wilco
Testpilot
Oder, um es mit Brecht zu sagen: "Wie kommt die Dummheit in die Intelligenz?"
Ich habe eine Frage zur Historie der Auftriebserklärung - an Leute mit guten Literaturkenntnissen:
Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts war es selbstverständlich, den Auftrieb als Reaktionskraft zu erklären. Der Flügel beschleunigt die durchflogene Luftmasse nach unten, die dazu nötige Reaktionskraft ist der Auftrieb*.
Entsprechende Literaturstellen finden sich bei Lilienthal, bei Prandtl, bei Betz, in späteren Zeitschriftenartikeln und Lehrbüchern, bis hin zum Standardwerk "Stick and Rudder" in den vierziger Jahren. Auch die Zirkulation war seit Anfang des Jahrhunderts bekannt und berechenbar gemacht, in D. von Wilhelm Martin Kutta.
Dann ist irgendwas passiert, was mir Rätsel aufgibt. Plötzlich gab es diese unsägliche Geschichte von den zwei Teilchen, die in gleicher Passagezeit über und unter den Profil entlang "strömen" und sich hinten wieder begegnen sollten... na ihr wißt schon. Dann noch etwas Bernoulli dazu, und fertig war ein Lügengebäude, das fortan vielen Generationen von Flugschülern übergestülpt wurde, und das bis heute erkenntnisverschleiernd nachwirkt. (Auftrieb ohne Zirkulation - ein Mirakel eben... )
Der schwedische Professor Martin Ingelman-Sundberg benennt in einem Artikel die ICAO bzw. staatliche Behörden als diejenige Instanz, die dieses verquere Theriegebäude ab den fünfziger Jahren als gültiges Dogma etabliert hätten, jedoch führt er keine nähere Einzelheiten dazu an.
Wer weiß mehr?
* bitte jetzt nicht verwechseln mit den Berechnungsmodellen des Auftriebs oder der Druckverteilung. Die mathematische Theorie des Ingenieurs geht andere Wege, als die anschauliche Erklärung im Unterricht. Es existieren hier parallel zwei unterschiedliche Begriffe von "Theorie".
Ich habe eine Frage zur Historie der Auftriebserklärung - an Leute mit guten Literaturkenntnissen:
Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts war es selbstverständlich, den Auftrieb als Reaktionskraft zu erklären. Der Flügel beschleunigt die durchflogene Luftmasse nach unten, die dazu nötige Reaktionskraft ist der Auftrieb*.
Entsprechende Literaturstellen finden sich bei Lilienthal, bei Prandtl, bei Betz, in späteren Zeitschriftenartikeln und Lehrbüchern, bis hin zum Standardwerk "Stick and Rudder" in den vierziger Jahren. Auch die Zirkulation war seit Anfang des Jahrhunderts bekannt und berechenbar gemacht, in D. von Wilhelm Martin Kutta.
Dann ist irgendwas passiert, was mir Rätsel aufgibt. Plötzlich gab es diese unsägliche Geschichte von den zwei Teilchen, die in gleicher Passagezeit über und unter den Profil entlang "strömen" und sich hinten wieder begegnen sollten... na ihr wißt schon. Dann noch etwas Bernoulli dazu, und fertig war ein Lügengebäude, das fortan vielen Generationen von Flugschülern übergestülpt wurde, und das bis heute erkenntnisverschleiernd nachwirkt. (Auftrieb ohne Zirkulation - ein Mirakel eben... )
Der schwedische Professor Martin Ingelman-Sundberg benennt in einem Artikel die ICAO bzw. staatliche Behörden als diejenige Instanz, die dieses verquere Theriegebäude ab den fünfziger Jahren als gültiges Dogma etabliert hätten, jedoch führt er keine nähere Einzelheiten dazu an.
Wer weiß mehr?
* bitte jetzt nicht verwechseln mit den Berechnungsmodellen des Auftriebs oder der Druckverteilung. Die mathematische Theorie des Ingenieurs geht andere Wege, als die anschauliche Erklärung im Unterricht. Es existieren hier parallel zwei unterschiedliche Begriffe von "Theorie".
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