AW: Rosetta Mission
Rosetta schwenkt auf die Zielgerade ein, aber statt einen Endspurt einzulegen, bremst er (planmäßig) ehe er in ca. 2 Wochen dann endgültig in seine Umlaufbahn um 67P/Tschurjumow-Gerassimenko einschwenkt. Beim gestrigen Bremsmanöver wurde nicht nur die letzte Kurskorrektur durchgeführt, sondern auch die relative Geschwindigkeit der Sonde zum Kometen auf 4,82 m/s reduziert. Bei den beiden Manövern zum Einschwenken in die Umlaufbahn am 3. und 5. August wird die Geschwindigkeit dann noch mal reduziert, zunächst auf 3,5 m/s relativ zum Kometen, dann am 6. August sollen es nur noch 1 m/s sein, mit der die Sonde auf den Kometen aufholt und ihn dann schließlich mit etwa 100 km Abstand umkreisen wird. In den ersten Wochen wird man dann einen Haufen neuer Daten sammeln, die man benötigt um die für November geplante Landung von Philae auf dem Kometen durchführen zu können. Dies wird eine größere Herausforderung als geplant, da bei der Annäherung offenbar wurde, dass sich die Form des Komet deutlich von den Erwartungen unterscheidet. Auf den aus dem Erdorbit gemachten Aufnahmen zeigte sich die Unförmigkeit des Kometen nicht. Da die Landung wegen der Signallaufzeit von 22 Minuten autonom erfolgen muss, steht man nun vor einigen unerwarteten Problemen. Aber auch darum fliegt man solche Missionen, um zu erkennen, dass unsere eigene Sichtebene auf das Sonnensystem Dinge oft anders wiedergibt, als sie tatsächlich sind.
Die Bildsequenz verdeutlicht die Form und Rotation von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Die Bilder wurden in einem Abstand von jeweils 20 Minuten gemacht und bzgl. der Größe interpoliert
Quelle: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA