Für alle Scherzkekse und Analphabeten, die sich hier so tummeln, fasse ich mal die bisherigen Erkenntnisse zusammen:
- in Marxwalde wurde vor der Überführung der MiGs Gefechtsalarm ausgelöst, wahrscheinlich EG, vieleicht auch VG (eher nicht)
das Bla-Bla von Herrn Veith in #61 bezüglich Details ist wohl völlig daneben, da sollte man schon die Möglichkeiten der Alarmierung in der NVA kennen
Es fing auch nicht mit einer "Versammlung" an
- Die Alarmierung erfolgte mehrere Tage vor dem 22.10., nicht erst am 24. oder 25.
- Das JG befand sich einige Tage in erhöhter Gefechtsbereitschaft
- die DDR lieferte außer den 12 MiGs noch bedeutend mehr, auch eine größere Anzahl Panzer und ganze Fla-Raketenkomplexe (vielleicht bloß zugesagt und nicht geliefert ?)
- und die Lieferungen sollten schnell erfolgen und die Technik sofort verwendbar sein, so war der Zustand der Mob.-Technik in der NVA im Allgemeinen aber nicht.
Und in Kamenz passierte auch irgendwas.
Ob da die Hupe ging, weiß ich nicht mehr. Ich glaube eher, ja.
Es lagen in der NVA sowohl SA-2 als auch jede Menge RPG-7 rum.
Ich vermute mal:
Die Syrien versprochene Technik war als Mob-Reserve eingelagert.Motoren, Getriebe von Fahrzeugen , Elektroaggregaten usw. waren da normalerweise gut konserviert. Die Fla-Raketen konnten damals eigentlich nur Dwina sein. Und aus eingelagerten Komplexen verwendbare zu machen, das dauerte schon einige Zeit.Daher glaub ich, so wie in Marxwalde wurde nur für die Einheiten, die irgendwas abgeben sollten, EG ausgelöst. Damit die zugesagten Waffen möglichst schnell geliefert werden konnten.
Daß der eine oder andere NVA-Soldat damals nichts vom Oktoberkrieg mitgekriegt hat, bestätigt eigentlich bloß meine Vermutungen,.
Danke @Flugi,Psycho gab es damals nicht in Kamenz (rechts von mir lag der Stabsfeld, der war durchaus normal. In das Bett links neben mir kam ein OS im 1.Lehrjahr, der hätte ein paar Tage in so eine spezielle Abteilung gehört, die gab es aber nicht.)Ansonsten bestätigst Du ja sehr gut meine bisherigen Erkenntnisse und Ansichten.
Der damalige Außenminister der USA schreibt zum Thema:
"Auch ostdeutsche Verbände waren in Alarmzustand versetzt worden."
"Außerdem stellten wir fest,daß Elemente der ostdeutschen Streitkräfte für 5.00 Uhr morgens Washingtoner Zeit, also nach fünf Stunden, in Alarmbereitschaft versetzt werden sollten."
Wegen etwas EG bloß im JG-7 wurde bestimmt nicht der Außenminister der USA informiert.
Es wurden wohl nur wenige NVA-Einheiten alarmiert. Der von Herrn
@Veith zitierte Genosse Leonid Iljitsch Breschnew kann sich mit seinem Spruch da ruhigen Gewissens weit aus dem Fenster lehnen. Wegen einer EG für eine kleine NVA-Einheit mußte niemand erst in Moskau nachfragen. Sowas hat ein NVA-Major in der Mittagspause erledigt.
Hoffentlich kommt jetzt nicht noch ein Lenin-Zitat , passend zu NVA und 1973.
Lachen ist bei dem Thema aber nicht so richtig angebracht.
Ich kann mir das Lachen hier aber auch bloß mühsam verkneifen, bei den Kommentaren der alten verbissenen Klassenkämpfern, die heute noch ihre 10/9 unterm Kopfkissen haben.
Daß die verbissenen Klassenkämpfer, die ein tristes,langweiliges NVA-Dasein hinter sich haben-hier aber jetzt heldenhaft die Klappe aufreißen-wundert mich nicht.Ich jedenfalls hatte nach wenigen Wochen NVA schon etwas aufregende Erlebnisse, gottseidank aber keine "Kriegsähnlichen"!