Darf von solch einem Flughafen ein Flugzeug solcher Beladung bei solchen Verhältnissen überhaupt eine Starterlaubnis anbieten? Bei dieser Frage werden wir wohl fast alle den Kopf schütteln.
Bernhard
Ich glaube da hast du mitten im Satz einen Gedankensprung gehabt :-)
Wie auch immer, dem Flieger wird sicherlich keine Starterlaubnis vom TWR verwehrt werden. Ob man bei gegebenen Verhältnissen startet oder nicht ist ja Entscheidung des Piloten. Natürlich steht der wieder unter Druck von der Company auch alle mitzunehmen die fliegen wollen. (Diese wollen aber so wenig wie möglich dafür bezahlen, die Flight Attendants als Saftschupsen bezeichnen und die Piloten mit Busfahrern vergleichen) Also muss man wieder mehr von ihnen mitnehmen um den Profit zu steigern und größeres Gerät auf den gleichen Flughäfen einsetzen. Bei schlechtem Wetter werden die Safety Margins dementsprechend kleiner auf diesen Plätzen.
Ok vielleicht klingt das alles wieder wirr für manche, aber deswegen wollte ich keine Diskussion mit Ludwig (dessen Meinung ich immer noch in Ordnung finde auch wenn ich anderer Meinung bin) über WinterOps lostreten, weil sie sehr schnell ins unendliche ausartet. Die Leute wollen billig von möglichst überall fliegen. Die Firmen wollen das möglichst jedem anbieten. Die Flugzeughersteller versprechen auf dem Papier Leistungen die es in den "meisten" Fällen möglich machen. Die Flughafenbetreiber schmeißen Daten durch den Äther die einem erzählen, dass man natürlich fliegen kann, weil die Bahn zumindest die letzten 10 Minuten "sauber" war. Und am Ende sitzt eine gestresste Crew die das ganze "interpretieren" darf zu Go/NoGo.
Ich betrachte die fliegende Zunft sicherlich nicht als Göttlich. Es gibt Pfeifen und es gibt gute Leute. Sully hat's ja schon angesprochen. Die Attraktivität geht langsam flöten und die Bedingungen werden nicht unbedingt besser. Dementsprechend ist der "Nachwuchs" oft motiviert.
Wieso dieser Thread unbedingt den Knick ins Negative nehmen musste verstehe ich auch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es nur noch um Besserwisserei geht. Ich habe hier meine Meinung ausgetauscht mit Ludwig und Schorsch und ich glaube, dass wir uns alle genug Raum zum Atmen im Endeffekt gelassen haben. Falls ich irgendjemandem als zu aggressiv vorgekommen bin dann entschuldige ich mich eben. Es ist nicht meine Absicht irgendjemandem hier meine Meinung aufzuzwingen und ich bin auch nicht unbelehrbar.
Aber um die Kurve nochmal zu kriegen. Der DTM Unfall ist doch nur ein Spiegelbild der Bedingungen, die heute den Markt diktieren. Daher denke ich, dass der Bericht am Ende auch nicht unbedingt "einen" Schuldigen ausmachen wird. Es wird vielmehr meiner Meinung nach auf eine "Mischung" der gegebenen Bedingungen hinausgehen (womöglich schlecht geräumte Bahn, Zeitdruck, zu großes Gerät, allzu optimistische, aber immer noch auf dem Papier legale, Startberechnung, vllt auch noch Ermüdung der Crew).
Aber, auch meine Meinung, diese Bedingungen sind und werden auch weiterhin Standard bleiben. Ich habe da eine leicht fatalistische Sicht drauf zugegebenermaßen, und denke, dass man an den Bedingungen nichts mehr ändern kann und, dass man nur mit besserer Ausbildung der Piloten darauf reagieren kann. Das widerrum kostet aber mehr Geld...und wir sind wieder am Anfang :-)
In diesem Sinne
schönes Restwochenende.