Meldung von orf.at:
Kein technisches Versagen
Bei einem Trainingsflug über dem Truppenübungsplatz Allentsteig ist ein Heeresflugzeug des Typs Saab 105 OE abgestürzt. Absturzursache dürfte kein technisches Versagen gewesen sein. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.
Ursache "eher" beim Piloten zu suchen
Das Düsenflugzeug des Bundesheeres ist auf einem Trainingsflug kurz vor 15.00 Uhr über dem Truppenübungsplatz (TÜPL) Allentsteig abgestürzt. Nach Angaben des Bundesheeres ist es bei einem Wendemöver zu einem Strömungsabriss gekommen.
Es dürfte sich nach ersten Erkenntnissen nicht um ein technisches Versagen gehandelt haben. Die Ursache dürfte eher in der Steuerung durch den Piloten zu suchen sein, so Luftstreitkräftekommandant Erich Wolf.
Pilot leicht verletzt
Wolf betonte, dass der Pilot.ein genehmigtes Manöver geflogen sei. Die Maschine sei nach dem Strömungsabriss aus rund 200 Metern Höhe abgeschmiert. Der 28-jähriger Vorführpilot vom Fliegerhorst Vogler in Linz-Hörsching konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Er sei nur leicht verletzt, schildert Erich Wolf.
Dritter Start an einem Tag
Der Pilot habe laut Major Oskar Krasser, Sprecher des Kommandos Luftstreitkräfte, bisher 1.500 Flugstunden absolviert, davon etwa 1.000 auf der Saab 105. Der Unglücksflug war am Donnerstag bereits der dritte Start des Oberleutnants.
Untersuchung ist angelaufen
Der genaue Ort des Absturzes war Steinberg mitten im unbewohnten Gebiet des TÜPL Allentsteig. Weitere Personen seien deshalb von dem Absturz nicht betroffen, heißt es. Zur Klärung der genauen Unfallursache wurde eine siebenköpfige Untersuchungskommission eingesetzt. Ein Untersuchungsergebnis dürfte erst in einem Monat vorliegen.
Erich Wolf erklärt im Interview mit Radio Niederösterreich, dass die schwedische Saab 105 OE (ein Vorgänger des Draken) speziell für die Aus- und Weiterbildung der Jetpiloten des Bundesheeres eingesetzt wird.
Noch 28 Maschinen übrig
Nach dem Absturz sind noch 28 Maschinen des seit den siebziger Jahren geflogenen Typs im Einsatz.
Bereits der zwölfte Saab-Absturz
Es ist bereits der zwölfte Absturz einer Saab 105. Seit 1971 sind in Österreich 13 Personen (Piloten und Bordtechniker) bei Abstürzen dieses Flugzeugtyps gestorben. Bei einem dieser Unfälle stürzte 1981 eine Saab auf das Haus von Karl Musil, Solotänzer der Wiener Staatsoper. Er, seine Frau und deren beide Kinder erlitten schwerste Verbrennungen.