Sichtbedingungen beide Flugzeuge, die 750 Fuß voneinander entfernt landen, sehen und eine visuelle Trennung einhalten. Das gelingt ihnen jahrelang im Final ohne große Probleme. Von der FAA kam die Interpretation, dass sie ein Flugzeug nicht für einen ILS-Anflug freigeben könne und von ihnen verlangen könne, eine Sichttrennung zu den Flugzeugen neben oder vor ihnen einzuhalten. Standard-Sep ist erforderlich. Um es kurz zu machen: Das bedeutet, dass die Controller beim Final ein "Loch" bauen müssen und sie beim Final nicht paaren können. Wenn ihnen vom Zentrum von Oakland aus eine 56er-Rate zugewiesen wird und davon ausgegangen wird, dass alle gepaart sind, kann es etwas Zeit in Anspruch nehmen, ein Loch zu schaffen, sobald es endgültig ist. In diesem Fall geschah dies während eines relativ ausgelasteten eingehenden Pushs unter VMC-Bedingungen. Bei der ATIS handelt es sich um ein kartiertes Sichtflugverfahren. Es gibt nur wenige (wenn überhaupt welche) Fluggesellschaften, die unabhängig von den angekündigten Anflügen und Flugbedingungen nachts einen ILS anfliegen müssen. Den Fluglotsen wurden die Richtlinien erteilt, dass es besser ist, sie zu halten, bis ausreichend Platz auf dem Endflug vorhanden ist, wenn ein Flugzeug ausgelastet ist und nicht in der Lage ist, den auf dem Atis angekündigten Anflügen zu folgen oder die Sichttrennung aufrechtzuerhalten, da es unsicherer ist, mit dem 30/40-Vectoring zu beginnen unterschiedliche Flugzeuge, um das erforderliche Loch für das 1 Flugzeug zu bauen, dessen Unternehmen eine lahme Regel hat. Mehrere Unternehmen haben ihre Richtlinien aktualisiert, um entweder visuelle Anflüge bei Nacht zu ermöglichen oder das ILS zu fliegen, akzeptieren aber einen visuellen Anflug und eine visuelle Trennung. ATC würde dasselbe mit allen Flugzeugen tun, die während des Ansturms einem visuellen Anflug nicht nachkommen konnten. Das hat nichts damit zu tun, dass Lufthansa ausländisch ist. Obwohl es sich bei den ausländischen Flugzeugen überwiegend um Besatzungen handelte, die keine Sichtanflüge hatten. Unter IMC-Bedingungen verwendet ATC die Verfahren 7110.308, um Flugzeuge auf dem ILS in einem Abstand von 1 Meile zu versetzten, ohne dass eine Sichttrennung erreicht und aufrechterhalten werden muss. Das hat nichts mit SOIA zu tun, da sie das nicht mehr verwenden."
 
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Dann wird die Lufthansa wohl konsequenterweise ihren Flugplan ändern, um künftig bei Tageslicht anzukommen.
 
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